Ein turbulenter und schrulliger Unterhaltungsroman, der sich leicht runterlesen lässt – das ist Elizabeth McKenzies „Der Hund des Nordens“. Nicht mehr und nicht weniger.
Penny, die selbst gerade eine Scheidung und einen Jobverlust hinnehmen musste, hilft einigen Verwandten: ihrer unberechenbaren und manchmal fast gemeingefährlichen Oma mitsamt Hausfreund Burt oder auch ihrem 93-jährigen Opa, der mit einer bösartigen neuen Frau zusammenlebt. Insgesamt kommt es alle paar Seiten zu einer neuen Krise, die sie bewältigen muss. Ein gefährlicher Trip in Australien kommt genauso vor wie eine kleine Verliebtheit.
Pluspunkt dieses Romans sind in jedem Fall die exzentrischen Figuren und die sympathische Heldin, der man gerne durch eine turbulente Zeit folgt. Die Handlung allerdings wirkt weit hergeholt und etwas willkürlich zusammengepuzzelt. Sie hat keinen inneren Zusammenhalt.
Auch scheint der Titel etwas merkwürdig gewählt. Besagter „Hund des Nordens“, ein heruntergekommenes Auto, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Seltsam ist auch der Klappentext, in dem von einer Reise die Rede ist, die die Heldin mit diesem Wagen unternimmt, „um zu retten, was zu retten ist“. Der Verfasser muss einen anderen Roman gelesen haben.
Elizabeth McKenzie: Der Hund des Nordens
übersetzt aus dem Englischen von Stefanie Ochel
Dumont, Juni 2024
352 Seiten, gebundene Ausgabe, 24 Euro
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.