Das Internet macht süchtig und es ist meistens ein schlechter Gedanke, dort seine intimsten Geheimnisse auszubreiten. Trotzdem erfreut sich der „Confession Room“ großer Beliebtheit, auch bei Emilia. Seit dem gewaltsamen Tod ihrer Schwester arbeitet sie nicht mehr als Polizistin, aber als im Raum der Mord eines Mannes und einer Frau angekündigt wird, kann sie nicht anders, als zu ermitteln. Nur kommt sie zu spät, denn der Mord ist bereits geschehen.
Der Leser bewegt sich zwischen Emilias Schuldgefühlen, den Mord an ihrer eigenen Schwester nicht verhindert zu haben und ihrem Wunsch, auch als eine Art Wiedergutmachung, weitere Morde zu verhindern. Denn die Geschichte wiederholt sich. Bis es sogar Emilia selbst ist, deren Name als Opfer auftaucht. Aber was kann sie vor wie langer Zeit in diesem Raum gestanden haben, das den Rächer – als solcher sieht sich der Täter selbst – auf den Plan ruft?
Der Schreibstil dieses Thrillers ist auffallend einfach. Das muss kein Makel sein, ist es für mich hier auch nicht, im Gegenteil macht diese Einfachheit es erst zu einem Pageturner. Die Autorin muss die Spannung also aus unerwarteten Wendungen holen und das gelingt ihr auch recht gut. Insgesamt ist das Buch eher düster, auch durch die immer wieder aufflammenden Schuldgefühle von Emilia, die eine von den Menschen ist, die einfach nicht mehr glücklich sein können.
Leseempfehlung für diejenigen, denn Spannung nicht düster genug sein kann und die gerne einfach durch die Seiten fliegen.
Lia Middleton: Confession Room Piper, April 2025 432 Seiten, Taschenbuch, 17,00 EuroDiese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.