In Heidelberg verschwinden Menschen. Die Hoffnung, sie lebend wiederzusehen, schwindet von Tag zu Tag. Als Kommissar Paul Maertens endlich eine Spur entdeckt, kommt es bei der Festnahme zu einem fatalen Unfall: Der Täter fällt ins Wachkoma – und die Opfer scheinen verloren. Um sie zu retten, bleibt nur eine letzte Chance: Der berühmte Neurologe Linde hat eine Methode entwickelt, mit der er die Gedanken von Komapatienten lesen kann. Gemeinsam dringen sie in das Bewusstsein des Täters ein, um das Versteck der Entführten zu finden.
Henri Faber gelingt es, ein Buch zu schreiben, das durchweg fesselt und interessante Themen aufgreift. Spannungsgeladen fliegt man von Kapitel zu Kapitel und wird immer wieder geschickt auf falsche Fährten geführt.
Der rote Faden des Thrillers reißt nie ab, die Spannung bleibt konstant hoch, und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Durch die bildhafte Erzählweise erhält man aus verschiedenen Perspektiven tiefe Einblicke in die Psyche der Charaktere, und auch die Arbeit der Ermittler gestaltet sich alles andere als leicht. Präzise und eindringlich wird die Geschichte in kurzen Kapiteln erzählt, die meist mit einem Cliffhanger enden – die Atmosphäre passt perfekt.
Hinzu kommen authentische, glaubwürdige Charaktere und ein stimmiges Ermittlerduo.
Fazit: Locked In ist ein spannungsgeladener Thriller, der seine Leser immer wieder auf falsche Fährten lockt und mich voll und ganz überzeugen konnte. Eine düstere, geheimnisvolle Welt entfaltet sich in diesem Buch – und so manches Mal zweifelt man beim Lesen, was Realität und was Wahnsinn ist.
Ein Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle.
Henri Faber: Locked In
dtv, Mai 2025
400 Seiten, Taschenbuch, 16,00 Euro
Diese Rezension wurde verfasst von Katja Plattner.