Ann Granger: Der tote Antiquar von Limehouse

Ann Grangers Roman „Der tote Antiquar von Limehouse“ ist der neunte Band der beliebten Krimireihe rund um Inspector Benjamin Ross und seine Frau Lizzie. Die Geschichte spielt im viktorianischen London des Jahres 1871 und dreht sich um den mysteriösen Mord an Jacob Jacobus, einem zwielichtigen Antiquar, sowie den Diebstahl eines wertvollen Diamanthalsbandes.

Ein atmosphärischer Krimi im viktorianischen Setting

Die Handlung beginnt mit der Entdeckung der Leiche von Jacob Jacobus in seiner Wohnung in Limehouse, einem belebten Stadtteil Londons. Inspector Ross und Lizzie übernehmen die Ermittlungen und tauchen tief in ein Netz aus Familiengeheimnissen und Intrigen ein. Fans viktorianischer Krimis kommen hier auf ihre Kosten, da typische Elemente wie Kutschfahrten, Teegesellschaften und die altenglische Zurückhaltung eine zentrale Rolle spielen.

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Silvesterspecial 2024

Wie in jedem Jahr gab es auch 2024 wieder Bücher, die uns Rezensentinnen und Rezensenten besonders gut gefielen. Bücher, die aus dem Üblichen hervortreten, weil sie berühren, weil sie unterhalten, weil sie ausgesprochen spannend sind oder sehr witzig, ausnehmend gut geschrieben oder schlicht etwas Besonderes.

Diese Bücher, die uns mehr als andere beeindruckten, sind es, die wir am Ende des Jahres immer noch in guter Erinnerung haben. Aus diesem Grund stellen wir sie im Special zu Silvester noch einmal vor.

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Colum McCann mit Diane Foley: American Mother

In „American Mother“ beleuchtet der preisgekrönte US-amerikanische Schriftsteller Colum McCann gemeinsam mit Diane Foley ein erschütterndes Kapitel der jüngeren Geschichte: die Geiselnahmen durch islamistische Gruppen im Nahen Osten. Im Zentrum des Buches steht die tragische Geschichte des Journalisten James Foley, der 2012 in Syrien von extremistischen Islamisten gefangen genommen und nach zwei Jahren brutaler Folter vor laufender Kamera grausam hingerichtet wurde. Seine Mutter, Diane Foley, verarbeitet in diesem Buch nicht nur ihre unermessliche Trauer, sondern auch ihren Kampf für andere Geiseln und ihre Familien.

James Foley: Ein Leben zwischen Mut und Gefahr

Das Buch zeichnet ein intensives Porträt von James Foley, einem mutigen Journalisten, der bereit war, sein Leben zu riskieren, um die Wahrheit aus Konfliktgebieten zu berichten. Doch es bleibt nicht bei der Erzählung seines Lebens: Diane Foley gewährt Einblicke in ihre eigene Gefühlswelt und beschreibt ihren Weg, mit dem Verlust ihres Sohnes umzugehen. Besonders eindrücklich sind ihre Begegnungen mit dem inhaftierten Geiselnehmer ihres Sohnes, dem sie am Ende sogar die Hand reicht – ein bewegender Akt der Vergebung.

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Kerri Maniscalco: Escaping from Houdini

Die US-amerikanische Bestseller-Autorin Kerri Maniscalco beweist auch in Band 3 ihrer beliebten „Audrey-Rose-Reihe“, wie meisterhaft sie historische Settings und packende Atmosphären erschaffen kann. Nach den düsteren Gassen des viktorianischen Londons in Band 1 und dem unheimlichen Vampir-Schloss in Transsilvanien in Band 2 entführt sie ihre Leser in „Escaping from Houdini“ auf eine spannende Reise über den Atlantik.

Handlung: Spannung auf hoher See

Die Geschichte spielt an Bord des Luxus-Dampfschiffs RMS Etruria, das es tatsächlich gegeben hat. Während der Überfahrt von Liverpool nach New York wird die Reisegesellschaft von einem Zirkusensemble unterhalten, zu dem auch der berühmte Entfesselungskünstler Harry Houdini gehört. Doch als es zu mehreren mysteriösen Morden kommt, müssen die angehenden Gerichtsmediziner Audrey Rose und ihr charmanter Begleiter Thomas Cresswell die Ermittlungen aufnehmen. Kerri Maniscalco verbindet dabei gekonnt historische Elemente mit einem Hauch von Mystery und Crime.

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George Saunders: Die kurze und schreckliche Regentschaft von Phil

Der US-amerikanische Schriftsteller George Saunders, geboren 1958, beweist mit seiner 2005 erschienenen politischen Satire „Die kurze und schreckliche Regentschaft von Phil“ erneut sein literarisches Können. Das Werk, das nach der Trump-Wahl überraschend an Aktualität gewinnt, ist nun in einer Neuauflage erschienen – ergänzt durch ein aktuelles Nachwort des Autors.

Eine surreale Geschichte mit scharfsinniger Gesellschaftskritik

Das nur gut 100 Seiten umfassende Büchlein spielt in einem fiktiven Land namens Innen-Horner. Dieses Land ist so winzig, dass dort nur eine einzige Person Platz findet, während der Rest der Bevölkerung in der „Kurzzeitaufenthaltszone“ des umliegenden Landes Außen-Horner warten muss.

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Agri Ismaïl: Der Wert der Welt

Der Debütroman „Der Wert der Welt“ von Agri Ismaïl beleuchtet die Herausforderungen einer kurdischen Familie im Exil. Im Mittelpunkt stehen die Beziehungen der einzelnen Familienmitglieder zum Geld und die Frage, wie finanzielle Interessen ihr Leben beeinflussen.

Agri Ismaïl, in Kurdistan geboren und heute in Stockholm lebend, bringt seine Erfahrungen als Unternehmensanwalt in die Erzählung ein. Die zentrale Familie des Romans besteht aus:

  • Vater Rafiq, einem Gründer einer kommunistischen Partei in Kurdistan,
  • Mutter Xezal, die unter den ständigen Ortswechseln leidet,
  • Tochter Siver, die als alleinerziehende Mutter nach Dubai zieht,
  • Sohn Mohammed, der in der gnadenlosen Finanzbranche Karriere machen möchte, und
  • Sohn Laika, der sich als Hacker gegen die Banken der Wall Street stellt.
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Heinz Strunk: Zauberberg 2

Vor 100 Jahren ist Thomas Manns „Zauberberg“ erschienen, jener Monumentalroman, der in einem Lungensanatorium in der Schweizer Bergwelt spielt. Autor Heinz Strunk („Der Goldene Handschuh“, „Ein Sommer in Niendorf“) nimmt das zum Anlass, seine eigene Version der Geschichte zu schreiben.

Jonas Heidbrink, der unter Depressionen leidet, begibt sich in eine Heilanstalt für psychisch Kranke an der Ostsee. Wie beim legendären Hans Castorp aus dem Original dehnt sich sein Aufenthalt dort aus.

Strunk spielt gekonnt mit den Motiven aus dem Ur-Zauberberg. Ein Philosoph, der hier aber nur unzusammenhängende Weisheiten von sich gibt, kommt genauso vor wie das berühmte Türenschlagen im Speisesaal, das eine so große Wirkung auf Hans Castorp hat.

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Hannes Finkbeiner: Einer geht noch

Ein origineller, sehr lesenswerter Familienroman kommt von dem 1977 geborenen Journalisten Hannes Finkbeiner aus Hannover. In „Einer geht noch“ steht die Lebensgeschichte des 93-jährigen Fidus im Mittelpunkt, der gleich drei Nahtoderfahrungen verkraften muss – die erste als 15-Jähriger auf der Flucht vor den Nazis, die ihn kurz vor Kriegsende als Soldat an die Front schicken wollen.

Fidus schildert seine Erlebnisse nach und nach seinem Enkel Alo, aus dessen Sicht der Roman geschrieben ist. Weil einige von Opas Erzählungen fraglich erscheinen, besonders ein Ereignis in einem Löwenkäfig in Barcelona, stellt Alo Nachforschungen an …

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Joachim Meyerhoff: Man kann auch in die Höhe fallen

Der schreibende Schauspieler Joachim Meyerhoff feiert mit seiner autobiografischen „Alle-Toten-fliegen-hoch“-Reihe große Erfolge. Die Bücher wirken authentisch und ehrlich. Dem heute 57-Jährigen gelingt es, auch traurige und ernste Inhalte so darzustellen, dass sie immer auch viel Humor in sich tragen.

Sein neuestes Werk mit dem etwas sonderbaren Titel „Man kann auch in die Höhe fallen“ macht da keine Ausnahme. Meyerhoff berichtet diesmal über eine Auszeit auf dem Anwesen seiner Mutter im ländlichen Schleswig. Dorthin flieht der Ich-Erzähler nach einer mentalen Krise in Berlin, in der er die Schauspielerei in Frage stellt und in Konflikte mit seiner Familie gerät.

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Richard Powers: Das große Spiel

Mit „Das große Spiel“ legt der US-amerikanische Schriftsteller Richard Powers („Der Klang der Zeit“) einen äußerst vielschichtigen Roman vor, der sich nicht auf ein Thema oder auf ein Genre festlegen lässt. Es geht um die Schönheit der Meere und um ihre Verschmutzung, um die Anfänge von Künstlicher Intelligenz, um lebenslange Freundschaften, um den Klimawandel, um das Spiel Go und einiges mehr.

Einer der Erzählstränge handelt von zwei Kindheitsfreunden, die unterschiedliche Wege einschlagen, ein anderer von einer Ozeanographin, die sich unter Wasser wohler fühlt als an Land. Dr. Sylvia Earle, eine real existierende Meeresforscherin, stand dafür Pate, wie der 1957 geborene Autor in den Danksagungen verrät.

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