Susanne Fröhlich: Getraut

In „Getraut“ schickt Susanne Fröhlich erneutihre Protagonistin Andrea Schnidt durch einen amüsant-turbulenten Alltag. Andreas Ex-Schwiegervater Rudi heiratet mit 87 seine Flamme Irene. Alles ist vorbeireitet und parat gelegt, da gewinnt am Vortag Eintracht Frankfurt das Europa-League-Finale und am Römerberg werden alle standesamtlichen Trauungen verschoben. Es entsteht ein fürchterliches Schlamassel, bei dem ein Hund die vermeintlichen Eheringe frisst, Andrea eine neue Freundin gewinnt und Rudi und Irene so tun, als seien sie verheiratet, damit das schöne Fest und die Hochzeitsreise nicht abgesagt werden müssen.

In Andreas Chaos-Clan ist wirklich immer etwas los. Bea, die Ex-Ehefrau von Andreas Lebensgefährten Paul, ist hingerissen von Jerome, seines Zeichens Energetiker, Life-Coach und Frauenversteher. Um ihm geschäftlich auf die Sprünge zu helfen, entwickelt Bea die Idee, sich gemeinsam mit Andrea um dessen publikRelations zu kümmern. Andrea aber ist Jerome suspekt. Für eine Reinigung ganzer Häuser von negativen Energien nimmt er seiner Kundschaft erkleckliche Sümmchen ab. Seine „Arbeit“ ist nicht sichtbar, sondern angeblich nur „fühlbar“. Das macht sie stutzig und sie beschließt, diesen Jerome mal einer näheren Betrachtung zu unterziehen.

Da trifft es sich gut, dass ihr Lebensgefährte Paul zu seiner Tochter nach Dubai fliegt, um mal nachzuschauen, wie sie sich dort als Influencerin macht. Bevor er in den Wüstenstaat entschwebt, hat er allerdings für Andrea noch eine bombastische Überraschung parat. Zeitgleich hat Rudi die Hochzeitstauben in der Garage vergessen, befindet sich aber mit seiner Irene schon auf Fuerteventura. Andrea und ihre neue Freundin Ragnhild rücken zur Taubenrettung an, was natürlich nicht ohne Panne vonstattengeht. Allerdings hat die Sache auch etwas Gutes …

Sprühender Witz

Obwohl in diesem Buch so viele Figuren herumschwirren, verliert man nie den Überblick. Die Kenntnis der vorangegangenen Bände ist nicht notwendig. Frau Fröhlich informiert die Leser gekonnt über sämtliche Beziehungsverhältnisse. Sie erzählt mit sprühendem Witz und zeichnet mit Andrea Schnidt eine Figur, mit der man sich sofort zu einem Kaffee verabreden möchte. Am Ende schließen sich die Kreise, alles wird gut und so manche/r „traut“ sich und freut sich über eine Veränderung im Leben.

Fazit: Vielseitige Familiengeschichte, getragen von einer empathischen Hauptdarstellerin, gewürzt mit viel Humor und garniert mit einem großen Sahnehäubchen Liebe.

Susanne Fröhlich: Getraut.
Droemer Knaur, Februar 2023.
302 Seiten, gebundene Ausgabe, 18,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Karina Luger.

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