Harry Bingham-Special

Fiona, Harry Binghams Heldin

© ‎Nuala Bingham

Fiona ist besonders. Eine Erkrankung in ihrer Jugend hat dazu geführt, dass sie sich für tot hielt. Die Chance, so eine Erkrankung zu überleben, ist nicht hoch.

Als sie ein Baby war, wurde sie in den offenen Wagen ihres späteren Ziehvaters gelegt, der sie adoptierte. Die Fragen, warum sie ausgesetzt wurde, wer ihre Eltern sind, begleiten Fiona wie ein dunkles Geheimnis, das sie im Laufe der Jahre in kleinen Schritten zu lösen glaubt. Leider schweigt sich ihr Ziehvater darüber aus, ob er etwas über ihre Herkunft weiß. Eine mögliche Antwort könnte mit einem Ereignis aus seiner kriminellen Vergangenheit zusammenhängen. Selbstverständlich war ihr Ziehvater mit Fionas Berufswunsch, zur Polizei zu gehen, nie einverstanden. Es braucht viel Überwindung und Zeit, bis das einst gute Verhältnis zwischen den beiden wieder funktioniert.

Die zierliche Fiona lernte bei einem Spezialisten effektive Selbstverteidigung. Diese Tricks retten ihr häufig das Leben, wenn sie bei ihren hartnäckigen Ermittlungen den Verbrechern zu Leibe rückt. Ihre Hartnäckigkeit kennt keine Grenzen, einmal festgebissen, lässt sie bis zur finalen Entscheidung nicht mehr los.

Fiona, die beste Ermittlerin der Waliser Polizei, lebt dort, wo es eigentlich beschaulich und ruhig ist, bis verschiedene Morde auf organisierte Verbrechen hinweisen. Fionas Feinde sind mächtig und sehr gut vernetzt.

Für die Ermittlerin, eine routinierte Einzelgängerin, sind Ermittlungen auf eigene Faust unumgänglich, gern auch heimlich und privat. Ihren Vorgesetzten kann dies nicht gefallen, und so bauen sich Konflikte auf. Sind die Chefs dumm oder borniert, riskiert Fiona die Kündigung, sind die Chefs klug und umsichtig, wird Fiona befördert. Im Laufe ihrer Arbeit hat sie sich den Ruf erarbeitet, jeden Fall zu lösen – mit oder ohne Chef.

Ihre Mission: Gerechtigkeit für die Opfer. Gerechtigkeit für die Toten.

Fionas Moral kennt keine Kompromisse. Weiterlesen

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Michael Ende-Special

Neunzig Jahre alt wäre Michael Ende am 12. November dieses Jahres geworden. Dass er schon 1995 an einer schweren Krankheit verstorben ist, hat uns sicher einige Geschichten gekostet, die er noch in sich getragen hat. Doch was er uns hinterlassen hat, ist so unvergleichlich, dass es sich lohnt – zum ersten Mal oder immer wieder – einen Blick in seine Bücher zu werfen und ihm in seine einzigartigen Welten zu folgen.

Man kann sein vielfach preisgekröntes und in über vierzig Sprachen übersetztes Werk mit vielen Adjektiven belegen: unterhaltsam, poetisch, fantasievoll, spielerisch, originell, tiefgründig oder philosophisch. Eines ist es sicher nicht: reine Kinder- und Jugendliteratur. Auch die Geschichten, die sich vordergründig an ein junges Publikum richten, sind für Menschen jeden Alters lesenswert. Michael Ende und seine Bücher lassen sich nicht in Schubladen stecken.

Der literarische Durchbruch gelang Michael Ende 1960 mit seinem Buch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, für das er 1961 mit dem Deutschen Kinderbuchpreis ausgezeichnet wurde. Schon kurze Zeit später hat die Augsburger Puppenkiste die Geschichte wundervoll für das Fernsehen in Szene gesetzt, damit sie in die deutschen Wohnzimmer flimmern konnte. Wer die Insel Lummerland, ihre Bewohner und deren Abenteuer noch nicht kennt oder sein Gedächtnis gerne auffrischen möchte, kann sich hier einen kleinen Eindruck verschaffen.

Im Jahr 1979 erschien ein weiterer Roman, der zutiefst mit Michael Endes Lebenswerk verknüpft ist: Die unendliche Geschichte. Seit seinem Erscheinungsjahr hat der Roman zahlreiche Buchpreise gewonnen – auch für den Deutschen Jugendbuchpreis war er 1980 nominiert – und wurde in Film, Fernsehen und Hörspiel in Szene gesetzt. Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt sind mit Atréju und Bastian auf Abenteuerreise durch Phantásien gegangen. Bis heute hat das Buch keinen Deut seines Zaubers eingebüßt. Auch zu „Die unendliche Geschichte“ können Sie eine separate Rezension lesen.

Einen ungewöhnlichen Zugang zu Michael Ende, zu seinem Leben, seiner Vorstellungswelt und seiner Persönlichkeit bietet Charlotte Roths Roman „Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit“. Ganz bewusst hat die Autorin nicht die Form einer faktenorientierten Biografie gewählt. Sie verknüpft „die Fakten des äußeren Lebens mit fiktiven Verdichtungen, um einen Blick in die Innenwelt zu werfen.“ Erfahren Sie hier mehr über das facettenreiche Bild, das dadurch entstanden ist.

Dieser Beitrag wurde verfasst von Beate Fischer.

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