Carina Wilde: Velvet Mountains: Risk with me

Sechs Jahre sind vergangen, seit Ayla und Julien ihren besten Freund und Seilpartner haben abstürzen sehen. Seitdem haben sie sich nicht mehr getroffen. Ayla hat sich vom Bergsteigen abgewandt und leitet stattdessen eine Lodge für Kletterer aus aller Welt. Und in diese platzt eines Tages unverhofft Julien – samt Filmcrew und Agentin, erfolgreicher denn je und fest entschlossen, den legendären Gipfel endlich zu erklimmen. Trotz all der unausgesprochenen Dinge zwischen ihnen flammt die Anziehung von damals sofort wieder auf. Noch schwieriger wird es, als Ayla erkennt, dass Julien den Berg nicht ohne eine starke Seilpartnerin bezwingen kann. Ohne jemanden, der ihn als Bergsteiger wirklich kennt. Ohne sie. Schließlich entscheidet Ayla sich, noch einmal alles mit ihm zu riskieren.

Die Story-Idee fand ich erfrischend und angenehm anders. Auch das Setting hat mich überzeugt. Leider hat mich die Geschichte jedoch nicht so berührt, wie ich es erwartet hatte. Die Gefühle der Hauptfiguren waren für mich nicht klar genug, um wirklich mit ihnen mitzufühlen.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Anabelle Stehl: Novel Haven 02: Match of Fate

Willkommen zurück in Novel Haven

Band 2

Um „Novel Haven“ zu vermarkten, geht Nataly als Social Media Managerin das erste Mal live – und hat gleich Dylan, einen berühmten E-Sportler am Hals, der Kritik am Spiel nimmt. Die nachfolgende Diskussion geht viral und sorgt für einen Shitstorm. Und wäre das noch nicht genug, muss sie auf dem nächsten Bühnenpanel neben ihm sitzen. Um das Spiel zu retten, schlägt Fake Dating vor. Alles scheint in bester Ordnung, wäre da nicht Jack …

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Marcel Huwyler: Frau Morgenstern und die Offenbarung

Als Oma friedlich dahinleben ist nichts für Auftragskillerin Morgenstern, wie gut, dass ein neuer Auftrag eintrifft

Eigentlich könnte sich Violetta Morgenstern, ihres Zeichens ehemalige Lehrerin und aktive Auftragsmörderin, längst zur Ruhe setzen. Immerhin teilt sie sich aber inzwischen ihre Stelle bei der Killeragentur mit Freund und Kollegen Miguel Schlunegger, damit sie sich die Kinderbetreuung ebenfalls teilen können. Denn Miguel hat seit der letzten Folge dieser absolut genialen und herrlich absurden Krimireihe seine Zwillingstöchter Ida und Frida bei sich und alle leben zusammen in Violettas Haus. Eine Patchworkfamilie par excellence, könnte man sagen.

Wäre da eben nicht der Beruf von Miguel und Morgenstern und wäre da nicht der Ägyptologe, der einen sensationellen Fund gemacht hat. Eine Mumie mitsamt einer Offenbarung, deren Text alles verändern würde, der die Schweiz, die ganze Nation ins Chaos stürzen würde, ja die ganze Welt. Was also mit der Offenbarung tun, wie deren Inhalt geheim halten, wo doch alle Grabungsmitarbeiter um diesen Text wissen?

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Ulrich Becher: Männer machen Fehler

Ulrich Bechers Erzählband „Männer machen Fehler“ aus dem Jahr 1932 ist ein literarisches Debüt, das auf eindringliche Weise die Fehlerhaftigkeit und Schwächen des menschlichen Verhaltens, insbesondere von Männern, in verschiedenen gesellschaftlichen und persönlichen Zusammenhängen beleuchtet. 

Eine besonders eindrucksvolle Geschichte ist die Erzählung von den Brüdern, die lediglich ihren Frack besitzen. Mit diesem Kleidungsstück gelingt es ihnen, in unterschiedliche gesellschaftliche Kreise einzutreten und überall „durchzukommen“. Diese Geschichte symbolisiert das Thema des Scheins und der gesellschaftlichen Maskerade.

Weitere Beispiele sind die Geschichten eines gelangweilten Sohnes aus reichem Hause, der sich zum Kriegsdienst meldet – ein Symbol für die Suche nach Sinn und Identität in einer entfremdeten Gesellschaft – oder eines anderen jungen Mannes, der gegen seinen disziplinierten Vater rebelliert und sein Heil im Besuch einer „Orgie“ sucht, dort aber nur Gewalt, Kälte, Oberflächlichkeit und Stumpfsinn findet.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Peter Stamm: Auf ganz dünnem Eis

Der Schweizer Schriftsteller Peter Stamm (Jahrgang 1963) hat ein neues Buch vorgelegt. Darin sind neun Erzählungen. Unter dem Titel „Auf ganz dünnem Eis“ ist das Buch am 8. Oktober 2025 im S. Fischer Verlag erschienen.

Peter Stamm stellt seine Figuren auf dünnes Eis

„Auf ganz dünnem Eis“ – der Titel gibt vor, was Leserinnen und Leser im Inneren des Buches erwartet. Peter Stamms Figuren in den neun Erzählungen bewegen sich auf dünnem Eis, auf dem sie jederzeit einbrechen können.

In den beiden Erzählungen mit dem Titel „Auf dünnem Eis I“ und „Auf dünnem Eis II“ ist die Protagonistin eine Schauspielerin, die mit ihren Rollen verschwimmt. Mit ihrem Lebensgefährten Manuel lebt sie am Bodensee und spielt, simuliert für angehende Ärzte in einer Psychiatrie Patientinnen. Dabei lernt sie den Assistenzarzt Jonas kennen. Ein Engagement in Ingolstadt führt sie vom Bodensee fort, aber da ist sie schon schwanger.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Maiga Doocy: Zauberei und etwas Magie

Die Türen des Quells, der Akademie, an der neue Zauberwirker und Zauberschreiber ausgebildet werden, stehen nur bestimmten Studenten offen. Wer nicht aus einer der großen Zaubererfamilien – und damit aus dem Adel – stammt, hat es schwer, dort einen Platz zu ergattern. Nach fünf Semestern kann man sich beim Zirkel bewerben und von da an die respektvolle und lukrative Aufgabe übernehmen, die Provinzen des Reiches vor dem Bösen, vor Ungeheuern und Monstern zu beschützen.

Willkommen also am Quell, wo wir auf zwei Studenten stoßen, die unterschiedlicher wahrlich nicht sein könnten.

Leovander Loveage entstammt einer der reichsten, mächtigsten – das ist nicht dasselbe! – und bekanntesten Dynastien des Reiches. Als Kind verlor er seine Mutter an einen Pflanzenfluch – der Heilzauber, den er schrieb, führte letztlich dazu, dass sie verstarb. Seitdem beschränkt sich der überaus talentierte Zauberschreiber auf das Verfassen kleiner, lustiger Sprüche: Sie wollen Ihre Haarfarbe ändern? Kein Problem. Ein Riss in Ihrem Mantel? Schon geflickt. – Sie verstehen das Bild? Sein Vater zwingt ihn, die Akademie zu besuchen, und Leovander tut alles, um die Zeit dort möglichst ohne große Anstrengungen und vorzugsweise zugedröhnt zu überstehen.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Donald Windham: Verlorene Freunde

Donald Windham erinnert sich in diesem Buch detailreich an die tragischen Entwicklungen seiner Freundschaften zu Truman Capote und Tennessee Williams.

Mit Tennessee Williams war Donald Windham mehr als 30 Jahre befreundet. 1945 produzierten die beiden gemeinsam ein Stück am Broadway. Die Bekanntschaft mit Truman Capote machte Windham 1948 in Venedig. 

Der Buchtitel „Verlorene Freunde“ könnte nicht besser gewählt sein. Beide Schriftsteller, Truman Capote wie auch Tennessee Williams, waren am Ende ihrer jeweiligen Karrieren nicht nur in sich selbst gefangen und verloren, auch die Verbindung zu Donald Windham veränderte sich.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

John Irving: Königin Esther

Mit Königin Esther legt der amerikanische Bestsellerautor John Irving im Alter von über 80 Jahren ein Werk vor, das alle vertrauten Zutaten seines Schreibens enthält – und doch erstaunlich leblos bleibt. Zwar blitzt hier und da jener eigentümliche Humor auf, der seine Romane seit Garp und wie er die Welt sah oder Owen Meany auszeichnet, doch insgesamt wirkt dieser späte Roman eher wie ein intellektuelles Experiment.

Irving verwebt verschiedene Schauplätze und Zeiten – Wien, Neuengland, Palästina und Jerusalem –, doch die ständigen Orts- und Perspektivwechsel zerren am erzählerischen Zusammenhalt. Das Ergebnis ist ein sprunghaft aufgebauter Text, dessen mittlere Kapitel verwirrend wirken. Die Handlung verliert sich in Nebengleisen, und die Titelfigur, Esther Nacht, bleibt erstaunlich blass. Ihr Innenleben, ihre seelische Entwicklung – all das bleibt schemenhaft, der Leser erfährt so gut wie nichts darüber.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Bianca Iosivoni: Der letzte erste Song

Ich werde nie wieder singen. Dieses Versprechen hat sich Grace vor langer Zeit gegeben. Doch als Masons Band eine Sängerin sucht, lässt sie sich schließlich überreden, mitzumachen. Allerdings ist sie nicht auf das Prickeln vorbereitet, das sie plötzlich in Masons Nähe spürt – und auch nicht auf die Erkenntnis, dass sich hinter seinen vorlauten Sprüchen weit mehr verbirgt, als es zunächst den Anschein hat. Mit ihm gemeinsam Songs zu schreiben fühlt sich richtiger an als alles andere. Aber Grace weiß, dass sie nie mehr als Freunde sein können. Denn Masons Herz gehört einer anderen …

Der LYX Verlag brachte das Buch erstmals 2008 heraus. Im Jahr 2025 erhielt die gesamte Reihe eine Neuauflage mit wunderschönen Covern, die mir deutlich besser gefallen als die der ersten Ausgabe. Hier handelt es sich um den letzten Band dieser emotionalen Reihe.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Carsten Henn: Sonnenaufgang Nr. 5

Ein Leben in Erinnerungen. Aber möglichst nur solchen, die einem angenehm sind – keine schlechten! Das möchte die alternde, exzentrische Filmdiva Stella Dor in ihrer Autobiografie wiederfinden. Sie lebt recht einsam in einem kleinen, ziemlich verlassenen Ort an der Küste, in einem ehemaligen Pavillon, den sie der Gemeinde, die ihn eigentlich aufgeben wollte, für einen symbolischen Euro abgekauft hat.

Der Bürgermeister hat sich von diesem Verkauf ein bisschen Glamour für seinen Ort erhofft, vielleicht Künstler, die den Ort beleben würden oder die ein oder andere Ausstellung oder Veranstaltung, aber Stella lebt dort eher zurückgezogen und allein – mit ihren Notizzetteln überall, auf denen sie ihr Leben erinnert. Um all das in Buchform zu bringen, braucht sie Unterstützung. Die findet sie in Jonas, einem 19-jährigen, der grade sein zu trockenes, zu langweiliges Germanistikstudium geschmissen hat, um sich als Ghostwriter seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Sollte das nicht gelingen, so hat er versprochen, wird er in einem Jahr seinem Vater im Restaurant helfen. Vorerst ist er froh, diesen ersten Auftrag bekommen zu haben und von zuhause wegzukommen. Auch dort muss er sich nämlich nicht nur dem Leben stellen, sondern auch Erinnerungen, die er lieber verdrängt.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten: