Schon zweimal musste Nick sich den Aufgaben des Spiels „Erebos“ stellen und eigentlich glaubte er, das endgültig hinter sich gelassen zu haben. Inzwischen ist er ein mäßig erfolgreicher Fotograf in London. Erebos ist ja dafür bekannt sich ungefragt und unerwartet in die Leben der zwangsrekrutierten Spieler einzumischen und so ist es auch dieses Mal. Nick versucht sich, dem Spiel zu verweigern, aber Erebos verdirbt ihm Jobchancen und mischt sich immer wieder in sein Leben ein. Bis er endlich nachgibt und wieder zu Sarius, dem Dunkelelfen, wird.
Und nicht nur einfach zu einem simplen Dunkelelfen, nein Sarius muss eine ganze Gruppe anführen, um ein Leben – im RealLife – zu retten. Nur wessen Leben das ist und wie er das anstellen soll, dazu schweigt sich das Spiel aus. Nicks Freundin Emily befindet sich gerade in den USA, das ist auf der einen Seite gut für ihn, denn sie würde ganz sicher nicht gutheißen, dass Erebos schon wieder sein Leben bestimmt. Auf der anderen Seite fehlt ihm ihre Unterstützung ganz furchtbar und er fühlt sich nicht gut damit, sie am Telefon ständig anlügen zu müssen. Dafür findet er in Victor einen guten Freund, wenn der auch das Spiel nicht immer so ernst zu nehmen scheint, wie man es muss.
In der Welt von Erebos werden mehrere Gruppen gebildet, mit jeweils 11 Mitgliedern, und auf die Suche nach des Rätsels Lösung geschickt. Nach einer Weile glaubt Nick verstanden zu haben, um wessen Leben es geht, aber liegt er damit wirklich richtig?
Das Buch ist durchgehend spannend, ich glaube, es ist sogar der beste der bisher drei Teile über das Spiel Erebos. Das liegt zum einen daran, dass Nick inzwischen verstanden hat, was seine Taten in der Spielwelt für Auswirkungen haben können, zum anderen ist es aber auch einfach gut geschrieben.
Allein der Gedanke, dass ein Computerspiel das reale Leben beeinflussen kann, ist schon angsteinflößend, WIE Erebos das immer wieder macht, ist zutiefst erschreckend. Das Ende fand ich diesmal so richtig, richtig gut, weil es den Schluss zulässt, dass Erebos eben nicht durch und durch böse ist, auch wenn es das ganze Buch hindurch diesen Anschein hat. Aber hier versucht es wirklich, Gutes zu tun. Da immer noch nicht klar ist, wer oder was hinter dem Spiel steckt und es steuert, bleibt noch Raum für einen 4. Band. Ich bin sehr gespannt.
Ursula Poznanski: Erebos 3 Loewe, August 2025 448 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,00 EuroDiese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.