Die Mitglieder des Mordclubs sind wieder einmal zum Urlaub zusammengekommen. Der Mordclub, das ist eine Gruppe Senioren, die früher im polizeilichen Dienst Verbrecher verfolgt haben und nun ihren Ruhestand genießen wollen. Und wo ginge das besser, als in einer Villa an der Amalfiküste? Als eine Bekannte sie einlädt, macht die Gruppe sich auf Zeit am Pool und Dolce Vita gefasst – bis in eben diesem Pool eine Leiche schwimmt und alles danach aussieht, als wolle jemand die Ex-Ermittler aus dem Weg räumen.
Die ehemaligen Profis müssen selbst ans Werk, nachdem die Polizei alles als Unfall abtut. Wer könnte es auf sie abgesehen haben? Die Liste der Verdächtigen wird sehr, sehr lang und die Zeit rennt, denn es bleibt nicht bei diesem ersten Anschlag …
Nach „Der Wintermordclub“ treffen wir unsere Lieblingsermittler in Rente nun auch im zweiten Band wieder. Wer gerade eine Lektüre für den Sommerurlaub (eventuell ja auch nach Italien?) sucht, braucht aber kein Vorwissen; die Ermittler werden zu Beginn alle noch einmal vorgestellt und die Geschichte baut nur bedingt auf den bisherigen Ereignissen auf.
Das Ambiente des Romans ist wirklich sehr gelungen, vor allem für die Beschreibungen im kulinarischen Bereich und im Humor bekommt das Buch dicke Pluspunkte. Etwas weniger gelungen ist leider der Aspekt der Spannung, da hatte der erste Band doch mehr zu bieten. Der Kriminalfall ist hochdramatisch mit eher seichter und nicht wirklich überzeugender Auflösung. Das heißt aber nicht, dass sich dieses Buch nicht lohnt, der Leser sollte nur wissen, worauf er sich einzustellen hat. Es ist eine leichte Sommerlektüre mit humorvollen Senioren und hier und da einer Ecke Spannung, auf jeden Fall unterhaltsam und lesenswert! Ganz am Ende wird es noch richtig spannend, aber leider nur, um einen weiteren Band anzudeuten – den ich aber, sollte er wirklich erscheinen, auf jeden Fall lesen werde, der Mordclub wächst einem eindeutig ans Herz!
Jan Beinßen: Der Sommermordclub.
Piper, März 2024.
352 Seiten, Taschenbuch, 12,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Isabella M. Banger.