Corinna Kastner: Fischland-Verschwörung

Man sollte die gesamte Reihe der Küsten-Krimis kennen, wenn man hier, im zehnten Fall der Hobby-Ermittler Kassandra, Paul und Heinz, unterstützt von ihrem Freund, Kriminalhauptkommissar Kay Dietrich, der kein „Fischländer“ ist, gleich mitkommen möchte.

Die Fischland-Verschwörung knüpft nahtlos an an den vorherigen Fall, Fischland-Falle, in dem es darum ging, einem Escape-Room der besonderen Art lebend zu entkommen und einen Fall zu lösen, der wiederum sehr viel Bezug hatte zu früheren Fällen und Ereignissen aus der Reihe. Bei ihren Ermittlungen zum Hintergrund der Morde auf der alten Stinne, die jetzt als Event-Location ihren Dienst tun soll und dazu aufwändig restauriert und modernisiert worden ist, sind die Fischländer auf einen möglichen illegalen Handel mit Diamanten gestoßen, waren aber aufgrund der aktuellen Ermittlungen zu beschäftigt, um dem genauer nachzugehen. Das ist jetzt Thema im neuen Fall. Diesmal ermitteln sie sogar mit Erlaubnis des Polizeichefs, der Kay Dietrich ausdrücklich gebeten hat, das erfolgreiche Trio in die Ermittlungen einzubeziehen. Kassandra, Paul und Heinz lassen sich nicht lange bitten – sie hätten sowieso wieder mal ihre Nase in Dinge gesteckt, die sie vielleicht in Gefahr bringen können. Diesmal dann eben mal Rückendeckung von oben. Und die ist auch bitter nötig, geraten sie doch natürlich wieder in die ein oder andere äußerst brenzlige Situation.

Allerdings muss Kay auch diesmal wieder zugestehen, dass die Fischländer, wie er die Freunde liebevoll nennt, ziemlich spitzfindig, ideenreich und angstfrei vorgehen. Der Begriff „cosy-crime“ trifft hier sicherlich unbedingt zu. Wenn man mal in die Geschichte gefunden und die vielen darin verwickelten Personen sortiert hat, ist es ein unterhaltsamer, leichter Krimi vor schönem Ambiente. Die Halbinsel Fsichland, Darß, Zingst ist durchaus eine Reise wert, und sei es eben nur virtuell. Zwischendurch mal einen Abstecher nach Stralsund zu machen, ist unbedingt lohnenswert, und wer schon einmal dort war, wird sich gleich wieder auskennen und wohlfühlen.

Als Manko sehe ich allerdings, dass es recht schwierig ist, mit den einzelnen Bänden zurechtzukommen, wenn man die vorherigen nicht gelesen hat. Es gibt zu viele handelnde Personen, Vorgeschichten und Ereignisse aus der Vergangenheit, die man nur schlecht zuordnen kann. Ein bisschen schade.

Corinna Kastner: Fischland-Verschwörung

Emons, Mai 2025

384 Seiten, Taschenbuch, 15,00 Euro

Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Ertz.

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