Susanne Kristek: Die nächste Depperte. Von einer, die auszog, um Autorin zu werden

Im Roman „Die nächste Depperte“ von Susanne Kristek versucht eine Autorin mit Namen Susanne Kristek ihr Debut, den Roman „Nur die Liege zählt. Urlaub unter deutschen Palmen“ unters Volk zu bringen. Erschienen ist das Werk zwar, aber in den Buchhandlungen liegt es nicht aus. Die Ich-Erzählerin unternimmt deshalb alles Menschenmögliche, um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern und die Verkaufszahlen anzukurbeln.

Sie stellt sich zum Beispiel mit einem Self-Promotion-Stand vor Buchhandlungen und bewirbt sich bei einer Lokalzeitung darum, Person des Tages zu werden, weil sie da ihr Buch vorstellen könnte. Nichts davon funktioniert allerdings so, wie sie sich das vorgestellt hat. Die Schriftstellerkarriere kommt nicht recht in Schwung. Letztendlich kauft sie einen großen Teil der Auflage selbst auf und verschenkt ihre Bücher. Nichtsdestotrotz bleibt sie beim Schreiben, nimmt über Facebook Kontakt zur österreichischen Autorin Martina Parker auf (Rezensionen ihrer Bücher hier bei Leselust!), und sogar Elke Heidenreich wird auf sie aufmerksam. Martina Parker und Susanne Kristek beschließen, „Schreibschwestern“ zu werden, die einander ihre Manuskripte anvertrauen und Feedback geben.

Ganz nebenbei begleitet man Frau Kristek durch allerlei Fährnisse des Alltags. Sie macht eine Auszeit in einem Fastenhotel im Waldviertel und hofft, dort schreiben zu können, veranstaltet eine „Lesebühne zum Mitsingen“, setzt ein Kinderbuchprojekt über einen Hamster am Wiener Zentralfriedhof in den Sand und besucht ein Schreibseminar bei Hera Lind. Immer als Ruhepol und unerschütterlicher Beistand an ihrer Seite: ihr Gatte. Der Mann muss ein Heiliger sein.

Wieviel von diesem Buch autobiografisch ist und wieviel Fiktion, lässt sich schwer sagen. Es ist auf alle Fälle ein bunter Patchwork-Text und schildert humorvoll viele Situationen, in die man als angehende Autorin geraten kann.

Susanne Kristek: Die nächste Depperte. Von einer, die auszog, um Autorin zu werden.
Gmeiner Verlag, Januar 2023.
300 Seiten, Taschenbuch, 16,96 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Karina Luger.

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