Claire Winter: Die Erbin

Cosima Liefenstein wird Mitte der 1930er Jahre in eine ebenso wohlhabende wie einflussreiche Industriellenfamilie geboren. Ihre Kindheit ist zwar einigermaßen sorgenfrei und unbeschwert, aber auch geprägt von der Herrschaft der Nationalsozialisten, dem 2. Weltkrieg und den politischen Veränderungen. Ihr Vater, Edmund, der jüngste von drei Brüdern, beugt sich als einziger nur widerstrebend der Autorität seines Vaters, der als Unternehmer schon früh mit den Nationalsozialisten zusammenarbeitet und von ihnen profitiert. Die Batteriewerke LIefenstein florieren und expandieren, die Familie lebt im Wohlstand. Theodor und Albert, Edmunds Brüder sind beide in die Firmenleitung eingebunden, Edmund nicht. Als einziger der Brüder wird er an die Front eingezogen, sein Vater hat es bewusst nicht verhindert. Er sieht in Edmund einen Schwächling, einen Feingeist, der im Krieg „endlich ein Mann werden“ soll. Die gesamte Familie lebt in Berlin in einer vornehmen Villa zusammen, später übersiedelt zunächst Albert mit seiner Frau nach Bonn, wo die Firma ein neues Werk gründet, das Albert leitet. Cosima wird betreut von einem Kindermädchen, zu dem sie eine enge, vertrauensvolle Bindung aufbaut und das später in ihrem Leben auch weiter eine Rolle spielen wird.

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Renée Rosen: Ein Leben für Barbie

„Ein Leben für Barbie“ trifft es wirklich exakt. Ruth Handler, die Frau hinter der Puppe, hat wirklich ihr komplettes Leben für diese Puppe „geopfert“. Obwohl, opfern ist nicht ganz der passende Ausdruck, sie hat ihr Leben ihrer Idee von einer Puppe untergeordnet. Einer Puppe, die kleine Mädchen dazu anregen sollte, sich nicht nur als Puppenmutter zu sehen, sondern den Blick zu weiten und vielleicht davon zu träumen, eines Tages eine unabhängige, erfolgreiche Frau mit eigenen Aufgaben und Zielen zu sein. Sich nicht mehr nur unterzuordnen und zufrieden zu sein mit der Rolle der Hausfrau und Mutter, die Ende der 1950-er Jahre und auch lange danach noch für Mädchen und junge Frauen einfach vorgegeben war. Die Idee zu dieser Puppe in Gestalt einer erwachsenen Frau kam Ruth bei einer Europareise mit ihrer Tochter, als sie die „Bild“ Puppe Lilli entdeckte. Zurück in den USA, ist Ruth davon überzeugt, dass ihre Firma, Mattel, unbedingt eine ähnliche Puppe auf den Markt bringen müsse. Die Widerstände sind groß. Weder ihr Mann Elliot noch ihr Chef-Ingenieur Jack Ryan können der Idee zunächst viel abgewinnen, aber Ruth bleibt hartnäckig. Sehr anschaulich wird hier geschildert, was es bedeutet, eine neue Sequenz einzuführen. Auf Puppen war Mattel bisher nicht spezialisiert.

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Ina Bach: Goldene Wege: Die Münchner Ärztinnen 03

Wir schreiben das Jahr 1905. Die Freundinnen Lulu, Elsa und Fanny haben es nach langen Mühen und viel Geduld und Ausdauer endlich geschafft, ganz offiziell an der Universität in München Medizin studieren zu können. Doch die männlichen Studienkollegen wie auch viele der Professoren machen es ihnen nicht leicht. Als Frauen werden sie einfach nicht ernst genommen. Man zweifelt daran, dass sie die gleichen kognitiven Fähigkeiten und Kompetenzen haben wie ihre männlichen Kollegen. Besonders Fanny, die ja bereits unter dem Namen ihres Bruders Anton ein komplettes Studium absolviert hat, leidet unter der demütigenden Situation. Dass ihr das alles sehr leicht zu fallen scheint und sie einfach immer die passenden Antworten hat, macht die Kommilitonen wie Dozenten misstrauisch. Aufgrund ihrer finanziellen Situation sieht Fanny sich gezwungen, nebenher als Assistentin einer der wenigen Münchner Ärztinnen zu arbeiten und den harten und entbehrungsreichen Alltag einer niedergelassenen Ärztin kennenzulernen. Das hält sie aber nicht davon ab, ihren Traum weiterzuverfolgen. Lulu und Elsa, beide aus „besserem Hause“ haben so ihre eigenen Probleme, unter anderem mit der gemeinsamen Freundin Änny, die droht in Schwermut zu versinken und der sie gerne helfen möchten.

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Caren Benedikt: Stürmische Brise

Der „Ahlbecker Hof“ und das (heute) „Strandhotel Atlantic“ auf Usedom sind auch heute noch Hotels der Luxusklasse. Der „Ahlbecker Hof“ war zur Zeit, in der der Roman spielt das erste Haus am Platz, das „Atlantic“ war gerade im Bau. Beide Häuser prominent gelegen an der Strandpromenade, besucht und gebucht von den Reichen und Adligen der damaligen Zeit, berühmt für Stil und Ambiente, kulinarische Genüsse und ebenso perfekten wie diskreten Service. Die Geschichte um die Hoteliers-Familie von Höveln ist also keineswegs rein fiktiv, sondern orientiert sich an historischen Hintergründen.

Nach dem viel zu frühen Tod seiner Frau Benedikte, führt August-Wilhelm von Höveln den „Ahlbecker Hof“ und die weiteren, kleineren Hotels auf der Insel alleine, allerdings mit einem Stab von Mitarbeitern, die bestens ausgebildet und voll vertrauenswürdig sind. Benedikte hat mit ihrem Geschmack und ihrer Liebe zum Detail den Hotels ihren Stempel aufgedrückt und auch auf der Insel hat sie ein hohes Ansehen genossen, weil sie es Kindern aus ärmeren Verhältnissen möglich machte, eine Schule zu besuchen, die sie organisiert und finanziert hat. Dafür und für ihr warmherziges Wesen wurde sie von den Inselbewohnern geliebt. Dass sie ein Geheimnis mit ins Grab genommen hat, weiß man nicht.

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Katharina von der Lane: Haribo: So schmeckt das Glück

Bon 1920: Der gelernte Bonbonkocher Hans Riegel liebt die Welt der Süßwaren und träumt davon, sein eigenes Unternehmen zu führen. Gertrude glaubt an diesen Traum und unterstützt ihn dabei, weshalb sie nach der Hochzeit in der heimischen Küche zum Experimentieren beginnen und erste Süßigkeiten dort herstellen. Das Geschäft ist hart, sie werden belächelt und doch sind sie überzeugt, dass aus dem kleinen Anfang etwas ganz Großes entstehen kann …

Geschichten von großen Familien-Dynastien beginnen mich immer mehr zu interessieren, und da ich das Autorenduo, Christiane Omasreiter und Kathrin Schenk – sie schreiben hier unter einem Pseudonym – bereits aus den Südtirolkrimis kenne, wusste ich, dass ich auch dieses Buch lesen muss und es hat mich nicht enttäuscht. Ich war fasziniert von dem Werdegang von Hans, aber auch von dem steinigen Weg, den er bestreiten musste.

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Katrin Tempel: Die Zeitungsdynastie 03: Neue Freiheit

Im dritten und letzten Teil dieser historisch bestens recherchierten Familiensaga um den fiktiven Manthey Zeitungsverlag führt uns 1945 zurück nach Berlin. Die Stadt liegt wie ganz Deutschland in Trümmern. Auch der Verlag ist quasi nicht mehr existent. Fritjof und seine Schwester Vicki kommen aus den USA zurück, um ihn wieder aufzubauen. Papier ist kaum zu bekommen, geeignete Reporter zu finden, die während des Krieges nicht mit den Nazis sympathisiert haben, ist mindestens ebenso schwer. Doch Fritjof gibt nicht auf. Immerhin gibt es „den alten Birnbaum“ noch, der als Setzer schon vor dem Krieg für ihren Vater in der Druckerei gearbeitet hat und in der Lage ist, die noch vorhandenen Reste der Druckmaschinen wieder in Gang zu setzen. Für Birnbaum ist der Verlag alles.

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Kerri Maniscalso: Capturing the Devil

Kerri Maniscalco liefert mit „Capturing the Devil“ einen fesselnden Abschluss ihrer Audrey-Rose-Reihe. Der historische Thriller entführt die Leser ins Jahr 1893 und bietet eine packende Mischung aus Spannung, Romantik und düsterer Atmosphäre.

Handlung und Setting

Die Geschichte spielt vor der Kulisse der berühmten Weltausstellung in Chicago. Audrey Rose und ihr Verlobter Thomas ermitteln in einer Reihe mysteriöser Morde und Vermisstenanzeigen. Ihre Nachforschungen führen sie auf die Spur des berüchtigten Serienkillers H.H. Holmes und seinem als „Murder Hotel“ bekannten Gebäude.

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Anne Stern: Fräulein Gold: Nacht über der Havel: Die Hebamme von Berlin 07

Anne Stern ist promovierte Germanistin und Historikerin. 2020 veröffentlichte sie ihren ersten Band mit der jungen Hebamme Hulda Gold, die im Berlin der 1920er Jahre ein auffälliges Leben führt. Als alleinstehende Dame wohnt sie zur Untermiete. Ständig wird sie in die Armenviertel gerufen, um bei Hausgeburten unter schwierigsten Umständen zu helfen. In Berlin kennt sie fast jeder. Trotz allem ist die Bezahlung schlecht. Häufig arbeitet sie umsonst, sodass ihre eigene wirtschaftliche Situation ähnlich schwierig ist wie bei ihrer armen Kundschaft. Im Laufe der Jahre hat Hulda die Stufen der Not und des wirtschaftlichen Aufstiegs miterlebt.

Der siebente Band beginnt im Sommer von 1930, kurz vor der Wahl. Aktuell stehen die traditionellen Jugendgruppen im Fokus der Nazis. Sie sollen zu jungen Soldaten erzogen werden. Die neue ‚Hitlerjugend‘ fällt nicht nur mit Lärm und Pöbeleien auf. Ihre Kleidung ähnelt einer Uniform.

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Sophie Villard: Cartier: Der Traum von Diamanten

Man trifft sich bei „Maxim’s“, vielleicht sogar auch mal im Moulin Rouge – dieses Etablissement gilt zwar als verrucht, aber man muss ja mitreden können; man speist im „Ritz“, wo Auguste Escoffier der Küche zu Ruhm und betuchten Gästen verhilft und der ein oder anderen Dame auch mal eine Kreation widmet, so wie der Künstlerin Nellie Melba ein Dessert: „pêchemelba“; man trifft sich auf ein Glas Champagner im „Deux Magots“ oder in den edlen Bistros auf den vornehmen Boulevards, kurz, das gesellschaftliche Leben im Paris des angehenden 20. Jahrhunderts pulsiert. Man – sofern man es sich leisten kann – kauft edel ein, Düfte beim Parfumeur Guerlain, Hüte lässt man sich je nach Anlass bei Coco Chanel fertigen, dazu eventuell auch ein edles Kleid, Koffer und Taschen für alle Gelegenheiten gibt es bei Vuitton. Und den passenden Schmuck leistet man sich bei „Cartier“.

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Charlotte Inden: Im Warten sind wir wundervoll

Ein anrührender Roman, der viel mehr ist als eine simple Liebesgeschichte. Wir erfahren hier eine ganze Menge über die Lebensumstände in Deutschland in der Nachkriegszeit mit all ihren Problemen und Nöten. Wir erfahren auch, welche Hürden junge Frauen überwinden mussten, denen es „passiert ist“, sich in einen amerikanischen Soldaten zu verlieben und ihn heiraten zu wollen. Das war nicht erlaubt. Viele Frauen mussten deshalb alleine zurückbleiben. Manchmal bereits verheiratet – was ebenfalls verboten war und bestraft wurde -, manchmal sogar mit Kind. Bis der sogenannte „war-bride-act“ erlassen wurde, der es den Frauen, die mit einem GI verlobt waren, gestattete, ihm in die USA zu folgen. Der Act galt allerdings nur befristet bis zum 31.12.1948.

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