Was ist Wahrheit? Was ist Lüge? Was ist Einbildung? – Diese Frage treibt auf Dauer nicht nur Marla, die Protagonistin, um, sondern früher oder später auch den Leser.
Überhaupt Marla. Ist sie nur verwirrt? Oder macht sie allen was vor? Kann sie eigentlich selbst einschätzen, was Realität oder Fiktion ist? Auf jeden Fall ist sie stark traumatisiert seit ihrer Kindheit durch einen Vater, der sie – wie er später in einem Abschiedsbrief schreibt – begehrt, aber sie nie angerührt hat und der an diesem Begehren später zerbricht und Selbstmord begeht. Ihr Leben lang fühlt Marla sich verfolgt, sieht Schatten, wo (angeblich?) keine sind, fühlt sich beobachtet, obwohl niemand in ihrer Nähe ist. Sie ist gesichtsblind, gleicht diese mangelnde Fähigkeit aber durch genaues Beobachten und Wahrnehmen, was anderen entgeht mehr als aus. Das macht sie zu einer wertvollen Beraterin des LKA, auch ohne jede polizeiliche Ausbildung. Ihre Mentorin beim LKA scheint ihre einzige Vertraute und Freundin, die einzige, die Marlas Probleme und Nöte versteht.
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