Luca Ventura: Der blaue Salamander

Dass Italiener Mode lieben, ist kein Geheimnis. Aber würden sie dafür morden? Dieser Frage müssen sich Enrico Rizzi und Antonia Cirillo von der Inselpolizei Capri im fünften Teil der Romanreihe stellen. Die junge Modedesignerin Rosalinda Fervidi, Herstellerin exklusiver Ledertaschen und Gürtel, wird erdrosselt im Beichtstuhl einer Kirche aufgefunden. Allein diese Szene ist großes Kino! Wieder einmal schafft es Luca Ventura viel italienisches Lokalkolorit in einen spannenden Plot zu verpacken. Vor der Location der mondänen Mittelmeerinsel funktioniert Venturas Plot perfekt. Wo Männer selbst bei 35 Grad im weißen Jackett mit Einstecktuch flanieren und alternde Diven schmuckbehangen ihren Champagner samt Pasticcini zur Mittagszeit mit Blick aufs Meer genießen, scheint alles möglich. Eine „Bella Figura“ zu machen, ist im Land des Stiefels einfach Lebensphilosophie!

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Till Raether: Danowski: Sturmkehre 07

Irgendwann hat jeder das Ende seiner persönlichen Fahnenstange erreicht. Danach geht es nur noch abwärts. So ähnlich sieht der Hauptkommissar Adam Danowski seine berufliche Perspektive bei der Hamburger Polizei. Sein Chef Kienbaum sagt zu ihm, er sei mal ein guter Polizist gewesen. Andere Kollegen meinen, er mache viele Fehler, störe die Ermittlungen durch seine gedankenlosen Alleingänge. Bei einem dieser gedankenlosen Alleingänge hat er sich zu einer strafbaren Handlung hinreißen lassen und seine beiden befreundeten Kollegen Meta und Finzi ungefragt zu Komplizen gemacht. Jetzt befinden sich alle drei unter Kienbaums Beobachtung, der sie zu polizeilich fragwürdigen Handlungen zwingen will.

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Hervé Le Corre: Durch die dunkelste Nacht

Commissaire Jourdan ist zutiefst frustriert von seinem Beruf. All die Bilder, die er täglich sehen muss, all die Toten, die immer wieder sein Leben berühren. Aber er will weitermachen, gerade jetzt, wo ein Frauenmörder auf immer ähnliche, äußerst brutale Weise mordet.

Luise wird von ihrem Ex-Freund verfolgt. Obwohl sie die Beziehung bereits vor langer Zeit beendet hat, hört er einfach nicht auf, ihr nachzustellen und sie zu bedrohen. Beendet hat sie die Beziehung damals schon wegen seiner Brutalität. Aber die Polizei nimmt sie nicht ernst, wie so oft. Bis er eines Tages zu weit geht und sich Jourdan einschaltet – nicht nur, weil Louise, die nach dem Tod ihre Eltern zunächst in Drogen versank, ihr Leben mit ihrem Sohn wieder in den Griff bekommt und ihn damit beeindruckt.

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Cara Hunter: Murder in the Family

Vor 20 Jahren wurde Luke Ryder erschlagen in seinem Garten in London gefunden. Bis heute ist der Täter nicht bekannt. Ein neues Fernsehformat, die True-Crime-Serie „Infamous“ bringt eine Gruppe von Experten zusammen, um den Fall Life zu lösen. Die Experten waren damals an der Untersuchung beteiligt, oder können aufgrund ihres Wissens neue Hinweise einbringen. Produzent der Sendung ist der Stiefsohn von Luke, der sich seinerzeit im Haus befand. Lukes Frau ist heute dement und kann zur Lösung nicht mehr beitragen.

Der Kriminalfall ist verwickelt und spannend, aber seien wir ehrlich. Auf meinen Tisch hat es das Buch aufgrund seines Aufbaus geschafft. Denn es handelt sich nicht um einen Roman im eigentlichen Sinne, sondern um eine Collage aus Zeitungsberichten, Bildern, Interviews und Telefonnachrichten. Das war anfangs gewöhnungsbedürftig. Vor allem als ich die winzige Schrift in den Zeitungsabdrucken ohne Brille entziffern musste. Dazu werden uns die Protagonisten per Steckbrief vorgestellt, ohne dass man zu einem einzigen davon Bezug hat. Konnte ich mir nicht merken, hat genervt.

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Silvia Moreno-Garcia: Silberne Geister

Verlockend, aber langweilig: Warum „Silberne Geister“ nicht gruselt

„Silberne Geister“ von Silvia Moreno-Garcia lockte mit einem catchy Cover, interessantem Klappentext und fing auch vielversprechend an. Es weckte meine Neugier auf Séancen, Geheimgesellschaften, schwarze Magie und den Fluch eines legendären Horrorfilms – genau die Themen, die mich faszinieren.

Doch leider musste ich das Buch abbrechen und konnte es nur noch überfliegen! Denn mein mangelndes Interesse an den Charakteren und den Umständen der Geschichte raubte mir jegliche Spannung.

Der Roman hat sich für mich langatmig und überladen angefühlt, mit zu viel Erklärungen und uncharmanten Charakteren – wurde „Silberne Geister“ für mich einfach nicht lebendig.

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Tim Berger: Ein Häppchen Mord

Das Cover hat mich neugierig gemacht. Der Teller Spaghetti mit Tomatensauce, in dem senkrecht ein Messer steckt, rundum (Blut?)- dunkelrote Spritzer.

Blutrünstig ist dieser unterhaltsame, leichte Krimi allerdings überhaupt nicht. Gemordet wird hier mit Gift. Angeblich lässt diese Methode ja auf eine Frau als Täterin schließen, aber man soll ja keine voreiligen Schlüsse ziehen, schon gar nicht als Leser. Die einzig relevanten Frauen hier haben auch eigentlich überhaupt kein Motiv – sie würden sich nur selber schaden. Weder Gina, die Seniorchefin im „Salento“ noch Donatella, ihre Kellnerin, würden ja wohl einen Gast vergiften und so dem Ansehen der Trattoria Schaden zufügen. Und Camilla, Inhaberin und Küchenchefin im veganen Nobelrestaurant „Camilla’s“ hätte ja wohl schon überhaupt kein Interesse daran, ihren guten Ruf aufs Spiel zu setzen und den angestrebten ersten Stern, mit einem Giftmord leichtfertig aufzugeben. Pikantes Detail: in beiden Restaurants verstirbt am selben Abend und zur gleichen Zeit ein Gast, nachdem er Salsicce gegessen hatte.

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Cleo Konrad: Tödlicher Podcast

Nina ist Putzkraft. Aber eine ganz besondere. Sie sucht sich ihre Kunden aus und ist für sie alle mehr als nur die Putzfrau. Sie ist Seelentrösterin, Helferin in der Not und vieles mehr. Dabei hört sie den Podcast „Verbrechen Berlin“ von Malu. Eines Tages sucht diese eine Putzkraft und Nina bewirbt sich. Sie wird genommen und ist überglücklich. Aber bei Malu ist nicht alles so, wie es zu sein scheint und die beiden Frauen haben mehr gemeinsam, als der Leser sich am Anfang vorstellen kann. Weiter möchte ich den Inhalt nicht spoilern.

Das Buch beginnt mit der Transkription zu einer Podcast-Folge, dann stellt Nina sich vor. Alleinerziehende Mutter einer fast erwachsenen Tochter, sie spricht in der Ich-Form und wie wir am Ende wissen, ist sie zwar gesprächig, erzählt aber nur das, was sie will.

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Eva Reichl: Lügendorf

Nach „Todesdorf“ und „Rachedorf“ liegt nun mit „Lügendorf“ der dritte Band der Thriller-Serie rund um die Protagonistin Diana Heller vor. Diese kehrt zurück in ihr Heimatdorf. Sie kauft und renoviert ein altes Haus. Bei einem Spaziergang entlang des Dorfbaches machen spielende Kinder sie auf menschliche Knochen aufmerksam. Es stellt sich heraus, dass es sich dabei um die sterblichen Überreste von Stefanie Sipenthaler handelt, die vor vierzehn Jahren verschwunden ist.

Steffi hat der Clique rund um Diana angehört. Jemand hat ihr den Kopf eingeschlagen. Nora, damals Steffis beste Freundin und jetzt Dianas beste Freundin, gerät ins Fadenkreuz der Ermittler. Die Handlung entwickelt sich in endlosen Dialogen. Was ist vor vierzehn Jahren passiert? Wer hat was gemacht, gesehen oder verabsäumt? Mit einem Mal gibt jemand Diana KO-Tropfen in ihre offen daheim herumstehende Weinflasche und sie wacht im Wald auf. Natürlich kann sie sich an nichts erinnern.

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Mathijs Deen: Der Retter

Mit „Der Retter“ legt Mathijs Deen, den dritten Fall für den kauzigen Kommissar Liewe Cupido vor.  Mathijs Deen, 1962 in Hengelo geboren, studierte Niederländisch in Groningen und arbeitete anschließend als Journalist bei Radio Noord.  Er veröffentlichte Sammlungen seiner Radiokolumnen, Kurzgeschichten und Romane.  Sein Kommissar Liewe Cupido ist gebürtiger Deutscher, aber auf Texel aufgewachsen.

Zunächst will der Holländer, so wird der Kommissar in Kollegenkreisen genannt, den Fall nicht übernehmen. Was war geschehen? Bei einem Spaziergang an der englischen Küste Northumberlands stoßen niederländische Urlauber auf die Überreste einer Leiche. Eine alte Schwimmweste deutet auf eine Verbindung zu einem 21 Jahre zuvor geschehenen Unglück hin.

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Tine Dreyer: Morden in der Menopause

Absurder, temporeicher und makabrer Spaß

Dieser Roman ist eher nichts für Männer. Ich kann mir weder vorstellen, dass sie mit der Protagonistin mitfühlen noch, dass sie über ihre Aktivitäten wirklich lachen können. Und lachen muss man bei dieser witzigen Geschichte immer wieder.

Erst ist es die Pubertät und später dann die Wechseljahre, die Frauen ertragen und überstehen müssen. Ohne dass sie dem entkommen oder dass sie Verständnis oder Rücksicht erfahren, wenn sie in dem jeweiligen Zustand sind. Besonders krass wird es dann, wenn beides zusammentrifft in Form von pubertierenden Kindern, während die Mutter mit Hitzewallungen, Schlaflosigkeit und Stimmungsschwankungen zu kämpfen hat.

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