Sprache ist vielfältig und damit auch die Bücher, die wir lesen. Es gibt dicke Bücher, dünne Bücher, Bücher, die uns zum Lachen bringen und solche, nach denen wir ein paar Stunden lang in Tränen aufgelöst dasitzen und uns fragen, was eigentlich der Sinn des Lebens ist. Es gibt gute Bücher. Und ja, auch schlechte Bücher. Es gibt Bücher, in denen wir uns verlieren können und Bücher, die uns sachlich anweisen, wie unser Mittagessen schmackhaft wird. Aber ganz egal, wie verschieden sie auch sein mögen – sie sind alle Bücher.
Vielfältigkeit ist das, was unsere Gesellschaft zu einem großen Ganzen macht und diese Vielfältigkeit sollte von uns allen gefeiert werden. Deswegen möchten wir in unserem Pride-Special einige Bücher vorstellen, die die schwarz-weißen Konventionen abgelegt haben und uns in bunter Vielfalt empfangen.
Cassandra Clare
„Because everyone deserves a great love story“ – C. C.
Die Autorin zeichnet sich nicht nur durch ihre einzigartigen Fantasywelten, ihren unumstößlichen Humor und ihre starken Charaktere aus, sie ist auch eine glühende Verfechterin der LGBTQI+-Rechte. In ihrer Hauptreihe „Die Chroniken der Unterwelt“ treten die Charaktere Alec und Magnus auf, zwei Männer, die sich ineinander verlieben. Der Autorin war zu Beginn nicht klar gewesen, was dieses kleine Detail bewirken würde: Ihre Bücher durften nicht an Schulen vorgestellt werden, Buchläden wollten sie nicht verkaufen, Medienaufsichtsseiten deklarierten das Vorhandensein von schwulen Charakteren als „sexuelle Inhalte“ – auch wenn die beiden sich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal geküsst hatten.
Statt sich von dieser Reaktion einschüchtern zu lassen, verstärkte sich der Drang der Autorin, unterrepräsentierte Menschen ans Licht zu holen. Mit „Die ältesten Flüche“ bekamen Alec und Magnus ihre ganz eigene Buchreihe. Ihre aktuellen Werke zeigen die Gesellschaft so wie sie ist: Bunt und vielfältig. In ihrer neusten Reihe „Die letzten Stunden“ sticht vor allem Anna heraus, die junge Frau, die sich allen Konventionen ihrer Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts entzieht, Männerkleidung trägt und reihenweise Frauen das Herz bricht. Und sie ist nicht allein! Wenn man sich in anderen Fantasyromanen nicht vertreten und unverstanden fühlt, ist Cassandra Clare eine sichere Lösung. In ihren Büchern gibt Christina: Das Mädchen, das sich in zwei Männer verliebt und sich nicht zwischen ihnen entscheiden muss. Diana, die transsexuelle Mentorin, die lernen muss, anderen zu vertrauen. Alec, der schwule Schattenjäger, der versteht, dass er erst glücklich sein kann, wenn er sich selbst akzeptiert. Und dann ist da natürlich noch Magnus Bane, der sich selbst als bisexuellen Freigeist definiert. Weiterlesen →