Micheál Ó Conghaile: Die Insel, die unsere war

In seinem Buch „Die Insel, die unsere war“ berichtet der irische Autor Micheál Ó Conghaile von seiner Kindheit auf der Insel Inis Treabhair. Anfang der 1960-er Jahre geboren, verbringt er seine Kindheit zusammen mit sieben Geschwistern auf diesem kleinen Eiland, ungefähr eine Meile lang und bei Flut nur fünfzig Meter breit, gelegen im Atlantik vor der irischen Küste. Es gibt dort kein fließendes Wasser und keinen Strom. An allem muss gespart werden.

Ob das Kerzen sind, in trockenen Jahren das Wasser, ob man Kekse andächtig in nur kleinen Bissen isst, damit man lange etwas davon hat oder ob es um Batterien für den großen Schatz, das Radio, geht, nichts wird vergeudet, nichts wird verschwendet. Sogar leere Konservendosen kann man als „Eierkocher“ verwenden. Trotz alldem gibt es immer genug zu essen. Die Familie mästet jedes Jahr mit den Küchenabfällen ein Schwein, das im Herbst geschlachtet und natürlich von vorne bis hinten aufgegessen wird. Ó Conghaile nimmt die Leser mit in eine Welt, die es längst nicht mehr gibt.

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Caroline Peters: Ein anderes Leben

Die deutsche Schauspielerin Caroline Peters (Jahrgang 1971) hat ein Buch geschrieben. Peters ist sowohl als Fernseh- und Filmschauspielerin („Mord mit Aussicht“, „Der Vorname“) als auch als Theaterschauspielerin (Berliner Schaubühne, Wiener Burgtheater) bekannt. Außerdem arbeitet sie als Hörspielsprecherin. Ihr Debütroman „Ein anderes Leben“ erschien am 15. Oktober 2024 bei Rowohlt Berlin.

Hanna und ihre Töchter

Es ist aktuell kein seltenes Phänomen, dass Schauspielerinnen oder Schauspieler Bücher schreiben. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Nun also auch Caroline Peters. Und da nun mal das Genre des autofiktionalen Schreibens boomt, so ist es auch bei Peters ein Roman mit Anleihen aus der eigenen Biografie geworden, geschrieben während der Corona-Jahre. Ein Roman über ihre Mutter, der auf der Beerdigung des Vaters beginnt. Da stehen die drei Töchter, Laura, Lotta und die Kleine, die als Ich-Erzählerin der Geschichte fungiert, am Grab und hängen ihren Erinnerungen nach. Bow, der Vater der jüngsten Tochter, wird im Familiengrab der Familie Ramspeck in Alsfeld in Hessen beigesetzt. Hanna, die Mutter, starb schon Jahre zuvor und liegt als Flaschenpost auf dem Grund der Ostsee.

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Danielle Lori: The Sweetest Oblivion

Elena ist die perfekte Mafiaprinzessin, anmutig, schön und jung. Als erstgeborene Tochter von Salvatore Abelli steht ihr die Welt der Cosa Nostra offen, doch dann begeht sie einen folgenschweren Fehler und muss zusehen, wie ihre jüngere Schwester anstatt ihrer Nicolas Russo versprochen wird. Er ist der Mann, dessen Seele abgründig zu sein scheint. Bei ihrer ersten Begegnung mit dem jungen Don sieht sie jedoch etwas in seinem Blick, was sie noch nie gesehen hat, etwas Düsteres und genau das ist es, was in ihr Gefühle aufkeimen lässt, die sie für den zukünftigen Mann ihrer Schwester nicht haben darf …

Wieder mal der Beweis, dass solche Bücher einfach nichts für mich sind, wenn diese Geschichte auch die leichter Dark Romace Version war.

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Roisin Maguire: Mitternachtsschwimmer

Evan nimmt sich eine Auszeit. Eine Woche lang will er in dem Dörfchen Ballybrady an der Küste ein Cottage mieten und darüber nachdenken, wie es in seinem Leben weitergehen könnte. Er flüchtet vor einer Menge an Problemen aus Belfast. Seine Ehe droht zu zerbrechen, er arbeitet zu wenig und trinkt zu viel. Nach und nach legt die Autorin die wunden Punkte in Evans Leben offen. Er gibt sich die Schuld am Tod seiner kleinen Tochter Jessie und findet keinen Zugang mehr zu seiner geliebten Frau Lorna.

Kaum ist er in dem zwar sauberen, aber finsteren Cottage angekommen, legt der Lockdown das Land lahm. Evan sitzt fest. Nach und nach lernt er gezwungenermaßen seine Nachbarn und die anderen Dorfbewohner kennen. Allen voran die seltsame Grace, die immer einen riesigen Hut und ausgefallene Kleidung trägt. Sie ist Evans Vermieterin, kratzbürstig, mit zerzausten Haaren, vom Wetter gegerbt und versehen mit einer scharfen Zunge. So mancher bekommt verbal eines von ihr übergebraten.

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Miriam Böttger: Aus dem Haus

Lassen Sie sich vom Buchtitel nicht täuschen. In diesem urkomischen und gleichzeitig feinfühligem Debüt der ZDF-Journalistin Miriam Böttger geht es nicht etwa um Heranwachsende, die das Elternhaus verlassen. Ganz im Gegenteil. Im Mittelpunkt steht ein Best Ager Ehepaar, das sein Eigenheim verkauft. Eine Situation, die gleichfalls herbeigesehnt, wie gefürchtet wird. Einerseits machen die Eltern der Erzählerin das „Scheißhaus“ für all ihr Übel verantwortlich, das damit begann, vom sonnig-fröhlichen Weinheim ins betulich-kühle Kassel zu ziehen. Anderseits verfallen sie in panische Nostalgie, als der Umzug tatsächlich ansteht.

In ihrem Roman stellt die Autorin die oftmals mit „typisch deutsch“ assoziierte Charaktereigenschaft dar, das Glas stets halb leer, statt halb voll zu sehen. Und gleichzeitig doch nichts an den Umständen zu ändern, nach dem Motto: „Von zwei Möglichkeiten nehme ich das Übel, das ich zumindest schon kenne.“ Obwohl die Familie gut situiert ist und eigentlich alles hat, will sich kein echtes Glück einstellen.

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Elle Kennedy: The Play: Briar U 03

Als neuer Kapitän des Briar-Eishockeyteams nimmt Hunter seine Verantwortung sehr ernst. Das heißt: nur noch der Sport, keine Frauen mehr. Als er für seinen Psychologie-Kurs an einer Hausarbeit mit seiner Kommilitonin Demi arbeiten muss, ist er also fest entschlossen, dass zwischen ihnen nichts laufen wird. Nur Freundschaft. Egal, wie gut sie sich verstehen und wie klug und hübsch Demi auch sein mag. Und zum Glück hat sie ja auch einen Freund, wird also nicht gegen Hunters Regeln verstoßen.

In ihren Sitzungen kommen sich die beiden näher und finden so viel übereinander heraus, dass es wehtut – aber trotzdem sind sie nur Freunde, denn Demi ist glücklich mit ihrem Freund – oder? Denn als Hunter ihn bei einer Party mit einem anderen Mädchen aus einem leeren Zimmer kommen sieht, ist er sich da nicht mehr so sicher. Nur: Erzählt er Demi davon oder sollte er sich am besten nicht einmischen?

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Maren Vivien Haase: Songs for the Beautiful

Seit Suki denken kann, liebt sie das Singen, doch bisher hat sie sich nicht getraut, das außerhalb ihrer vier Wände zu machen. Plötzlich geht ein heimlich aufgenommenes Video, in dem sie singt, viral und sie erhält die Chance auf einen Plattenvertrag. Im Studio trifft sie dann auf ihren neuen Songwriter River, mit dem verbindet sie eine Vergangenheit und sollte dieser diese ans Licht kommen, wäre Sukis Traum für immer zerstört …

Das Cover ist ein absoluter Traum und passt zu der Geschichte, die mich allerdings leider nicht ganz überzeugen konnte. Sie hat stark gestartet, doch genauso schnell auch wieder nachgelassen und wurde langweilig, zog sich ziemlich in die Länge und das Lesen machte keinen wirklichen Spaß mehr. Besonders dann nicht mehr, als man sich denken konnte, wie die Geschichte weitergehen wird und keine großen Überraschungen mehr auf einen zukamen. So war es für mich zwar ein Buch für zwischendurch, aber Spaß beim Lesen sieht anders aus.

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Carlo Cassola: Ins Holz gehen

Dieser kleine Roman ist in den 1930er Jahren angesiedelt. Der Autor Carlo Cassola zeigt darin das entbehrungsreiche und einfache Leben von fünf Waldarbeitern in der italienischen Maremma auf.

Zentrale Figur ist Guglielmo, der achtunddreißigjährige Protagonist, dessen junge Frau überraschend gestorben ist. Guglielmo hat einen Holzschlag in einem abgelegenen Wald erworben, der über die Wintermonate abgeholzt werden muss. Hierfür hat er sich vier weitere Arbeiter organisiert, mit denen er bereits vorher schon zusammen gearbeitet hat. Mehrere Hektar Pinienwald und Niederwald werden die Männer in ungefähr fünf Monaten zu fällen haben. Die Arbeit ist hart und erfordert ihren vollen Krafteinsatz.

Für Guglielmo ist die Abgeschiedenheit im Wald und das Schlagen der Bäume auch eine Flucht vor der schmerzenden Realität. Seine Gedanken halten ihn immer in der Trauer um seine Frau Rosa gefangen. Um seine beiden kleinen Töchter kümmert sich seit ihrem Tod seine Schwester. Die schwere Arbeit im Wald, die höchste Konzentration erfordert, befreit ihn wenigstens zeitweise von seinem Kummer.

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George Saunders: Die kurze und schreckliche Regentschaft von Phil

Der US-amerikanische Schriftsteller George Saunders, geboren 1958, beweist mit seiner 2005 erschienenen politischen Satire „Die kurze und schreckliche Regentschaft von Phil“ erneut sein literarisches Können. Das Werk, das nach der Trump-Wahl überraschend an Aktualität gewinnt, ist nun in einer Neuauflage erschienen – ergänzt durch ein aktuelles Nachwort des Autors.

Eine surreale Geschichte mit scharfsinniger Gesellschaftskritik

Das nur gut 100 Seiten umfassende Büchlein spielt in einem fiktiven Land namens Innen-Horner. Dieses Land ist so winzig, dass dort nur eine einzige Person Platz findet, während der Rest der Bevölkerung in der „Kurzzeitaufenthaltszone“ des umliegenden Landes Außen-Horner warten muss.

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Stephanie Archer: Behind the Net

Hier geht es um Pippa, die einen Job als Assistentin bei dem Eishockeyspieler Jamie annimmt. Damit sie sich besser um den Hund kümmern kann, schlägt Jamie bald vor, bei ihm einzuziehen. Dabei lernen sie sich dann besser und besser kennen und der mürrische Torhüter kann ein ganz anderer Mensch sein, wie man vermutet.

Ich liebe ja Sports Romance Geschichten, doch diese konnte mich leider nicht überzeugen, dabei startete das Buch so überzeugend und ich war der Meinung, darin mein nächstes Highlight zu finden. Doch leider wurde es bald zu oberflächlich und es kamen zu viele Spice-Szenen vor, die ich noch dazu nicht wirklich fühlen konnte. Auch die Emotionen wollten nicht so ganz an mich ran kommen, sodass mich das Buch dann irgendwann mehr gelangweilt als unterhalten hat.

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