Frank Goosen: Spiel ab!

In seinem neuen Roman „Spiel ab!“ widmet sich der Bochumer Ruhrpott-Romantiker und -Nostalgiker Frank Goosen dem Jugendfußball.

Die Freunde Fränge, Förster und Brocki, die eifrige Goosen-Leser schon aus früheren Romanen kennen, verschlägt es in die C-Jugend. Als Trainerteam übernehmen sie eine schwächelnde Truppe, die gegen den Abstieg aus der Kreisliga A kämpft.

Und alle Leser, die jemals mit dem Amateur-Fußball in kleineren Vereinen zu tun hatten, werden beim Lesen gleich mehrere Wiedererkennungseffekte erleben. Da gibt es üble Treter-Truppen, unfähige Trainer, vereiste Plätze, die Würstchenbude, den verbissenen Vater, der von seinem Sohn den Sprung in den Profi-Fußball erwartet, oder auch den Ball, der nach einem missratenen Schuss in die benachbarte Kleingarten-Anlage fliegt.

In der wohl lustigsten Szene des Romans muss der Kapitän mitten im alles entscheidenden Spiel mal kurz das Feld verlassen, weil er seiner Mutter einen Haustürschlüssel aushändigen muss.

Man spürt, dass Frank Goosen selbst früher einmal eine solche Jugend-Mannschaft trainiert hat. Das alles wirkt glaubhaft.

Gut gelungen sind dem Autor auch der Nonsens und die Jugendsprache, die die Jugendlichen in der Kabine so von sich geben. Oft ist im Streit beispiels- und seltsamerweise von der „Mudda“ der Mitspieler die Rede.

Wer die Romane Frank Goosens kennt, weiß, dass sie voller Abschweifungen stecken und zum Beispiel immer wieder Erinnerungen an irgendwelche Songs von Anno dazumal beinhalten. Ob das in einem Fußball-Roman gelungen oder eher nervig ist, muss jeder Leser selbst entscheiden.

Was man von diesem Roman nicht erwarten sollte, ist Tiefgang jedweder Art. „Spiel ab!“ ist ein reiner Unterhaltungsroman, der sich recht zügig durchlesen lässt.

Frank Goosen: Spiel ab!
Kiwi, Februar 2023.
336 Seiten, gebundene Ausgabe, 23,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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