Anthony Ryan: Ein Fluss so rot und schwarz

Atmosphärisch dichter Apokalypse-Thriller mit einem Widersacher, der jeden Zombievirus verblassen lässt. Ohne Firlefanz katapultiert uns der britische Autor Anthony Ryan in ein Endzeitszenario, das es in sich hat: Ein Mann ohne Erinnerung erwacht auf einem Boot durch einen Schuss. An Bord hat sich ein ihm Unbekannter erschossen. Er trifft auf fünf weitere Passagiere wie ihn – alle mit kahlrasiertem Schädel, einer frischen Narbe auf dem Kopf und ohne Erinnerung. Zudem finden sie jeweils eine Tätowierung auf ihrem Arm vor – die Namen berühmter Schriftsteller. Der Protagonistträgt den Namen Huxley. Gerade als die Situation panisch zu werden droht, da ein dichter Nebel die Sicht versperrt und das Boot automatisch gesteuert wird, meldet sich eine unheimliche Telefonstimme bei Huxley, welche die Passagiere mit ihrer Mission betraut.

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Tatjana Kruse: Strippen statt sticken!

Netter Kriminalroman mit wenig Krimi und viel Familie

Ihren Roman um eine nicht tot sein wollende Leiche habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Und oft herzhaft lachen müssen. So war ich auf dieses neue Buch von Tatjana Kruse sehr gespannt. Allerdings war mir entgangen, dass sich dabei schon um den 9. Band einer Reihe um immer denselben Kommissar im Ruhestand handelt.

Man kann diesen Band lesen und auch verstehen, ohne die vorherigen acht zu kennen, denn zum einen gibt es am Ende ein „Wer ist wer“, das die Familienbande erläutert. Und auch im Roman gibt es immer wieder Aufklärung über die Verhältnisse im Seifferheld-Clan, besagter Familie des Kommissars Siggi Seifferheld.

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Jennifer B. Wind: Wasserfallsturz

In Söder war die junge Franziska die Pferdefranzi, bis sie dann fluchtartig die Steiermark verließ. In Wien wurde sie eine renommierte LKA-Beamtin, die mit einem Kollegen eine Familie gründete.

Als Franziska nach der Scheidung mit ihren beiden Kindern zurück auf den Hof ihres Vaters zieht, um den in den Ruhestand versetzten Polizeichef zu ersetzen, ist sie wieder die Pferdefranzi. Leider sind auch Konflikte vorprogrammiert: Der Vater will sie in die Haushaltsführung und in seinem Gaststättenbetrieb einsetzen. Ihre Kinder fühlen sich im neuen Umfeld verloren, und einer der neuen Kollegen ist Max, ihre erste Liebe. Zusammen untersuchen sie die Umstände eines möglichen Unfalls ihrer ehemaligen Lehrerin.

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Christina Dalcher: Vita

Wir befinden uns in einem parallelen Amerika. Gegner der Todesstrafe haben zwar nicht die Abschaffung der Todesstrafe erreicht, aber dafür gesorgt, dass die Staatsanwaltschaft sie nur noch sehr selten beantragt. Sollte sich nämlich herausstellen, dass es sich um einen Justizirrtum handelt, erhält der beantragende Staatsanwalt ebenfalls die Todesstrafe.

Justine Gallaghan ist Anwältin, war in ihrer Jugend Anhängerin der Vita-Bewegung, die diese Änderung durchgedrückt hat, und hat ein einziges Mal in ihrem Leben selbst die Todesstrafe verhängt. Sie war so sicher, der Fall so eindeutig, der Angeklagte sogar vollumfänglich geständig. Aber einen Tag nach seiner Hinrichtung scheinen sich neue Beweise zu ergeben. Dazu kommt, dass seit der Gesetzesänderung zwar noch nie ein Staatsanwalt verurteilt wurde, aber jetzt ist eine ihrer Kolleginnen betroffen und es scheint zur Vollstreckung zu kommen. Justine macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, bevor es jemand anders tut.

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David Safier: Miss Merkel: Mord auf hoher See

Ich hab was vermisst. Eigentlich müsste, finde ich, spätestens im Nachwort, wenn nicht schon gleich zu Anfang, heißen: Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen – Politikerinnen und Politikern, Autorinnen und Autoren, anderen Menschen des öffentlichen Lebens oder Geschehnissen der jüngeren Geschichte – sind absolut gewollt und hoffentlich unverkennbar!

Es macht unheimlich Spaß, diesen subtilen Humor zu genießen, mit dem Safier seine Miss Merkel immer wieder Vergleiche ziehen lässt zu Begegnungen mit hochrangigen Politikern, Menschen aus Wirtschaft, Kultur, Sport oder einfach nur Menschen, die zu irgendeiner Zeit in irgendeinem Bereich eine gewisse Macht, das nötige Geld oder Einfluss hatten oder vielleicht auch noch haben. Die aktuellen Ereignisse der Weltpolitik werden zwischen den Zeilen kommentiert auf eine Weise, die man sich bei der Ex-Kanzlerin, auch wenn man sie wahrscheinlich nicht persönlich gut kennt, gut vorstellen kann.

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Judith Merchant: SCHWEIG!

Psychologischer Thriller mit subtilem Nervenkitzel

Es gibt Bücher, die man nicht einfach liest, sondern die einen beinah selbst verschlingen – „Schweig!“ von Judith Merchant gehört für mich persönlich definitiv zu dieser Kategorie.

Während ich als Lesende sanft in die Gefühlswelt der Protagonisten hineingezogen wurde, hat mich die aufgeladene Atmosphäre dazu inspiriert, unaufhörlich meine Gedanken über das Gelesene kreisen zu lassen, um das Psycho-Mysterium Seite für Seite zu entschlüsseln.

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Martina Parker: Ausg’stochen

Im Südburgenland, dem südöstlichen Winkel Österreichs, kehrt der Winter ein. Die Damen vom „Klub der grünen Daumen“ bringen Hyazinthen im Glas zum Erblühen, beschäftigen sich mit der alten Tradition des Räucherns, backen Kekse und – sind wieder einmal hautnah dran an einem Verbrechen. Auf einem Adventsmarkt, dem „Südburgenländischen Adventszauber“, wird der Bürgermeister tot unter dem Christbaum aufgefunden. Wie sich herausstellt, dürfte er Giftsumach geraucht haben. Ein äußerst toxisches Kraut, das er bestimmt nicht wissentlich zu sich genommen hat. Von Mord ist auszugehen. Vera, Journalistin beim „Burgenländischen Boten“ und Klubmitglied bei den „grünen Daumen“, wird von der Polizistin Marlies Murlasits, ebenfalls bei den „grünen Daumen“, ob ihres Spürsinns und ihrer Kräuterkenntnisse ins Vertrauen und zu den Ermittlungen hinzugezogen.

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Gisa Pauly et.al.: Tatort Weihnachten

Was ist das Besondere an den Schönbacher Weihnachtswuchteln? Besonders genug, um jemanden dafür umzubringen? Wie verbringt man Weihnachten ganz alleine in einem stadtweiten Blackout und ist das eigentlich gefährlich? Und was wäre, wenn der Weihnachtsmann auch einem rachsüchtigen Exmann in der Nervenanstalt einen Weihnachtswunsch erfüllen würde?

Diese Fragen und viele mehr werden in dem Sammelband „Tatort Weihnachten“ beantwortet. 12 Autoren widmen sich hier der Frage, wie Weihnachten zum Krimi werden kann und sind damit erfolgreich! 12 Geschichten warten auf die Leser, die sich die Zeit bis zu den Geschenken verkürzen wollen: Mal gruselig, mal verstörend, immer spannend und oft humorvoll wird hier Weihnachten zum Tatort. Dabei werden die unterschiedlichsten Orte bereist: Ob die alte Verkäuferin auf dem Salzburger Christkindlmarkt sich mit den modernen Auflagen herumplagen muss oder eine Ehefrau in einem idyllischen Berghaus auf dem Peloponnes erfährt, dass ihr Mann sie betrügt (eine steile Treppe wird hier zum Verhängnis) – dieses Buch legt den Tatort nicht nur auf Weihnachten, sondern auch in ganz Europa.

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Christian Herzog: Aktion Phoenix

Was für ein spannender Thriller: Ralf H. Dorweiler, der hier unter dem Pseudonym Christian Herzog schreibt, nimmt die Olympischen Spiele von 1936 in Berlin zum Hintergrund seines Romans „Aktion Phoenix“.

Hauptfiguren sind eine Widerstandskämpferin gegen die Nazis, ein Mitarbeiter des Propagandaministeriums unter Goebbels, der sich in sie verliebt, und ein werdender Steward auf dem größten Zeppelin, den es damals gab: den LZ 129 „Hindenburg“.

Die Drei müssen sich mit einem perfiden Plan Hitlers, der als Figur sogar selbst auftritt, herumschlagen.
Herzog vermischt hier gekonnt Fakten und Fiktion. So treten erdachte Charaktere wie unsere drei Helden neben realen Figuren dieser Zeit wie einigen Nazi-Größen, der Regisseurin Leni Riefenstahl, dem erfolgreichen Sportler Jesse Owens oder auch dem Zeppelin-Erbauer Hugo Eckener auf.

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Brooke Robinson: Die Dolmetscherin

Ehrlich? Ich habe mehrfach überlegt, das Buch einfach aus der Hand zu legen.

Die vielversprechenden Ankündigungen wie auch der Klappentext hatten mich neugierig gemacht auf eine spannende Story. Gut 160 Seiten lang wartet man allerdings auf den Moment, in dem Revelle Lee diesen entscheidenden Übersetzungsfehler macht, der eben einen Prozessausgang wenden würde, beziehungsweise, dass sich Spannung einstellt. Den Fehler macht sie – sie übersetzt in einer Zeugenvernehmung bewusst falsch. Ganz bewusst. Und schickt damit quasi einen Unschuldigen ins Gefängnis. Das lässt sie dann aber nicht mehr los.

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