Annette Moser: Na toll, ein Weihnachtstroll

Die 24 kurzen Kapitel, die wie ein Adventskalenderbuch genutzt werden können, sind so schön, dass man eh ganz sicher mehr als eines jeden Abend beim Schlafengehen lesen möchte, deshalb macht es überhaupt nichts, wenn Sie das Buch nicht pünktlich zum 1. Dezember in Händen hatten.

Die Geschichte um Rübli, den pfiffigen, wichtelkleinen tannen- oder moos – oder irgendwie grünen (grün ist seine Lieblingsfarbe), von den wirren Haaren bis zu den meist dreckigen Zehenspitzen ist so liebevoll getextet und illustriert, dass man am liebsten dranbleiben möchte.

Rübli ist ein Weihnachtstroll, der mal weg möchte von seiner Familie, die ihn immer hänseln, weil er ihnen zu ordentlich und fleißig ist, zu wenig poltert und pupst und überhaupt nicht so ist wie ein richtig frecher Troll sein sollte. Rübli will unbedingt mal erleben, wie die Wichtel die Weihnachtszeit bei den Menschen verbringen und mogelt sich ins Weihnachtswichteldorf. Dort platzt er mitten in die Aufgabenverteilung für die Wichtel. Willkommen ist er bei den Wichteln auch nicht, denn Trolle und Wichtel sind eben „wie Entengrütze und Zuckerguss“, sie passen einfach nicht zusammen. Außerdem sind Wichtel ungehobelt, pupsen, machen Krach und können sich nicht benehmen. Aber man sagt auch, dass sie sehr schnell beleidigt sind, wenn man sie verärgert und sehr nachtragend. Deshalb überlegen der Oberwichtel und der alte Fabius sehr genau, was sie jetzt mit Rübli anstellen. Immerhin hat er es geschafft, unbemerkt in ihr Dorf einzudringen. Weiß der Himmel, was er ausplaudern oder anstellen könnte. Fabius hat eine Idee! Tartuffa, die Tochter des Oberwichtels muss Rübli einen Schnellkurs in Wichtelbenehmen geben, auch wenn sie mosert! Und dann wird Rübli losgeschickt. Zu „seinem“ Menschen. Rübli freut sich, endlich mal einen Menschen kennenzulernen, Kinder zu treffen und zu sehen, was die Wichtel da so erleben. Dass da nicht alles rund läuft, ist vorhersehbar. Es geht schon damit los, dass Rübli es zwar schafft, das Haus zu finden, das Fabius ihm genannt hat, aber er landet erstmal im Bau der Haselmaus Mamsell. Die ist zunächst gar nicht begeistert über den ungebetenen Gast, schließt ihn aber schnell ins Herz. Und weil Rübli natürlich vergessen hat, seinen Unsichtbar-Vorhang vor die Tür zu hängen und dass er sich tagsüber nicht zeigen soll, kommt’s sehr bald zur ersten Begegnung zwischen dem griesgrämigen Jan und dem frechen Troll.

Liebevoll, einfühlsam, unterhaltsam und troll-toll, für Kinder wie für Erwachsene, in Text ebenso wie in den Bildern.

Annette Moser: Na toll, ein Weihnachtstroll
Loewe-Verlag, September 2025
144 Seiten, Hardcover, 12 Euro 95

Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Ertz.

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