Jason Rekulak: Schlafenszeit

Fesselnder, paranormaler Mysterythriller mit Suchtfaktor – kritisch beleuchtet!

Follow the white rabbit …

Da es innerhalb dieses Genres ein ganz schönes Auf und Ab gibt und dieser Thriller gehypt wird, musste ich natürlich schauen: Was steckt dahinter?

Mallory stand kurz vor einem Sportstipendium, als eine Tragödie ihr Leben zerstörte und sie in die OxyContin-Abhängigkeit trieb. Nach 18 Monaten Abstinenz wagt sie jetzt einen Neuanfang und nimmt einen neuen Job als Kindermädchen für den fünfjährigen Teddy in einem wohlhabenden Vorort an.

Ja, „Schlafenszeit“ ist ein Pageturner, doch mir fehlte der ultimative Drive, der mich so richtig an den Seiten kleben lässt.

Unter dem Lob von Stephen King prangt auf dem Cover: „Albträume erwachen, wenn diese Tür sich schließt“.

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Helene Bockhorst: Der Supergaul

Und es ist doch ein Pferderoman und eine Liebesgeschichte und ein Krimi und …

Bei dieser Geschichte, die die für ihre Kurzgeschichten mehrfach ausgezeichnete Autorin hier erzählt, weiß man manchmal nicht, ob man lachen soll oder den Kopf schütteln.

Berenice nennt sich selbst Tierkommunikatorin und kann – angeblich – insbesondere mit Pferden sprechen. Oder vielmehr deren Gedanken lesen. Das lässt sie sich gut entlohnen von all jenen Pferdebesitzern, die sich um ihre Tiere sorgen und nicht mehr weiter wissen, wenn das Pferd nicht mehr laufen möchte, nichts mehr frisst oder ansonsten irgendwie bockig ist oder traurig guckt oder ähnliches.

Natürlich ist das alles irgendwie Betrug, was ihr der örtliche Tierarzt auch ständig unter die Nase reibt. Und genauso natürlich ist es dieser Tierarzt, der Berenice ständig im Kopf herumgeht, weil er nun mal sehr gut aussieht und sehr nett und sympathisch ist.

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Jan Beinßen: Der Sommermordclub

Die Mitglieder des Mordclubs sind wieder einmal zum Urlaub zusammengekommen. Der Mordclub, das ist eine Gruppe Senioren, die früher im polizeilichen Dienst Verbrecher verfolgt haben und nun ihren Ruhestand genießen wollen. Und wo ginge das besser, als in einer Villa an der Amalfiküste? Als eine Bekannte sie einlädt, macht die Gruppe sich auf Zeit am Pool und Dolce Vita gefasst – bis in eben diesem Pool eine Leiche schwimmt und alles danach aussieht, als wolle jemand die Ex-Ermittler aus dem Weg räumen.

Die ehemaligen Profis müssen selbst ans Werk, nachdem die Polizei alles als Unfall abtut. Wer könnte es auf sie abgesehen haben? Die Liste der Verdächtigen wird sehr, sehr lang und die Zeit rennt, denn es bleibt nicht bei diesem ersten Anschlag …

Nach „Der Wintermordclub“ treffen wir unsere Lieblingsermittler in Rente nun auch im zweiten Band wieder. Wer gerade eine Lektüre für den Sommerurlaub (eventuell ja auch nach Italien?) sucht, braucht aber kein Vorwissen; die Ermittler werden zu Beginn alle noch einmal vorgestellt und die Geschichte baut nur bedingt auf den bisherigen Ereignissen auf.

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Eva Almstädt: Das schweigende Dorf: Akte Nordsee 03

Fentje Jakobsen ist Anwältin und betreibt eine Kanzlei auf dem Bauernhof ihrer Großeltern auf der Halbinsel Eiderstedt. Eines Nachts bekommt sie einen Anruf von einem gewissen Sascha. Der flüstert ins Telefon, er glaube, er habe jemanden umgebracht. Sie solle kommen. Er habe gehört, sie sei die beste Anwältin. Bevor Fentje nähere Details erfragen kann, legt der Anrufer auf. Am nächsten Tag findet sie heraus, dass im Dorf Helenendeich zwei Männer gestorben sind. Einem wurde der Kopf eingeschlagen, der andere hat sich am Treppengeländer im Haus des Opfers erhängt.

Es handelt sich bei den Toten um den Restaurantbesitzer Sascha Janssen, er hat sich umgebracht, und seinen Koch Eike Harms. Fentje will Licht in die Sache bringen, denn die Polizei lässt durchscheinen, auch Sascha Janssen ist nicht durch einen Suizid gestorben, sondern wurde ermordet. Unterstützt wird Fentjevon ihrem alten Bekannten, dem Journalisten Niklas John. Sie fragt schon mal in Helenendeich jeden, der nicht schnell genug davonläuft, ob er/sie etwas weiß oder gesehen hat. Jeder Vorwand ist ihr recht, um vorstellig zu werden.

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Benedict Jacka: Der Retter von London: Alex Verus 12

Einst, eigentlich ist es so lange nun auch wieder nicht her, war ich ein kleiner, unauffälliger Ladeninhaber für Zauberei in Camden. Den Touristen verkaufte ich wertlosen Tand, den Magiern, so sie sich denn in meinen Shop verirrten, gerne auch einmal etwas Wirksameres.

Ich war froh, nach einer traumatischen Jugend, als mein Schwarzmagischer Meister mich missbraucht hatte, endlich ein wenig Frieden, ja Freude gefunden zu haben. Ich hatte Freunde und übte mein Talent, Ereignisse vorherzusehen, kaum aus.

Alles änderte sich, als ich wieder in Kontakt mit dem Magier Establishment kam. Der Rat nahm mich zähneknirschend auf, ich hatte sogar eigene Lehrlinge, wurde dann, nachdem mein alter Meister mich wieder unter seine Knute gezwungen hatte, auf dessen Veranlassung hin, in den Rat selbst aufgenommen.

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Polly Morland: Ein glückliches Tal

Die Ich-Erzählerin in diesem Buch trägt keinen Namen. Sie berichtet, dass sie in einem abgeschiedenen Gebiet in England lebt, einem idyllischen Tal, das ein Fluss durchrauscht. Als ihre Mutter Alzheimer bekommt und nicht mehr alleine wohnen kann, der Vater ist längst verstorben, muss sie das Elternhaus ausräumen und verkaufen. Dabei fällt ihr ein Buch in die Hände. „A Fortunate Man“ stammt von dem Schriftsteller John Berger, ist versehen mit Bildern von Jean Mohr und berichtet von sechs Wochen im Leben des Landarztes John Sassall. Erschienen ist das Buch 1967. Es wurde ein Bestseller, denn es zeigt einen Arzt, der rund um die Uhr unermüdlich für seine Patienten da ist.

Im selben Tal praktiziert in der Gegenwart eine Ärztin, eine Allgemeinmedizinerin wie Dr. Sassall, die das Buch ebenfalls kennt, weil es sie dazu bewogen hat, Medizin zu studieren. Sie ist zufällig in der Heimat ihres Vorbildes gelandet. Während der Corona-Pandemie treffen sich die Ich-Erzählerin und die Ärztin, die ebenfalls nicht namentlich genannt wird, zu Spaziergängen. Dabei erzählt die Ärztin aus ihrem Leben und dem ihrer Patienten. Diese Geschichten machen den Inhalt von „Ein glückliches Tal“ aus.

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Liz Nugent: Seltsame Sally Diamond

Roman einer ganz besonderen Frauenfigur – ein neues Juwel aus der Feder einer genialen Autorin

Sally Diamond wächst bei Adoptiveltern auf. Die Mutter ist bereits verstorben, nun erliegt auch der Adoptivvater seiner Krankheit. So wie er es gewünscht hat, verfrachtet sie seine Leiche in die Mülltonne und verbrennt ihn.

So beginnt dieser Roman, der einen dermaßen in seinen Bann zieht, dass man ihn geradezu verschlingt und vor allem diese beeindruckende Figur der Sally, die sich selbst als „sozial defizitär“ bezeichnet, so schnell nicht wieder vergessen wird.

Natürlich sorgt dieses Vorgehen der ohnehin im Ort bereits als extrem verschroben geltenden Frau für ziemliches Aufsehen, die Polizei ermittelt und Sallys Leben wird nicht einfacher. Sie ist Anfang vierzig, wurde zu Hause von den Eltern beschult und hat noch nie gearbeitet. Im Ort galt sie als taub, das half ihr, so zu tun, als höre sie nicht, was die Menschen über sie sagten.

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Valerie Wilson: Todesblues: Ein Fall für Tamara Hayle

Bevor Tamara Hayle Privatdetektivin wurde, war sie Polizistin. Sie weiß genau, wie diskriminierend ein weißer Polizist sein kann. Sie war in ihrem Revier die erste farbige Polizistin und hielt irgendwann die versteckten und direkten Angriffe nicht mehr aus. Seit dieser Entscheidung vertritt sie die Seite der Schwachen.

Die erfolgreiche Autorin Valerie Wilson war vor der Veröffentlichung ihres ersten Detektivromans Chefredakteurin bei der Zeitschrift Essence. Der erste Band mit der mutigen Tamara Hayle erschien 1994 mit dem deutschen Titel „Ein Engel über deinem Grab“. Ihr vierter (eigenständiger) Band, No Hiding Place, mit dem deutschen Titel Todesblues, erschien erstmalig 1997. Im Zentrum dieser Geschichte steht die Verkettung von Ereignissen, aus der sich weder Schuldige noch Opfer befreien können.

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Sia Piontek: Die Sehenden und die Toten

…. „vermute ich, dass jemand den Augapfel einfach aufgestochen und dann die Masse rausgedrückt hat. Danach kann man den Sehnerv und die Augenmuskeln zum Beispiel mit einer kleinen Schere durchtrennen. …“

Wenn das für Sie zuviel ist, dann sollten Sie es sich überlegen, ob Sie diesen Krimi wirklich lesen möchten. Andererseits, wenn Sie bis hierhin gekommen sind, haben Sie schon 65 Seiten gelesen. Oder verschlungen. Aus der Hand legen, fällt schwer, wenn man erst mal angefangen hat. Finde ich. Zimperlich ist sie nicht in ihren Beschreibungen, das muss man der Autorin lassen! Aber ihr Stil ist schnörkellos, fesselnd und die Story von den ersten Seiten an packend. Und Beschreibungen wie die oben zitierte kommen dann auch eher nicht mehr vor.

Es muss etwas Gravierendes gewesen sein, das Carla Seidel, Kriminalhauptkommissarin aus Hamburg ins Wendland verschlagen hat – und dann noch als einfache „Dorfpolizistin“ nach Danneberg. Wer macht das freiwillig? Und mit einer 17-jährigen Tochter, die doch bestimmt lieber in der Stadt leben würde als auf dem platten Land? In Randbemerkungen, Nebensätzen, Erinnerungsfetzen erfahren wir so nach und nach, was Carla und Lana veranlasst hat, die Großstadt zu verlassen. Carla findet sich mehr oder weniger ab mit Knöllchen und kleinen Delikten, Lana ist verschlossen, eine Einzelgängerin, aber nicht unbeliebt an der neuen Schule.

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Linus Geschke: Wenn sie lügt

Waldesroda – das hört sich nach Wohnen im Grünen an, nach Idylle und einem kleinen Dorfkern mit netten Cafés. So ist es irgendwie auch und trotzdem hat beinahe eine ganze Clique direkt nach dem Abi dem Ort den Rücken gekehrt und ist in die Welt geflohen. Das hatte mit dem Mord an einem ihrer Pärchen zu tun, aber auch damit, dass die Gruppe begann zu zerfallen, als Norah David kennenlernte. Ausgerechnet der, der sich niemals in die Gruppe einfügen wollte – und auch nicht sollte – hat Anna und ihren Freund auf einem abgelegenen Wanderparkplatz getötet. Nach beinahe zwanzig Jahren kehrt Norah zurück, eröffnet eines von den netten Cafés und glaubt die Vergangenheit vergangen.

Goran verschlägt es aus Berlin zurück, als seine Zieh-Mutter, Norahs Mutter, ihn um Hilfe bittet, weil Norah Drohbriefe bekommt – von David. Aber das kann nicht sein, denn der ist kurz nach den Morden in der Ostsee ertrunken, zumindest glauben das alle.

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