Sarah Kempfle: Übung macht den Mörder

Sinnloser Krimi mit selten dummer Heldin – ein missglückter Roman

Klassischer Fall von völlig daneben liegendem Klappentext. Dieser verspricht „einen Mordsspaß“, den ich bei der Lektüre jedoch leider überhaupt nicht erlebt habe.

Dazu ist die gesamte Handlung zu unsinnig, die Protagonistin zu dumm, die Spannung zu gering, die Figuren zu platt. Und der Täter zu deutlich erkennbar.

Isa ist Lehrerin in einer Kleinstadt, wo vor kurzem die Leiche der Zahnarztgattin gefunden wurde. Isa ist außerdem Tochter einer übergriffigen Mutter, Schwester einer durch einen Unfall versehrten Schwester und Freundin einer sehr blassen Kollegin.

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Charlotte Wood: Tage mit mir

Den Namen der Autorin Charlotte Wood kennt man vielleicht noch von ihrem vorangegangenen, ebenfalls hier besprochenen Roman Ein Wochenende.  Die Handlung um die Freundschaft dreier über siebzigjähriger Frauen, die sich nach dem Tod der vierten Freundin im Bunde in deren Wochenendhaus treffen, enthüllt einige verblüffende Wahrheiten und Parallelen, in denen sich so manche LeserInnen wiedergefunden haben.

Charlotte Woods neuer Roman „Tage mit mir“ wurde also bereits mit Spannung erwartet. – Um es gleich und kurz vorwegzunehmen: „Tage mit mir“ ist gänzlich anders aufgebaut als sein Vorgängerroman. Das neue Buch von Charlotte Wood liest sich wesentlich nüchterner und unaufgeregter und trifft deshalb vielleicht die eine oder andere  Erwartungshaltung nicht ganz:

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Adventsverlosung

Weihnachtszeit ist Lesezeit und was wäre Weihnachten ohne ein bisschen Magie? Wir wollen uns dieses Jahr bei unseren Lesern bedanken und verlosen drei Exemplare von „Und über allem schwebt Magie“. Das Buch aus unserem aktuellen Verlagsprogramm enthält eine magische Sammlung von Kurzgeschichten, die euch garantiert die Zeit bis zum Geschenke-auspacken verkürzen!

Um teilzunehmen, müsst ihr bis zum 15. Dezember unseren Newsletter abonniert und eine Lieferadresse in Deutschland haben. Am 16. Dezember benachrichtigen wir die drei Gewinner und schicken die Päckchen rechtzeitig los, damit sie noch unter dem Weihnachtsbaum landen können (zur Not auch weitergeschenkt an diese eine Person, von der niemand euch gesagt hat, dass sie zur Weihnachtsfeier kommt).

Euer Leselust-Team wünscht euch eine wundervolle Adventszeit mit viel Wärme und guten Büchern!

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Andreas Izquierdo: Kein guter Mann

Ein Mann namens Walter spielt den Weihnachtsgott – liebenswert, lesenswert

Ein wenig erinnert dieser neue Roman von Andreas Izquierdo, der wie immer ein Garant für gute und fesselnde Geschichten ist, an das berühmte Buch „Ein Mann namens Ove“ von Frederik Beckmann. Und doch ist er anders, ist Walter nicht Ove. Walter, der sich einem kleinen Jungen gegenüber als Gott ausgibt.

Und das kommt so: Walter ist Briefträger. Der seit vielen Jahren jeden Tag die gleiche Runde zu gehen hat und so seine „Kunden“ sehr gut kennt, die netten und die weniger netten. Walter ist sehr einsam, seine Frau hat ihn schon vor langer Zeit verlassen, sein Sohn fast ebenso lange keinen Kontakt mehr zu ihm und auch seine Tochter, die in einer gefährlichen Beziehung lebt, besucht ihn nur ab und zu.

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Frida Skybäck: Schwarzvogel: Fredrika Storm 01

Fredrika Storms Versetzung und Rückkehr in die Heimat hätte den nötigen Heilprozess ihrer wunden Seele einleiten können. Die verunsicherte junge Frau hoffte auf eine ungefährliche ruhige Ermittlungsarbeit bei der Polizei in Lund und auch auf eine Versöhnung mit dem Vater.

Ihr erster Arbeitstag beginnt mit der Bergung einer Leiche aus vereistem Wasser. Nomi Pedersens Tod hätte ganz schnell als Unglücksfall zu den Akten gelegt werden können, wäre ihre panische Flucht auf das viel zu dünne Eis nicht von Fredrikas Großmutter beobachtet worden. Für die Polizei bleibt das zurückgezogene Leben der jungen Fremden lange ein Geheimnis. Und jede neue Frage führt immer weiter in die Vergangenheit, zu zwei Menschen, die vor zwanzig Jahren gleichzeitig spurlos verschwunden sind. Eine von ihnen ist Fredrikas Mutter.

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Shehan Karunatilaka: Die sieben Monde des Maali Almeida

Der Rowohlt-Verlag hat den Booker-Prize-Gewinner 2022 nun auch auf Deutsch herausgebracht: Shehan Karunatilaka: Die sieben Monde des Maali Almeida. Dabei handelt es sich sowohl formal als auch inhaltlich um einen ungewöhnlichen Roman. Der Titelheld, ein Fotograf, muss Anfang der 90er-Jahre in Sri Lanka zur Kenntnis nehmen, dass er gestorben ist und sich nun in einem Zwischenreich aufhält, das wie ein völlig überfülltes Amt wirkt. Er hat nun als Geist sieben „Monde“ – gemeint sind Nächte – Zeit zu ergründen, wie und warum er gestorben ist. Geschrieben ist das Ganze – irritierenderweise – in der zweiten Person: „Du bist gestorben“.

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Helen Fields: The Institution

Ein fesselndes Spiel zwischen Realität und Paranoia

Wenn man den ganzen Tag bei diesen Leuten mit ihren scheußlichen Gedanken ist, dringen unweigerlich ein paar davon ins eigene Gehirn ein.“ (S. 178)

Ich muss gestehen: Es ist schon sehr, sehr lange her, dass mich ein Thriller so tief in seinen Bann ziehen konnte.

In ihrem 448 Seiten starken Psychothriller nimmt Helen Fields ihre Leser mit auf einen nervenaufreibenden Bungee-Sprung, der die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn verschwimmen lässt. Hochspannung in ihrer intensivsten Form.

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Gigi Pandian: Alchemistin Wider Willen: Die unglaublichen Fälle der Zoe Faust 01

Eigentlich wollte Zoe in Portland ein neues Leben beginnen. Es sollte ruhig und zurückgezogen sein und definitiv keine Aufmerksamkeit erregen. Diesem Plan hätte auch nichts im Weg gestanden, denn mit dem Beginn eines neuen Lebens kennt sie sich aus – immerhin ist sie Alchemistin und, da sie aus Versehen den Stein der Weisen entdeckt hat, inzwischen fast dreihundert Jahre alt. Sie musste ihren Tod oft genug vortäuschen und ist daran gewöhnt, keine Spuren zu hinterlassen.

Doch diesmal ist alles anders. Als sie in dem neu erworbenen, verfallenen und wunderbar abseitsgelegenen Haus beginnt, ihre Kisten auszupacken, befindet sich in einer davon ein Gargoyle. Dorian ist lebendig, kann sprechen und unglaublich gut kochen – und sollte eigentlich gar nicht existieren. Trotzdem bringt es Zoe nicht übers Herz, ihm die Hilfe abzuschlagen, um die er bittet.

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Hallgrímur Helgason: 60 Kilo Kinnhaken

Es ist die wohl lustigste Defloration der Literaturgeschichte: Wie der 19-jährige Gestur zu Beginn des 20. Jahrhunderts während der uralten Sitte des „Trockenlegens“ seine Unschuld verliert, ist eines der witzigsten Highlights in diesem 670 Seiten starken Roman! Überhaupt ist der Titelheld aus „60 Kilo Sonnenschein“, dem ersten Band von Helgasons historischer Islandromanreihe, erwachsen geworden. Zumindest auf körperlicher Ebene. Er hat einen regelrechten Lauf bei Frauen, wenngleich nicht jede Liebschaft ein glückliches Ende nimmt.

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Jasmin Schreiber: Endling

Die 1988 geborene deutsche Autorin Jasmin Schreiber schickt in ihrem Roman „Endling“ ihre Heldin Zoe, eine Biologin, auf zwei ungewöhnliche Reisen. Zusammen mit der pubertierenden Schwester Hanna und der arg skurrilen Tante Auguste – sie hat panische Angst vor Infektionen – macht sie sich auf die Suche nach zwei seltsamen Dörfern, in denen nur Frauen überleben können. Das Ganze spielt im Jahre 2041, in dem das Artensterben immer mehr zunimmt und eine rechtsradikale Regierung das Sagen hat, die zum Beispiel Schwangerschaftsabbrüche verbietet. Mit im Gepäck haben die drei Frauen eine Weinbergschnecke, die die letzte ihrer Art ist: einen „Endling“ – und so erklärt sich der Titel.

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