Andrea Günther: Die Gipfelstürmerin

kraftvoll – inspirierend

Das Matterhorn, einer der höchsten Berge der Alpen und meistfotografierte Touristenattraktion der Schweiz, fasziniert uns mit seiner besonderen Form. So sehr, dass man sogar im Disneyland Resort in Kalifornien eine maßstabsgetreue Nachbildung bewundern kann. Seit seiner Erstbesteigung vor mehr als 150 Jahren starben aber auch mindestens 500 Alpinisten bei dem Versuch, den Gipfel zu erklimmen.

Andrea Günther erzählt in ‚Die Gipfelstürmerin‘ von der Engländerin Lucy Walker, die am 22. Juli 1871 als erste Frau das Matterhorn bestieg.

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Iny Lorentz: Der Krieger und die Königin

Soviel gleich vorweg: ich bin dieses Mal ein bisschen enttäuscht. Eigentlich finde die super recherchierten, gut geschriebenen historischen Romane von Iny Lorentz immer spannend und sehr interessant wegen des geschichtlichen Hintergrunds, aber diesmal waren es mir einfach zu viele Schlachten, Völker, Stämme, Gruppierungen, Namen, Verwandtschaftsbeziehungen …. als dass ich es leicht gefunden hätte, dem zu folgen. Man hätte einen Notizblock gebraucht, um sich mit Querverweisen „auf dem Laufenden“ zu halten, wer jetzt mit wem verwandt, verfeindet oder befreundet ist.

Das Cover zeigt eine schöne, junge Adlige vor gebirgiger Landschaft, aber bis man einen Rückschluss ziehen kann, dass es sich hier um die Langobarden-Prinzessin Waltrada handeln wird, vergeht viel Zeit. Knapp 600 Seiten umfasst der neue Roman, der eigentlich schon vor gut dreißig Jahren hätte veröffentlicht werden sollen, bis es zur angekündigten „Geschichte, die die Geschichte Deutschlands grundlegend veränderte“ kommt, sind wir schon im letzten Teil. Zwar taucht der Name Waltrada bis dahin das ein oder andere Mal auf, aber die wesentliche Rolle, die ihr dann letzten Endes zukommt, kann man daraus nicht unbedingt ableiten. Zum ersten Mal trifft Garibald, der Held und ruhmreiche Krieger dieses Epos‘ auf die Prinzessin, als sie (vermeintlich) von den gefürchteten Wolfsreitern bedroht wird. Garibald schreitet ein und „befreit“ sie, was er mit einer Verletzung bezahlt, die sie ihm mit einem Dolch zufügt.

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Buzzy Jackson: Wir waren nur Mädchen

Ich muss gestehen, der Name „Hannie Schaft“ hat mir zunächst einmal nichts gesagt. Ganz im Gegensatz zu Anne Franks ist die Geschichte des „Mädchens mit den roten Haaren“, das sein Leben dem Widerstand der Nazi-Besatzer in den Niederlanden opferte, um Freunde zu schützen und einfach nur zu helfen, eher wenig bekannt.

Geboren am 16. September 1920 als Jannetje Johanna Schaft in Haarlem, nahm Jo den Namen „Hannie“ an, als sie in Amsterdam anfing, Jura zu studieren. Ehrgeizig, fleißig, engagiert und mit Bestnoten. An der Universität lernte sie Sonja und Philine kennen, zwei jüdische Kommilitoninnen, die zu ihren besten Freundinnen wurden. Zunächst spielte es für die drei jungen Mädchen keine Rolle, dass Sonja und Philine Jüdinnen waren, erst als die deutschen Besatzer Ende 1940 immer schärfere Regeln für Juden in den Niederlanden durchsetzten, waren die beiden und ihre Familien in Gefahr. Hannie versuchte, zu helfen. Zunächst „besorgte“ sie den Freundinnen Personalausweise, die sie im Stadtbad in Spinden anderer junger Frauen geklaut hatte. Später machte sie das eher regelmäßig und half so jüdischen Mitbürgern. Außerdem half sie, Verstecke für sie zu organisieren. Sonja und Philine brachte sie wenig später nach Haarlem zu ihren Eltern, die sie damit einer riesigen Gefahr aussetzte, die ihre Tochter aber ohne Nachfrage unterstützten.

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Eva-Maria Bast: Das Orangenblütenversprechen

Der Bau der Eisenbahnlinie von Soller nach Palma, Anfang des 20. Jahrhunderts bildet den Rahmen dieses emotionalen Familienromans um eine mutige junge Frau, die sich über viele Widerstände und alle Konventionen ihrer Zeit hinwegsetzt, um die Existenz der Orangenbauern in der Region Soller zu sichern. Ohne diese Eisenbahnlinie ist deren Existenz bedroht. Die Transportwege, entweder über den Coll de Soller, einen kurvigen, engen Gebirgspass oder über den Seeweg, waren risikoreich und wetterabhängig, damit auf Dauer kaum rentabel. Die Bahnlinie sollte den Transport erleichtern und die Wirtschaft von Soller ankurbeln. Doch der Bau drohte zunächst zu scheitern, weil es an Investoren mangelte, die bereit waren, den sehr teuren Bau mit vielen Tunneln zu finanzieren, aber auch die Widerstände der Händler in Palma groß waren. Maria kämpft um die Existenz der Plantagen, um die Zukunft der eigenen Familie und ihrer Freunde. Sie kämpft für ihre Region und scheut sich nicht, einflussreiche Männer persönlich aufzusuchen, um ihnen ihr Anliegen zu unterbreiten und sie um ihre Unterstützung zu bitten.

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Kat Menschik/Volker Kutscher: Westend

Die Geschichte um den Kriminalkommissar Gereon Rath, der Ende der 20er und während der 30er Jahre in Berlin ermittelte, ist nach dem 10. Band endgültig und noch vor Beginn des Zweiten Weltkriegs zu Ende gewesen. Aber wie hat Gereon, wie hat Charlie, wie haben all die anderen diese Zeit überstanden?

Volker Kutscher lässt das in diesem Band Gereon selber erzählen. Dieser ist inzwischen ein alter Mann. Aber er erinnert sich noch sehr genau, auch wenn er das vor diesem Journalisten mit den vielen Fragen nicht immer zugeben mag. Obwohl es ihn selbst in den Westen verschlagen hatte, hatte er doch so einiges in Ostberlin zu erledigen. Dinge, über die er offenbar nicht gerne spricht. Und Dinge, die ganz grauenhaft schiefgelaufen sind, ob mit oder ohne seine Beteiligung. Denn seine Ex-Frau Charlie hatte sich in Ostberlin ein neues Leben aufgebaut, mit Mann und Sohn. Konnte er sich da wirklich so sehr raushalten wie er behauptet, oder ist er an der Verhaftung ihres Mannes in den 50ern doch beteiligt gewesen? Wie gesagt, er spricht nicht gerne darüber. Weiterlesen

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Nick Stein: Die Bierhexe

Es ist das Jahr 1151. Die 14-jährige Amalia genießt ihre erwachende Spiritualität, ihr Leben im Einklang mit der Natur und sie lernt von ihrer Tante Elisabeth allerlei Wissenswertes über die Heilkraft der Pflanzen aber auch über das Bierbrauen. Weil ihre Eltern sie mit dem Sohn eines Schweinebauern verheiraten wollen, keimen in ihr Gedanken zur Flucht auf. Als dann auch noch ihr Bruder Johann in einen Kreuzzug Richtung Jerusalem gezwungen werden soll, machen sie sich gemeinsam auf den Weg nach Bremen. Amalias Wunsch ist es, einmal die berühmte Heilerin Hildegard von Bingen zu treffen. Ein Unglück verschlägt sie auf die Winzenburg, wo sie Bekanntschaft mit dem Bischof von Hildesheim macht. Das von Amalia eigens für ihn gebraute Heilbier scheint zu helfen, doch als seine Lebensgeister wieder erstarken und Amalia seine Avancen zurückweist, muss sie sich fortan auch vor seinem Einfluss verbergen. Im Paulskloster findet sie Unterschlupf und braut ihr erstes eigenes Starkbier, was mach einer ihr missgönnt. Nur in dem Henker Gernot, der nebenher als Bader tätig ist, findet sie einen Freund. Weiterlesen

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Michael Römling: Die Stadt der Auserwählten

Ein historisch fundierter, fesselnd geschriebener Roman über eine Zeitspanne von weniger als zwei Jahren, in denen die Stadt Münster das wohl willkürlich gewählte Zentrum der sogenannten Wiedertäufer war, eine eigentlich von der Grundeinstellung friedliche religiöse Gemeinschaft, die in Münster „das neue Jerusalem“ errichten wollten, in dem sie das nahende Ende der Welt erwarten wollten. Die Zahl ihrer Anhänger wuchs stetig und bald kam es in der Stadt zu Konflikten, die später nicht mehr gewaltlos waren. Aus Bürgern, die bisher friedlich zusammengelebt und gearbeitet hatten, wurden recht schnell Konkurrenten – im Glauben wie im alltäglichen Leben. Es kam zu blutigen Auseinandersetzungen, zur Belagerung der Stadt durch den Bischof und seine Truppen, zur Verteidigung im Innern.

Das ist das Setting für Michael Römlings neuen Roman. Jakob, Vertrauter der Brüsseler Statthalterin Maria, der Schwester des Kaisers, bekommt von ihr den Auftrag, ein junges adliges Mädchen nach Hause zurückzuholen, das sich – man könnte sagen aus Übermut oder Langeweile – dem wohl charismatischen Anführer der Wiedertäufer angeschlossen hat und mit ihm aus den Niederlanden verschwunden ist. Weiterlesen

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Julia R. Kelly: Das Geschenk des Meeres

Dieser Roman – kaum zu glauben, dass es ein Debütroman ist – sticht angenehm aus dem permanenten Einerlei aus Krimis, Thrillern und Romcoms heraus. Nicht nur durch die gut durchdachte und spannend erzählte Handlung, sondern auch dank der einprägsamen und mit großer Empathie gezeichneten Figuren. Die Handlung, die sich ausschließlich in einem kleinen Küstenort Schottlands zuträgt, spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen im Jahr 1900, als nach einem Sturm ein kleiner Junge am Ufer gefunden wird. Er spricht nicht, ist schwer verletzt und niemand kennt ihn. Das Kind sieht genauso aus wie der Sohn von Dorothy, der früheren Lehrerin des Ortes. Ihr Sohn wurde – und das ist die zweite Zeitebene – vor sehr vielen Jahren, als noch kleines Kind, vom Meer erfasst und ertrank. Seine Leiche jedoch wurde nie gefunden, sodass Dorothy nie richtig um ihn trauern konnte. Dass der kleine Findling nun ihrem eigenen Kind so sehr gleicht, stürzt sie in ein immenses Gefühlschaos. Weiterlesen

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Marie Pierre, Maria W. Peter: Der Weg der Frauen: Das Pensionat an der Mosel 03

Auch im dritten Teil der Reihe um „Das Pensionat an der Mosel“ ist wieder in jeder Zeile die Liebe der Autorin zu der Region zu spüren, in der sie ihre Geschichte um Pauline Martin, Leiterin der eher kleinen, aber elitären Einrichtung in Diedenhofen, angesiedelt hat. Wie gewohnt hervorragend und akribisch recherchiert nimmt Maria W. Peter – alias Marie Pierre – uns mit ins Jahr 1912, ins Reichsland Elsass-Lothringen.

Nach den Problemen, die sie mit ihrer Schülerin Suzette, die aus der Provence an die Mosel gekommen war, und mit dem gefährlichen Geheimnis der irischen Lehrerin Rhona O’Malley hatte, die sie – leider nur kurze Zeit – an ihrem Institut beschäftigen konnte, sehr zum Bedauern ihrer Schülerinnen, die die Irin rasch ins Herz geschlossen hatten, hatte Pauline gehofft, jetzt einmal ein bisschen Ruhe und Frieden an der Schule genießen zu können. Dieser Wunsch wird ihr jedoch nicht erfüllt. Eine ihrer Schülerinnen wird in Metz verhaftet, nachdem sie sich unter einem Vorwand im Pensionat für einige Tage hatte beurlauben lassen. Sophie hat an einer Demonstration für die Rechte der Frauen teilgenommen, gemeinsam mit ihrer Cousine, die der Verhaftung allerdings entgehen konnte. Sophie wird zurückgebracht nach Luxemburg, zu ihrer Familie, die Pauline die Schuld gibt an der Verfehlung ihrer Tochter und ihr vorwirft, ihrer Aufgabe als Leiterin des Mädchenpensionats nicht gerecht zu werden. Pauline gelingt es, Sophie an die Schule zurückzuholen, muss aber feststellen, dass das Mädchen weit größere Probleme halt als den Einsatz für die Rechte der Frauen.

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Sophie Villard: Cartier: Der Glanz von Gold

Paris 1918. Der schreckliche Krieg ist vorüber, so nach und nach normalisiert sich das Leben in der Stadt, die Wirtschaft nimmt wieder Fahrt auf, die Menschen blicken zuversichtlich in die Zukunft. Auch die Familie Cartier erhofft sich, ihr Unternehmen zu neuem Glanz erblühen zu sehen. Jeanne Toussaint, der Louis, der älteste der drei Brüder, „La Maison“ in Paris anvertraut hatte, in der Hoffnung, nein, Gewissheit, dass sie alles Menschenmögliche tun würde, das Geschäft durch den Krieg zu bringen und am Leben zu erhalten, hat erfolgreich bewiesen, dass Louis‘ Vertrauen in sie nicht enttäuscht wurde. Zu Recht hofft sie jetzt natürlich auf entsprechende Anerkennung, auf ihr privates Glück mit Louis, dessen Geliebte sie schon so lange ist. Sehr zum Missfallen seiner Familie in London und New York zwar, aber auch die Brüder und ihre Ehefrauen müssen anerkennen, was Jeanne für das Unternehmen geleistet hat. Jeanne bekommt Anerkennung, aber nicht in Form des so sehnlich erhofften Rings am Finger, sondern in Form einer Beförderung. Sie wird in Zukunft die Silber-Abteilung des Unternehmens leiten.

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