George Saunders: Die kurze und schreckliche Regentschaft von Phil

Der 1958 geborene US-amerikanische Schriftsteller George Saunders hat bereits 2005 eine kurze politische Satire geschrieben, die nach der Trump-Wahl überraschend gut in die heutige Zeit passt. Versehen mit einem aktuellen Nachwort des Autors, ist sie jetzt neu erschienen: „Die kurze und schreckliche Regentschaft von Phil“.

In diesem nur gut 100 Seiten dünnen Büchlein geht es um ein Land namens Innen-Horner, das so klein ist, dass darin nur eine einzige Person Platz hat. Der Rest der Bevölkerung muss in der Kurzzeitaufenthaltszone des umliegenden Landes Außen-Horner warten.

Als Innen-Horner plötzlich schrumpft und ein Teil des einzigen Bewohners dort über die Grenze ragt, sehen die Bewohner Außen-Horners das als Invasion – eine gute Gelegenheit für den machthungrigen Phil, sich zum brutalen Diktator aufzuschwingen und die Bevölkerung Innen-Horners mit absurden Steuern zu belegen und sie zu schlimmstmöglich zu drangsalieren.

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Stephanie Archer: Behind the Net

Hier geht es um Pippa, die einen Job als Assistentin bei dem Eishockeyspieler Jamie annimmt. Damit sie sich besser um den Hund kümmern kann, schlägt Jamie bald vor, bei ihm einzuziehen. Dabei lernen sie sich dann besser und besser kennen und der mürrische Torhüter kann ein ganz anderer Mensch sein, wie man vermutet.

Ich liebe ja Sports Romance Geschichten, doch diese konnte mich leider nicht überzeugen, dabei startete das Buch so überzeugend und ich war der Meinung, darin mein nächstes Highlight zu finden. Doch leider wurde es bald zu oberflächlich und es kamen zu viele Spice-Szenen vor, die ich noch dazu nicht wirklich fühlen konnte. Auch die Emotionen wollten nicht so ganz an mich ran kommen, sodass mich das Buch dann irgendwann mehr gelangweilt als unterhalten hat.

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Claire Parker: Tee auf Windsor Castle

Zu Besuch bei Königs – ein Roman voller Lebensweisheiten und ein bisschen Kitsch

Eine junge Frau, die mit den Royals überhaupt so gar nichts im Sinn hat, begleitet eine Freundin auf einer Führung durch Windsor Castle. Ein menschliches Bedürfnis sorgt dafür, dass sie sich im Schloss verläuft und das führt zu einer besonderen Begegnung.

Kate, aus einfachen Verhältnissen stammend und sich mit mehreren Jobs mühsam über Wasser haltend, findet Monarchien anachronistisch und ist überzeugt, dass der König und seine Familie die „einfachen“ Leute, insbesondere sein Personal, nur ausbeuten. Doch als sie, auf der verzweifelten Suche nach einer Toilette, in eine gemütliche Küche des Schlosses gerät, trifft sie dort auf Betty, eine alte Frau, voller Gelassenheit, sehr freundlich und mit viel verschmitztem Humor.

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Agri Ismaïl: Der Wert der Welt

Der Debütroman „Der Wert der Welt“ von Agri Ismaïl beleuchtet die Herausforderungen einer kurdischen Familie im Exil. Im Mittelpunkt stehen die Beziehungen der einzelnen Familienmitglieder zum Geld und die Frage, wie finanzielle Interessen ihr Leben beeinflussen.

Agri Ismaïl, in Kurdistan geboren und heute in Stockholm lebend, bringt seine Erfahrungen als Unternehmensanwalt in die Erzählung ein. Die zentrale Familie des Romans besteht aus:

  • Vater Rafiq, einem Gründer einer kommunistischen Partei in Kurdistan,
  • Mutter Xezal, die unter den ständigen Ortswechseln leidet,
  • Tochter Siver, die als alleinerziehende Mutter nach Dubai zieht,
  • Sohn Mohammed, der in der gnadenlosen Finanzbranche Karriere machen möchte, und
  • Sohn Laika, der sich als Hacker gegen die Banken der Wall Street stellt.
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Mary Downing Hahn: Meine Freundin Helen: Eine Geistergeschichte

Unheimlich gut: Grusel-Nostalgie aus den 80ern

Könntest du nachts schlafen, wenn direkt vor deinem Fenster ein Friedhof liegen würde?

Zum Inhalt:

Heather ist die nervigste kleine Göre, die man sich vorstellen kann – die neue Stiefschwester ist ein wahrer Quälgeist für Molly und Michael in ihrer neuen Patchwork-Familie. Doch als ob das nicht schon genug Drama wäre, beginnt der eigentliche Albtraum, als Heather auf dem düsteren Friedhof hinter ihrem neuen Zuhause, einer unheimlichen alten Kirche, eine neue »Freundin« findet: Helen.

Kein gewöhnliches Mädchen, sondern ein ruheloser Geist, der dort seit über hundert Jahren lauert – verborgen im Schatten der Grabsteine, mit einem finsteren Plan…

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Sophia Como: Shadow: Der Sommer trug deinen Namen

In diesem Buch begleiten wir Sofia zurück in ihre Heimat Sizilien. Hier versucht sie ein ruhigeres Leben zu führen, nachdem sie unschöne Erfahrungen mit einem Stalker hinter sich hat. Doch während sie ihr Leben umkrempeln will und dabei den attraktiven, geheimnisvollen Valentin kennenlernt, wird sie unvorsichtiger und ihr Stalker taucht wieder auf …

Der Schreibstil in diesem Buch hat mich von Anfang an abholen können. Er ist schön flüssig und die bildlichen Beschreibungen der sommerlichen Umgebung Siziliens haben alles sehr lebendig erscheinen lassen.

Die Geschichte um Sofia und ihre Rückkehr nach Sizilien finde ich spannend und auch sehr schön. Auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und Valentin gefällt mir gut. Generell wird ein sehr schönes, familiäres Feeling vermittelt, sodass man sich absolut wohlfühlt.

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Martina Hefter: Hey guten Morgen, wie geht es dir?

Die deutsche Performancekünstlerin und Schriftstellerin Martina Hefter (Jahrgang 1965) lebt und arbeitet in Leipzig. Sie schreibt Prosa und Lyrik. In diesem Jahr wurde sie zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse für ihren Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ mit dem Deutschen Buchpreis 2024 ausgezeichnet. Klett-Cotta veröffentlichte das Buch am 13. Juli 2024.

Jupiter und Juno, zwei Gottheiten in Leipzig

In „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ erzählt Martina Hefter die Geschichte von Jupiter und Juno, einem mittelalten Paar, das sie nach römischen Gottheiten benennt.

Jupiter ist Schriftsteller und leidet an Multipler Sklerose, Juno ist Tänzerin bzw. Performerin und leidet unter nächtlicher Schlaflosigkeit. Sie pflegt ihren Mann. Da Juno nachts wach ist, beginnt sie, im Internet mit Love-Scammern zu chatten. Love-Scammer sind i.d.R. junge Männer, die irgendwo auf der Welt mit falschen Profilen versuchen, ältere alleinstehende Frauen anzuschreiben, mit dem Ziel, ihnen ihr Geld aus der Tasche zu ziehen. Diese Betrugsmasche ist kriminell und die Täter machen oft fette Beute. Ihre Opfer schämen sich und sehen häufig von einer Anzeige ab.

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Stephan R. Meier: Toxic

Ein Plot, wie er erschreckender kaum sein könnte. Die Vorstellung, dass jemand einen Anschlag mit einem Nervengift plant, um Millionen Menschen gleichzeitig und geräuschlos zu töten, ist so gruselig, dass man sie am liebsten gar nicht weiterdenken möchte. Und dennoch ist es absolut im Bereich des Möglichen, des Realistischen, dass so etwas geschehen könnte. In diesem Thriller geht es um einen geplanten Anschlag mit einem absolut tödlichen Nervengift, das in die Wasserversorgung einiger Großstädte eingeleitet werden soll.

Ziel ist es, sechs Millionen Deutsche zu töten, – als Vergeltung für den Holocaust. Geplant wird alles von Oligarchen, politischen Größen, die vor nichts zurückschrecken, um ihre Rache in die Tat umzusetzen. Ausführen soll das Ganze „Lupus“ – der angeblich gefährlichste Auftragsattentäter der Welt. Mit richtigem Namen Boris, Russe und Bruder eines der mächtigsten, reichsten und einflussreichsten Männer in Russland. Bislang hat „Lupus“ eine makellose Erfolgsbilanz. Das soll möglichst auch so bleiben. Alles läuft unter dem Radar, alle Beteiligten wissen nur, was sie wissen müssen – „Lupus“ arbeitet nicht mit Amateuren. Seit Jahren schon ist ihm die BND-Agentin und Zielfahnderin Meredith auf den Fersen, allerdings bislang ohne Erfolg. In monatelangen schmerzhaften Experimenten hat Boris seine DNA verändert, sonstige Spuren hinterlässt er selbstverständlich sowieso nicht.

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Alexa Hennig von Lange: Vielleicht können wir glücklich sein

Ein würdiger Abschluss der zu Herzen gehenden Trilogie. Der dritte Band gipfelt in emotionalen, ergreifenden Momenten. Schließlich begleiten wir Klara – ehemals Heimleiterin einer Ausbildungsstätte für sozial benachteiligte Mädchen, die kranke oder verwaiste Kinder pflegten – in den Beginn des 2. Weltkrieges. Diesen muss sie ohne Ehemann mit vier kleinen Kindern allein bewältigen. Wie schon in den Vorgängerbänden wird die Handlung zum Teil aus Sicht ihrer Enkeltochter Isabell erzählt, die nach dem Tod ihrer Großmutter Klara deren geheime Tonbandaufzeichnungen findet und dabei schrecklichen Familiengeheimnissen auf die Spur kommt.

Höhepunkt der ergreifen NS-Trilogie
Während ihr Ehemann Gustav, ein liebenswerter Lehrer, an die Front eingezogen wird, kämpft sich Klara durch den Kriegsalltag. Medikamente, Lebensmittel, Kleidung – es mangelt an allem. Immer mehr deutsche Städte werden durch Bombardements dem Erdboden gleich gemacht, die Alliierten preschen von allen Seiten vor. Obwohl der Krieg nicht mehr zu gewinnen ist, verheizt der Führer in einem letzten Aufbegehren sogar schon vierzehnjährige Kinder und alte Greise an der Front.

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Una Mannion: Sag mir, was ich bin

Psychogramm einer durch ein Verbrechen zerstörten Familie

Der Erstlingsroman dieser Autorin wird für mich immer ein Highlight sein in der Welt der Bücher. „Das Licht zwischen den Bäumen“ war und ist ein ganz besonderes Buch, auf vielfältige Weise.

Nun ist ihr nächstes Buch erschienen. In dem als Krimi bezeichneten Roman geht es vordergründig um die Aufklärung des Verschwindens von DeenaGravey. Die junge Frau kehrte eines Tages nicht nach Hause zurück, zu ihrer kleinen Tochter Ruby und zu ihrer Schwester Nessa. Sie war mit ihrem Kind zu ihrer Schwester gezogen, nach einigen Vorfällen, gewalttätigen Angriffen ihres Lebensgefährten Lucas, des Vaters von Ruby.

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