Wie in einem großen Gewebe sind die Figuren in Karin Peschkas Roman „Dschomba“ miteinander verbunden. Behutsam stellt die Autorin deren Bezogenheit aufeinander dar. Am 9. November 1954 tanzt ein Fremder barfuß, nur in Hemd und Hose gekleidet, bei Regen in der Kleinstadt Eferding auf dem Friedhof herum. Dabei singt, brüllt er eigentlich ein serbisches Wiegenlied. Es handelt sich um Dragan Dzomba, einen Serben, von Beruf Schlosser, wie sich später herausstellt. Der Dechant, kirchlicher Würdenträger und Pfarrer in Eferding, wird gerufen, um ihn zur Räson zu bringen.
Das gelingt ihm zum großen Erstaunen der herbeigeeilten Stadtbevölkerung auch und er quartiert diesen seltsamen, offensichtlich mittellosen Menschen bei sich im Pfarrhof ein. Was es mit Dragan „Dschomba“ auf sich hat, das deckt die Autorin sachte Schritt für Schritt auf. Sie berichtet von der Pfarrersköchin Agnes Kern, die bei der Mutter des Dorfgendarmen wohnt, dort nach dem Rechten sieht, neben dem Pfarrhaushalt auch die alte Frau betreut. Es gibt den Querulanten, den das Leben zu einem unleidlichen Mitbürger gemacht hat, dessen Freund, den Mesner, den Priesteramtsstudenten Raidinger, natürlich den Dechant, die junge Mutter Lotte, den angeblich einfältigen Silvester Moor und allerlei weitere Figuren. Mittendrin im Geschehen die kleine Karin Peschka, die Tochter des Wirtes.
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