Dennis Lehane: Moonlight Mile: Ein Fall für Kenzie & Gennaro

Der Privatdetektiv Patrick Kenzie versucht schon seit einer Weile, bei seinem Kunden, einer großen Versicherungsgesellschaft, eine Festanstellung zu bekommen. Viele Ermittlungen hat er für seinen Auftraggeber erledigt, und jedes Mal fällt er mit seinen offenen Meinungsäußerungen unangenehm auf.

Wer ehrlich ist, hat oft das Nachsehen. So war es auch vor zwölf Jahren, als die vierjährige Amanda entführt worden ist. Als Patrick sie gefunden hatte, musste er eine Entscheidung treffen: Soll er Amanda zu einer Mutter bringen, die nachweislich schlecht für sie sorgen würde, oder soll er das Mädchen bei seinen Entführern lassen, die mit Liebe und Verstand für Amanda sorgen würden?

Zwölf lange Jahre glaubt er, richtig im Sinne des Gesetzes gehandelt zu haben, ob es moralisch richtig war, will er nicht bewerten, bis Amanda ein zweites Mal verschwindet. Kurz darauf wird Patrick überfallen und dies nur, weil Amandas Großmutter ihn um Hilfe bittet. Die Angreifer verlangen von ihm, dieses Mal Amanda nicht zu suchen. Doch Patrick sieht die Sache anders. Mal wieder.

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Sven Koch: Dünenwahn

Spannend und dramatisch sind schon die ersten Seiten des Krimibandes ‚Dünenwahn‘ von Sven Koch. Eintauchen ins Milieu – ein großer Drogenschmuggel auf einem unscheinbaren Containerschiff, der schiefgeht. Das Containerschiff ist auf dem Weg über die Nordsee in Richtung Baltikum. Eine heikle Mission, die den Protagonisten, Kommissar Tjark Wolf, erwartet; die weiteren Entwicklungen bringen ihn an seine Grenzen. Er zeigt Ecken und Kanten, die ihn als Helden sympathisch machen.

Wir begegnen ‚kleinen Fischen‘, die eher zufällig in den Drogenschmuggel hineingeraten, bis hin zu denen, die die großen Profite machen. Da ist Cliff van Doorn, der skrupellos über Leichen geht. Hinter den Dünen, hinter der heilen Welt, verbirgt sich Abgründiges. Nebenbei erfährt man über das harte Leben der Krabbenfischer der Nordsee.

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Sibilla Bellini: Süßer Tod am Lago di Garda

Erster Eindruck

Was erwartete mich, der ich von dieser Autorin die Bodenseetrilogie als Crossover von Liebes- und Detektivroman und einen historischen Roman kannte, bei einem Krimi? Wie von mir vorhergesehen, fand ich Spannung, Tiefgang und jede Menge Gefühl. Und nach dem ersten Drittel wurde der Roman zum Pagerturner. Sibylle Baillon schreibt die Krimi-Reihe unter dem offenen Pseudonym Sibilla Bellini.

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Regula Venske: Die Schneckenkönigin

komplex – verstörend – provokant

Eine Reihe grausamer Morde beschäftigt Polizeiteams in Hamburg, Berlin, Amsterdam und London. Der Killer wählt seine Opfer zielsicher aus, befördert sie, ermuntert durch diverse Bibelzitate, skrupellos ins Jenseits und lässt dabei die Ermittler ziemlich ratlos im Dunklen tappen.

Durch die Geschichte führen uns Peter Player, genannt Pit, Mediziner und unverbesserlicher Schürzenjäger, der zuerst seltsame Fotos, dann immer gruseligere Botschaften in seiner Post findet und Romy Schulze, eine Psychotherapeutin, deren eigenes Leben zusehends aus den Fugen gerät. Während sie ihre Patienten mit provozierenden Fragen traktiert, kämpft sie gegen die Realitäten des Älterwerdens, die unterkühlte Beziehung zu ihrer Tochter und eine unerfreuliche Schneckenplage in ihrem Gartenrefugium.

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Ulf Kvensler: Die Insel

Leise brodelnder Psychothriller, der unter die Haut kriecht

„Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“ Friedrich Nietzsche (S. 271)

Nachdem mich schon „Der Ausflug“ mit seiner eiskalten Atmosphäre und psychologischen Tiefe begeistert hat, war ich gespannt, ob „Die Insel“ dieses Niveau halten kann. Und ja – sie kann!

Statt eisiger Gletschertäler nun Gotlands stille Strände. Statt Naturgewalten: psychologische Abgründe. Und wieder dieses Gefühl: Etwas stimmt hier nicht.

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Sue Hincenbergs: Very bad widows

Wendungsreiche, aber zu langatmige Geschichte um rachsüchtige Ehefrauen

Romane um Ehefrauen, denen daran gelegen ist, ihre Gatten um die Ecke zu bringen, gibt es reichlich. Auch die Gründe, warum dieses Verlangen in den Damen wächst, sind vielfältig. Die drei Frauen im vorliegenden Roman sinnen einerseits auf Rache für ihre immer langweiliger werdenden Ehemänner, die sie zudem um ihre Ersparnisse gebracht haben. Zum anderen gedenken sie die hohen Lebensversicherungen ebendieser Männer einzustreichen, nach deren Tod natürlich.

Doch erstens kommt es anders und zweitens als geplant. So planen Pam, Shalisa und Nancy zwar mit Hilfe eines engagierten Killers den Tod ihrer Ehemänner. Doch ihre Männer haben ihrerseits ebenfalls Pläne. Die sich einmal aus der Angst heraus entwickeln, Opfer von indischen Mafiamördern zu werden. Denn Hank, Andre, Larry und der gleich zu Beginn des Buches zu Tode gekommene David, vierter im Bunde der Freunde, sind auf wenig legale Weise zu Geld gekommen und fürchten nun, entdeckt zu werden. Um sich der vermuteten Killer zu erwehren, engagieren die drei Männer ihrerseits einen Auftragsmörder – eben jenen, den auch ihre Ehefrauen beauftragen, sie zu töten.

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Rebecca Russ: Der Weg

Ein Thriller zum Dranbleiben! Schon auf den ersten Seiten wird’s spannend und man ist neugierig auf die beiden Protagonistinnen Julia und Nicki, die beste Freundinnen sind, seit sie zusammen in einer Studenten-WG gewohnt haben. In der letzten Zeit hat ihre Freundschaft allerdings ein bisschen gelitten. Julia ist seit Kurzem mit Lars zusammen und lässt sich von ihm ziemlich vereinnahmen. Für Nicki hat sie kaum einen Gedanken übrig gehabt.

Doch jetzt steht Nicki vor der Tür, ganz überraschend, und will mit Julia einen etwas anderen Junggesellinnen-Abschied feiern. Die Leidenschaft für’s Wandern hat sie immer verbunden, und daran will Nicki jetzt ein weiteres Mal anknüpfen. Schon morgen geht der Flieger nach Schweden, es ist alles arrangiert. Die Tickets sind gekauft, ein neues Zwei-Mann-Zelt ebenfalls, die Pension für die erste Nacht ist gebucht. Eine Ausrede lässt Nicki nicht gelten, auch wenn Julia eigentlich im Moment überhaupt keine Zeit hat, eine Woche in der schwedischen Wildnis zu wandern.

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Linus Geschke: Der Trailer

Ein spannender Auftakt zur neuen Thriller-Trilogie um Camp Donkerbloem, einen eigentlich recht schönen, gepflegten Campingplatz in den Ardennen, unweit von Malmedy.

Vor gut vierzehn Jahren ist dort die junge Lisa auf mysteriöse Weise verschwunden. Sie war alleine unterwegs auf einer Reise durch Belgien und wollte auf dem Campingplatz, ein, zwei Nächte bleiben, um sich die beeindruckende Landschaft anzusehen. Sie mietet einen der recht komfortablen Trailer, der schon auf dem dunklen Cover einen etwas bedrückenden Eindruck hinterlässt. Es ist Samstagabend, Lisa will sich eigentlich nur mal auf dem Platz und im Gelände umsehen. Sie kommt nicht zurück. Die Ermittlungen kommen zu keinem Ergebnis und werden dann auch relativ bald eingestellt. Die naheliegende Erklärung scheint zu sein, dass Lisa im nahegelegenen Moor umgekommen sein muss.

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Klaus-Peter Wolf: Ein mörderisches Paar: Der Sturz

Sage und schreibe 19 Ostfriesenkrimis gibt es bereits (neben einem guten Dutzend Ablegern) und nun auch den dritten Teil der Sommerfeldt-Reihe – mit den bekannten Figuren, Schauplätzen und Handlungsmustern.

Dem Gentleman-Mörder und Leiter einer Klinik für plastische und ästhetische Chirurgie, Dr. Bernhard Sommerfeldt, wollen alle an den Kragen. 10 Millionen sind auf seinen Kopf ausgesetzt, was verständlicherweise die Crème der Auftragskiller auf den Plan ruft. Einzig das Trio Ann-Kathrin Klaasen, Frank Weller und der notorische Rupert, die Kriminalpolizei also, ist auf seiner Seite, schließlich killt er ›die Richtigen‹ und versorgt die ostfriesischen Ausnahmeermittler mit den Tipps, die ihnen Erfolge garantieren. Meistens jedenfalls.

Sommerfeldt und seine Frau Frauke sind also auf der Flucht und, wie man sie halt kennt, sind sie dabei durchaus guter Dinge und immer für eine Überraschung gut. Wird es die beiden erwischen? Werden sie entkommen? Glückliche Mörder-Rentner werden?

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Maxime Girardeau: Letztes Kapitel: Mord

Inhalt

Der berühmte Autor Max Guerarida hat seit der Trennung von seiner Ehefrau eine Schreibblockade. Sein Vertrag für das nächste Buch ist jedoch schon abgeschlossen. Das Manuskript muss so schnell wie möglich geschrieben werden. Ein Freund erzählt Max begeistert von der generativen Künstlichen Intelligenz ChatGPT. Max wird neugierig und testet ChatGPT selbst. Er nennt „seine“ KI Loïe. Sie soll seine künstlerische Muse beim Schreiben sein und selbst als Protagonistin im Buch auftauchen. Jedoch wird Loïe für Max immer weniger nur eine KI … Der Hauptprotagonist für Max neues Buch steht recht schnell fest: Der Nachbar aus der gegenüberliegenden Wohnung soll als Inspirationsquelle dienen. Mit Loïes Stimme im Ohr beschattet Max ihn. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität immer mehr – bis die Polizei in Max Wohnung eine übel zugerichtete Leiche findet.

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