Mathijs Deen: Der Taucher

Mathijs Deen scheint sein neues Genre gefunden zu haben! Ein Jahr nach der Veröffentlichung seines ersten Krimis „Der Holländer“ schickt er nun seinen Ermittler Liewe Cupido in eine weitere Mordermittlung. Literarisch gekonnt, atmosphärisch intensiv und mit einer Prise trockenem Humor bringt Mathijs Deen seinen kauzigen Kriminalbeamten auf die Nordseeinsel Föhr.

Mathijs Deen, 1962 in Hengelo geboren, studierte Niederländisch in Groningen und arbeitete danach als Journalist bei Radio Noord.  Er veröffentlichte Sammlungen seiner Radiokolumnen, Kurzgeschichten und Romane.

Liewe Cupido, Kommissar bei der Bundespolizei See, taucht in die abenteuerliche Szene der Schatzsucher und Wracktaucher ein.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Holly Jackson: Good Girl, Bad Blood

Im ersten Band der Serie von Holly Jackson wurde aus Pips Hausaufgabe eine echte Mordermittlung und jetzt hat sie einen professionellen Podcast draus gemacht. Eigentlich wollte sie nur mit dem Fall Andie Bell abschließen, ihre Erkenntnisse publik machen und nie wieder etwas mit irgendwelchen Mordermittlungen zu tun haben. Denn es war nicht jedem recht, dass sie der Wahrheit näher und näher kam, sie wurde bedroht und ihr Hund wurde getötet (vielleicht versehentlich, aber ich habe es der Autorin immer noch nicht wirklich verziehen).

Jetzt in „Good Girl, Bad Blood“ ist Pip in ihrer Stadt eine Berühmtheit, bekannt für erfolgreiche Ermittlungen und es dauert nicht lange, da meldet sich ein Schulfreund, dessen Bruder verschwunden ist. Pip will nicht ermitteln, will sich nicht wieder in den Strudel von Schuld und Angst hineinziehen lassen, aber die Polizei lehnt Ermittlungen ab, da der Junge volljährig ist und sich auch nicht zum ersten Mal nicht zu Hause meldet. Die Mutter bittet, sie hätte doch Erfahrung. Und schon ist sie wieder mittendrin in den Ermittlungen, dieses Mal mit einem Live-Podcast.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Frank Goldammer: Die Verbrechen der anderen

Wir schreiben das Jahr 1990 in Dresden. Auch Tobias kommt das erste Mal nach Westberlin und betrachtet staunend, aber auch abweisend die Verlockungen des Westens. Im Krimi „Die Verbrechen der anderen“ von Frank Goldammer geht es um Kunstfälschungen, mit denen die DDR Devisen ins Land holen wollte, es geht um die immer noch akute Angst vor der Stasi, es geht um einen ehemaligen Grenzschützer, der am Todesstreifen einen jungen Mann erschossen hat und darum, was das mit den beiden Familien gemacht hat. Vielleicht ist das alles ein wenig zu viel für nur einen Roman, denn Spannung kommt nicht wirklich auf.

Da Frank Goldammer viel vom Schreiben versteht, kann man trotz der vielfachen Verschachtelungen der Geschichte noch folgen, aber für meinen Geschmack springt die Geschichte zu häufig hin und her zwischen den einzelnen Fällen und dann sind da auch noch Tobias private Probleme und seine für ihn neuen Erfahrungen mit dem Kapitalismus, mir war das insgesamt viel zu viel in einem Buch. Ich fand es interessant, mit Tobias Augen in den Westen zu reisen und auch die Verzweiflung der beiden Familien und ihr Umfeld um den Todesschützen fand ich passend und wichtig. Wie viel Angst die Menschen in der dann ehemaligen DDR noch vor dem Staat hatten und wie Künstler missbraucht wurden ist auch eine Geschichte, die ein eigenes Buch wert wären. Trotzdem kann mich bislang der Kriminaldauerdienst Ost West nicht so fesseln und faszinieren, wie es Goldammers Heller meistens konnte.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Mathijs Deen: Der Holländer

Für mich persönlich war Mathijs Deen ein unbeschriebenes Blatt. Erst als Rowohlt Mitte Februar seinen ersten Krimi als Taschenbuch veröffentlichte, bin ich auf den 1962 geborenen Schriftsteller aufmerksam geworden. Mathijs Deen studierte niederländische Literatur und arbeitete als Radioproduzent. Er veröffentlichte bereits  Romane, Kolumnensammlungen und  Kurzgeschichten. 2018 wurde er mit dem renommierten Halewijnpreis ausgezeichnet. Mit seinem Roman „Der Holländer“ tastet sich der Autor erstmalig an das Krimigenre heran. Seinen Plot hat er an die Emsmündung gelegt. Ein Fall im Watt, dort wo die Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden ungeklärt ist.

Dieses offene Kapitel deutsch-niederländischer Geschichte scheint niemanden zu interessieren bis ein Toter auf der Sandbank De Hond“ gefunden wird. Das Kompetenzgerangel der Behörden ist vorprogrammiert. Ein Patroullienboot bringt ihn zur niederländischen Kriminalpolizei nach Delfzijl. Der Tote, ein Deutscher, gehört zu einer Gruppe von Extremwattwanderern. Er wollte vom ostfriesischen Festland nach Borkum wandern. Eine Tour, die für ihn tödlich endete. Sein Begleiter Peter kann sich entkräftet nach Borkum retten. Dort macht er den tragischen Verlust seines, in einem Priel ertrunkenen, Begleiters bei der Polizei offiziell.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Henrik Siebold: Schattenkrieger

Wie ein Krieg funktioniert, glaubt man als Elitesoldat zu wissen. Einer von ihnen hat quasi alles gesehen und erlebt, bis er buchstäblich in Afghanistan auf der Abschussliste steht und zu einer Spielfigur wird, dessen Regeln nur der Spielleiter zu kennen scheint.

Henrik Siebold schreibt sehr erfolgreich Thriller über Inspektor Takeda. Auch in seinem aktuellen Thriller integriert der Autor wieder japanische Traditionen, die dieses Mal einem Auftragskiller bei seiner gefährlichen Knochenarbeit helfen werden.

Im Zentrum steht das extrem schmutzige Geschäft des Krieges, bei dem Menschen auf ihre Funktion als todbringende Waffe reduziert werden. Der Autor zeigt einen Krieg, der jenseits der Fronten verläuft. Das Fehlen der Fronten erklärt er mit der Globalisierung, die zu einer Vermischung von persönlichen Interessen und todbringenden Anschlägen führt.

Unter anderem in Hamburg agieren neben den ortsansässigen Verbrecherclans auch Vertreter unterschiedlicher Länder. Sie arbeiten mal Hand in Hand und manchmal gegeneinander, je nachdem, ob die Beteiligten gerade ein gemeinsames Ziel im Visier haben. Und wer nun auf welcher Seite steht, erfährt der Schattenkrieger erst in letzter Sekunde, wenn er ins offene Messer zu laufen droht. Nur sein Verstand, seine Leidensfähigkeit und eine riesige Portion Glück retten ihm immer wieder das nackte Leben beziehungsweise das, was davon übrig bleibt.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Leah Konen: Gib mir deine Angst

Der perfekte Wochenendtrip von Sam, Margaret und Diana endet in einem unvergesslichen Thriller von Leah Konen, „Gib mir deine Angst“, tödlich. Als eine der drei Freundinnen nach einer durchzechten Nacht nicht ins Ferienhaus zurückkehrt, enthüllt die Suche nach ihr, wie wenig sie über ihre Freundin wissen. Als sich unheimliche Zufälle und Geheimnisse häufen, erkennen die Frauen, dass alles doch kein Zufall ist.

„Gib mir deine Angst“ hat mich tatsächlich verblüfft, denn ich finde dieses Werk überraschend gut. Dieser aufregend-wilde, süchtig machende Trip ist definitiv ein Genuss für jeden Psychothriller-Fan. Auch wenn die Spannung nicht durchweg gehalten werden konnte und sie sich hin und wieder in ein paar Loops verfangen hat, besticht das Buch durch einen intelligenten Handlungsstrang, fesselndes Tempo und köstlichen, unvorhersehbaren Wendungen.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Martina Parker: Aufblattelt: Gartenkrimi

Mit „Aufblattelt“, was so viel heißt wie enttarnt oder aufgedeckt, erweckt Martina Parker einmal mehr ihren „Club der grünen Daumen“zum Leben.Dabei handelt es sich um eine Runde garten- und pflanzenbegeisterter Damen, beheimatet im Süd-Osten Österreichs. Eines dieser Clubmitglieder ist Isabella Kirnbauer. Sie ist Kräuterpädagogin, Verfechterin einer alternativen Landwirtschaft, Baumflüsterin und Enkelin einer der Wahrsagerei kundigen Großmutter. Der junge Klimaaktivist Graf Ferdinand von Hohenfelsen begegnet Isabella im Wald, erkennt in ihr die Frau seines Lebens und heiratet sie ruckzuck. Seine adelige Patchworkfamilie rollt ein bisschen mit den Augen, gestattet aber die nicht standesgemäße Hochzeit und die anschließende Feier im Dorfwirtshaus. Einzig der Tod von Ferdinands Schwester trübt die Hochzeitsfreude. Sie bricht blutspeiend beim Fangen des Brautstraußes zusammen. Aber Mord war das nicht, sie hat irrtümlich Medikamente überdosiert.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Joe R. Lansdale: Moon Lake

Daniel Russel kommt aus zerrütteten Familienverhältnissen. Die Mutter hat seinen Vater und ihn Hals über Kopf verlassen, sein Dad, ein ehemaliger Bibliothekar, ist bis über beide Ohren verschuldet.

Eines Abends, der Strom ist bereits abgestellt, nimmt er seinen Sohn, packt einen Koffer voll und verlässt das gepfändete Haus. Es geht zurück dahin, wo er einst die Liebe seines Lebens kennengelernt hat, wo er eine Zukunft hatte, wo er glücklich war – nach Long Lincoln.

Dass der Ort schon einige Zeit nicht mehr existiert, dass er tief unter dem Wasserspiegel des gestauten Sees liegt – was solls. Er rast über die Brücke direkt hinein in das kalte Wasser – Daniel wird von einer gleichaltrigen Schwarzen, die mit ihrem Vater am See angeln war, aus dem sinkenden Auto gezogen.

Zahn Jahre später kehrt Daniel, inzwischen Buchautor und Journalist, nach New Long Lincoln zurück. Der Sommer ist dermaßen heiß, dass der Moon Lake ausgetrocknet ist, Chief Dudley den so lange vergeblich gesuchten Wagen von Davids Vater endlich herausziehen konnte.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Ruth Ware: Das College

Vor 10 Jahren fand Hannah ihre beste Freundin April tot im gemeinsamen Wohnzimmers des Colleges in Oxford. Damals war sie sicher, den Mörder noch gesehen zu haben und er wurde auch verurteilt. Jetzt ist er im Gefängnis gestorben, hat bis zuletzt seine Unschuld beteuert und alles kocht wieder hoch.

Vielleicht ist es ihre eigene Schwangerschaft, vielleicht ist es auch etwas anderes, aber zum ersten Mal seit Jahren rumort der Fall wieder in Hannah. Sie denkt nach über das, was damals geschah, was sie gesehen und gewusst hat. Und sie fragt sich zum ersten Mal, ob es möglich wäre, dass sie sich damals geirrt hat.

„College“ ist ein von Anfang bis Ende spannender Roman. Ruth Ware hat ihn geschickt aufgeteilt in „Davor“ und „Danach“ Kapitel, also in Kapitel, in denen die Collegezeit erzählt wird und Kapitel über Hannahs jetziges Leben. Es ist ein Roman zum mitraten und miträtseln, nahezu jeder der Beteiligten ist irgendwann mal verdächtig und manchmal war ich nicht sicher, ob es nicht Hannah selbst war.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Karen Sander: Der Strand: Vermisst

Als Lilli noch ein Baby war, verschwand ihre Mutter am Strand. An dem Tag hatte diese noch vor, endlich ihren Eltern zu erzählen, wer der Kindesvater ist. 19 Jahre später verschwindet auch Lilli am Strand. Dies behauptet ihre beste Freundin, die sich mit Lilli in der Nähe des Bunkers treffen wollte. Möglicherweise wurde sie entführt, manche in dem beschaulichen Ort Sellnitz glauben sogar an ein Tötungsdelikt.

Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt lässt schneller als üblich den Wald und Strand durchsuchen. Die taube Lilli gilt als besonders schutzbedürftig. Vom LKA aus wird ihm kurzfristig Mascha Krieger zur Seite gestellt. Die Kryptologin soll chiffrierte Nachrichten von Lillis Handy entziffern. Sie beginnen mit den Ermittlungen, ohne dass sie die Indizien zu einem Bild zusammensetzen können. Denn die Menschen aus Lillis Umfeld scheinen mehr zu verschweigen, als sie sagen. Vielleicht bleibt Lilli aus diesem Grund verschwunden.

Bevor Karen Sander eine erfolgreiche Autorin wurde, arbeitete sie als Übersetzerin und dozierte an der Universität. Ihr Vorliebe für eine bestimmte Art der Unterhaltungsliteratur zeigte sie, als sie über die Britin Val McDermid promovierte. In ihrer Trilogie um das Verschwinden junger Frauen in der ehemaligen DDR beschreibt die Autorin eine weitläufige, wenig besiedelte Landschaft an der Ostsee, in der der Zusammenhalt der Bewohner an erster Stelle steht. Man kennt sich, man sieht sich und macht miteinander Geschäfte. Es wird ein großer Personenkreis vorgestellt. Jeder einzelne Charakter ist so angelegt, als könne er eine wichtige Rolle spielen.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten: