Elisa Hoven: Das Ende der Wahrheit

Fake News sind in aller Munde und täglich laufen wir Gefahr, auf eine Falschinformation hereinzufallen. Aus verschiedensten Medien werden wir mit KI-gestützten Manipulationen und irreführenden Aussagen überflutet, die aus unterschiedlichen Informationsquellen stammen. Lügen können oft kaum mehr erkannt werden. Sich widersprechende Meinungen entstehen.

So leben wir alle mittlerweile in einer Ära der Unwahrheit. Wem können wir noch vertrauen?

Die Autorin Elisa Hoven ist Professorin für Strafrecht und Direktorin des Instituts für Medienrecht an der Universität Leipzig sowie Richterin am Sächsischen Verfassungsgerichtshof. Wer, wenn nicht jemand wie sie, könnte über die Thematik Wahrheit oder Falschinformation besser aufklären?

Elisa Hoven analysiert, welche gesellschaftlichen Risiken durch Falschinformationen erzeugt werden. Sie erläutert, welche Systeme, Methoden und Techniken dafür genutzt werden. Wir lesen, wie durch gefälschte Informationen demokratische Entscheidungsprozesse unterhöhlt werden, wie Vertrauen dadurch erschüttert wird und wie die politische Mitte und der gesellschaftliche Frieden geschwächt werden.

Das Thema Wahrheit wird vielschichtig beleuchtet, vom Klimawandel über Kriege und den Corona-Virus bis hin zu falschen Wahlversprechen. Es geht um das (schwindende) Vertrauen in die Presse, in soziale Netzwerke, in die Politik oder in die Wissenschaft.

Elisa Hoven zeigt informativ unterschiedliche Sichtweisen auf, die eigene Gedankenspielräume erweitern können. Die juristischen Perspektiven, die sie erläutert, lesen sich gut verständlich, unerwartet spannend und keineswegs trocken.

Dieses aufschlussreiche Sachbuch kann als eine Art Leitfaden betrachtet werden, wie wir uns inmitten vieler widersprüchlicher Botschaften zurechtfinden können.

Elisa Hoven: Das Ende der Wahrheit: Wie Lügen, Fake News und                       
             Framing unsere Gesellschaft bedrohen und was wir
             dagegen tun müssen.
DUMONT, September 2025.
gebundene Ausgabe, 256 Seiten, 24,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Annegret Glock.

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