Sebastian Fitzek: Die Einladung

Was ist Wahrheit? Was ist Lüge? Was ist Einbildung? – Diese Frage treibt auf Dauer nicht nur Marla, die Protagonistin, um, sondern früher oder später auch den Leser.

Überhaupt Marla. Ist sie nur verwirrt? Oder macht sie allen was vor? Kann sie eigentlich selbst einschätzen, was Realität oder Fiktion ist? Auf jeden Fall ist sie stark traumatisiert seit ihrer Kindheit durch einen Vater, der sie – wie er später in einem Abschiedsbrief schreibt – begehrt, aber sie nie angerührt hat und der an diesem Begehren später zerbricht und Selbstmord begeht. Ihr Leben lang fühlt Marla sich verfolgt, sieht Schatten, wo (angeblich?) keine sind, fühlt sich beobachtet, obwohl niemand in ihrer Nähe ist. Sie ist gesichtsblind, gleicht diese mangelnde Fähigkeit aber durch genaues Beobachten und Wahrnehmen, was anderen entgeht mehr als aus. Das macht sie zu einer wertvollen Beraterin des LKA, auch ohne jede polizeiliche Ausbildung. Ihre Mentorin beim LKA scheint ihre einzige Vertraute und Freundin, die einzige, die Marlas Probleme und Nöte versteht.

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Ulrike Fuchs: Reporterin für eine bessere Welt: Nellie Bly

Die üblichen Frauenthemen – Mode, Küche, Kinder, Familie – das ist nicht das, worüber Nellie Bly ein Leben lang schreiben möchte. Sie ist Reporterin beim „Pittsburgh Dispatch“, eine der ganz wenigen Frauen überhaupt, die Ende des 19. Jahrhunderts überhaupt als Reporterin arbeiten können. Wie in anderen Bereichen auch, werden Frauen in der Presse einfach nicht ernst genommen. Die Chefredakteure der Zeitungen nehmen einfach lieber Männer, selbst wenn sie nicht so gut sein sollten wie eine Frau, die sich auch auf die Stelle beworben hat.

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Klaus-Peter Wolf: Der Weihnachtsmann Killer

Immer wieder gab es in den letzten Jahren Meldungen über Männer, die nach einem Auftritt als Weihnachtsmann auf einem Weihnachtsmarkt oder einer Weihnachtsfeier einfach verschwunden waren – bisher hat das keiner so wirklich ernst genommen, auch wenn es nie wieder ein Lebenszeichen von den Vermissten gegeben hat. Ann Kathrin Klaasen hat allerdings ein mulmiges Gefühl, sie vermutet, dass es jemand auf die als Nikolaus oder Weihnachtsmann verkleideten Männer abgesehen hat.

Warum auch immer. Aber das kann man ja klären. Ihr Team ist sofort dabei, als sie ihre Vermutung äußert und beschließt, aktiv zu werden. Sehr zum Ärger ihrer Vorgesetzten, Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz. Aber das kümmert wieder mal keinen – sie gehört einfach nicht wirklich dazu und für Frank, Rupert und Marion zählt eh, was Ann Kathrin sagt. Und schließlich und endlich behält Ann Kathrin auch diesmal wieder Recht. Ausgelöst durch einen Artikel von Holger Bloem, der als Journalist die Arbeit der Polizei in Norden ja schon häufiger unterstützt hat, startet eine Aktion, die für einige Beteiligte, unter anderem Rupert, ziemlich gefährlich wird. Immerhin hat der Killer sich vorgenommen, aufzuräumen.

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Lynn Cullen: Die Formel der Hoffnung

„Kinderlähmung ist grausam – Schluckimpfung ist süß“ – an diesen Slogan kann ich mich aus meiner Kindheit noch gut erinnern, auch an die Tage, wenn dann die Ärzte vom Gesundheitsamt in die Schule kamen, um die Schülerinnen und Schüler gegen Kinderlähmung und andere Krankheiten zu impfen. Deshalb – unter anderem – hat mich das Thema des Romansgleich interessiert. Lynn Cullen betont, keinesfalls eine Biografie geschrieben haben zu wollen, Daten und Fakten des Lebens von Dr. Dorothy M. Horstmann sind dennoch belegt und nachprüfbar, ebenso wie die Namen der Personen, die im Buch eine Rolle spielen. Sie sind am Ende des Buches noch einmal alphabetisch aufgeführt und kurz skizziert. Und es sind viele Namen, die uns begegnen. Manchmal ein bisschen schwierig, sie alle auseinanderzuhalten und richtig zuzuordnen.

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Axel Melzener, Julia Nika Neviandt: Schatten über Colonia

Colonia, Confluentes, Durocortorum, Mogontiacum, Lutetia oder AquaeGranni – sind Sie noch bei mir? Die vielen lateinischen Begriffe, wie hier die Namen einiger Städte, machen es ein bisschen schwierig, diesen sonst echt gut geschriebenen, interessanten und durchaus spannenden historischen Krimi nicht gleich wieder aus der Hand zu legen. Wohl dem, der auf (vielleicht nur) rudimentäre Latein-Kenntnisse aus vergangenen Schulzeiten zurückgreifen kann!

Wer das nicht kann, dem hilft ein umfangreiches Glossar am Ende des Buches. Von „ad bestiam“ – eine schwere Strafe für Verbrechen im römischen Justizsystem, über Cena, Centurio, Cervisia, Dekurionen, Liktoren, Medicus, Ornatrix bis zu pro bono oder Zwölftafelgesetz werden hier wichtige Begriffe, die im Text immer wieder auftauchen erklärt. Das ist zwar ein bisschen lästig, wenn man dauernd nachschlagen muss, aber manche Begriffe erklären sich ja im Zusammenhang auch selbst, andere werden von den Autoren im Nebensatz erklärt – man gewöhnt sich.

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Daniel Silva: Die Fälschung

Schade eigentlich. Ich hatte mich auf den „neuen Daniel Silva“ gefreut.

Zum ersten Mal seit mehr als 20 Bänden bin ich dieses Mal enttäuscht. Klar, in allen bisherigen Thrillern um den begnadeten Kunstrestaurator und gleichzeitigen Agenten des israelischen Geheimdienstes geht es immer wieder auch um Kunst und Kultur. Sei es, dass Gabriel grade einen Alten Meister in einer berühmten Kirche oder einem Museum restauriert und alles stehen und liegen lassen muss, um einen neuen Fall zu übernehmen, oder dass er eben einen Kunstraub bedeutenden Ausmaßes aufklärt. In „Die Fälschung“ allerdings wird man überhäuft von Namen, Galeristen wie Sammlern, zahllosen Titeln von berühmten Gemälden in aller Herren Länder. Das ist dann doch ein bisschen heftig, wenn man nicht grade irgendwie „vom Fach“ ist. Offen gestanden, bin ich gedanklich schon recht bald ausgestiegen. Dennoch habe ich auch „Die Fälschung“ bis zum Ende gelesen.

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Eva Maria Bast: Sisis Schwester

Helene, Elisabeth, Ludwig, Sophie Charlotte, Marie, Mathilde, Carl Theodor, Maximilian, Wilhelm Karl, Max Emanuel …

Das sind die Geschwister von Sisi, der späteren Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn und eben Sophie Charlotte, ihrer jüngeren Schwester, zu der sie – wie u.a. zu Helene, genannt Nené – zeitlebens einen engen Kontakt hatte. Sophie Charlotte und ihre Geschwister hatten als Kinder von Herzog Max in Bayern und seiner Frau Ludovika auf Schloss Possenhofen am Starnberger See eine fröhliche und durchaus auch glückliche Kindheit, auch wenn die Eltern sich nicht wirklich geliebt haben oder glücklich miteinander waren.

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