Graham Swift: Nach dem Krieg

Der britische Schriftsteller Graham Swift (Jahrgang 1949) gilt als einer der wichtigsten Autoren der britischen Literatur. Auch auf unserem Buchblog finden sich mehrere Besprechungen seiner Bücher, zuletzt über „Da sind wir“ aus dem Jahr 2020. Am 17. April 2025 hat dtv zwölf neue Erzählungen von Graham Swift unter dem Titel „Nach dem Krieg“ in einer Übersetzung von Susanne Höbel veröffentlicht.

„Nach dem Krieg“

Und schon in der ersten Erzählung „Das Nächstbeste“ versinke ich als Lesende in Graham Swifts wunderbarer Sprache und seinen treffenden Charakterisierungen:

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Lena Schätte: Das Schwarz an den Händen meines Vaters

Lena Schätte (Jahrgang 1993) arbeitete als Krankenschwester in der Psychiatrie. 2014 erschien ihr erster Roman „Ruhrpottliebe“. Am 12. März 2025 veröffentlichte der S. Fischer Verlag mit „Das Schwarz an den Händen meines Vaters“ einen autofiktionalen Roman von ihr.

Die Geschichte einer Familie, die „anders“ ist als andere Familien

In Lena Schättes Geschichte geht es um den Vater, aber auch um seine Tochter und Ich-Erzählerin „Motte“. Und um das Trinken. Mottes Vater ist Arbeiter und Alkoholiker. Aber das ist nichts Besonderes, sondern wie bei allen Männern in der Familie, sagt Mottes Mutter. Die Mutter arbeitet in der Wäscherei eines Hotels und versteckt Geld, um notfalls vor dem betrunkenen Ehemann flüchten zu können. Irgendwann verliert der Vater seinen Job. Wegen der Trinkerei ist er nicht mehr arbeitsfähig. Die Eltern übernehmen eine Raststätte an der Autobahn.

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Chloe Dalton: Hase und ich

Chloe Dalton ist Autorin, politische Beraterin und Expertin für Außenpolitik. Sie lebt in London und auf dem Land. Mit „Hase und ich“, einem Sachbuch aus dem Bereich Natur, hat sie ihr Debüt geschrieben. Auf Deutsch ist das Buch am 15. März 2025 bei Klett-Cotta erschienen. Übersetzt hat es Claudia Amor.

Nature writing at its best oder Wie ziehe ich einen Feldhasen auf?

Chloe Dalton schreibt in „Hase und ich“ über ihre reale Begegnung mit einem Junghasen während der Corona-Pandemie. Sie findet das Hasenjunge, verlassen von seiner Mutter, auf einem ihrer Spaziergänge durch die Felder irgendwo im ländlichen England. Dalton hat sich in ihr Cottage auf dem Land zurückgezogen, um die Pandemie dort gesund zu überstehen. Nach einigem Zögern nimmt sie den kleinen Hasen mit ins Haus. Sie zieht ihn zunächst mit laktosefreiem Milchersatz, der für Katzenbabys gedacht ist, auf. Aber sie gibt ihm keinen Namen und berührt ihn nur, wenn es absolut nötig ist. Von Anfang an will Dalton ihn wieder in die Freiheit entlassen. Aber zunächst muss der kleine Hase überleben. Chloe Dalton recherchiert alles, was sie zu Feldhasen finden kann und stellt fest, dass es wenig Material über sie gibt. Nur über die Hasenjagd findet sie etwas mehr Informationen. So entwickelt sie nach und nach ihren eigenen Weg im Umgang mit dem wilden Tier. Und der Hase, der sich als Häsin herausstellt, überlebt tatsächlich unter ihrer Pflege. Lebt im Haus und Garten, ganz freiwillig. Bis die Häsin eines Tages über die Mauer in die Freiheit springt. Aber auch danach kehrt sie immer wieder zu Chloe Dalton zurück. Und bringt sogar ihre eigenen Jungen mit.

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Chimamanda Ngozi Adichie: Dream Count

Neuer Roman von Chimamanda Ngozi Adichie zehn Jahre nach dem Welterfolg von „Americanah“

Die nigerianische Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie landete 2015 mit ihrem Buch „Americanah“ einen Welterfolg. Heute wird sie als Ikone des Pop-Feminismus gefeiert. Nach 10 Jahren erschien am 4. März 2025 ihr neuer Roman „Dream Count“ in einer Übersetzung von Asal Dardan und Jan Schönherr im S. Fischer Verlag.

Vier Frauen

Darin erzählt Chimamanda Ngozi Adichie die Geschichte von vier Frauen. Chiamaka, mit ihr beginnt der Roman, ist Nigerianerin und lebt in Washington D.C.. Chia, wie sie genannt wird, arbeitet als mäßig erfolgreiche Reiseschriftstellerin und hat ein trauriges Liebesleben. Sie zählt ihre Träume („Dream Count“), die sich ausschließlich darum drehen, einen (Ehe-)Mann zu finden. Dabei beschreibt sie ihre Beziehungen zu tatsächlichen und imaginären Liebhabern bis in kleinste Detail. Leider ist niemals „Mister Right“ dabei.

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Antje Rávik Strubel: Der Einfluss der Fasane

Die deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin Antje Rávik Strubel (Jahrgang 1974) erhielt 2021 für ihren Roman „Blaue Frau“ den Deutschen Buchpreis. Darin erzählt sie eine MeToo-Geschichte.

Am 12. März 2025 ist ihr neuer Roman „Der Einfluss der Fasane“ im S. Fischer Verlag erschienen. Auch in diesem Roman geht es um männlichen Machtmissbrauch und (psychische) Gewalt. Allerdings erzählt Strubel hier auf eine eher leichte und knappe Art.

Ehemaliger Berliner Theaterchef begeht in Sydney Selbstmord

Kai Hochwerth, Ex-Intendant eines großen Berliner Theaters, hat sich vor der Kulisse der Oper in Sydney das Leben genommen. Er begleitete seine Frau, eine berühmte Opernsängerin, die dort einen Auftritt hatte. Die Medienwelt hat einen Aufreißer. Und mittendrin die Feuilleton-Chefin einer renommierten Berliner Tageszeitung, Hella Renata Karl. Sie hatte Kai Hochwerths Karriere durch einen Artikel über eine Schauspielerin, die von Hochwerth zur Abtreibung ihres gemeinsamen Kindes gezwungen wurde, abrupt beendet. Nun schießen die Spekulationen darüber ins Kraut, ob sie Schuld an Hochwerths Suizid trägt. Hella Renata Karl stammt aus „kleinen Verhältnissen“ und hat sich empor gekämpft. Sie fühlt sich der Situation gewachsen. Als Leiterin des Feuilletons genießt sie einen guten Ruf in der Branche. Sie hat einen attraktiven Lebensgefährten, den Architekten T, und ein schönes, altes Haus in Potsdam.

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Morgan Dick: Mickey und Arlo

Die Kanadierin Morgan Dick (Jahrgang 1993) hat mit „Mickey und Arlo“ ihren Debütroman geschrieben. Das Buch ist am 18. Februar 2025 bei hanserblau im Carl Hanser Verlag erschienen. Übersetzt wurde es von Wibke Kuhn.

„Mickey und Arlo“ – eine Familiengeschichte in der Therapie

Michelle und Charlotte, Mickey und Arlo, sind Halbschwestern. Sie kennen sich nicht. Ihr gemeinsamer Vater Adam hat Mickey und ihre Mutter Deborah verlassen, als Mickey sieben Jahre alt war. Er gründet mit Leonora eine neue Familie, sie bekommen eine Tochter Charlotte. Adam Kowalski ist Alkoholiker und stirbt daran. Arlo, inzwischen Psychologin, trauert um ihn. Sie hat sich bis zum Schluß intensiv um ihn gekümmert. Deshalb ist sie enttäuscht und wütend, als sie erfährt, dass Adam sein Testament geändert hat. Statt ihrer soll nun ihre unbekannte Halbschwester fünfeinhalb Millionen Dollar erben.

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Wolf Haas: Wackelkontakt

Der österreichische Schriftsteller Wolf Haas (Jahrgang 1960) hat 2023 ein wunderbares Buch mit dem Titel „Eigentum“ über seine Mutter geschrieben. Nun also sein nächster Streich: „Wackelkontakt“ ist am 9. Januar 2025 im Carl Hanser Verlag erschienen.

Escher, Puzzles und die Mafia

Auf 240 Seiten in 2 Kapiteln („Off“ und „On“) erzählt Wolf Haas eine furiose Geschichte, die an die Zeichnungen und Grafiken des Niederländers M. C. Escher erinnert. So heißt denn auch Haas’ Hauptfigur Franz Escher, der an seinem 19. Geburtstag ein 1000-teiliges Puzzle der „Drawing Hands“ seines Namensvetters geschenkt bekam. Puzzles und Bücher über die Mafia sind seitdem Eschers Leidenschaften.

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Julia Schoch: Wild nach einem wilden Traum

„Wild nach einem wilden Traum“, Band 3 von Julia Schochs Trilogie

Julia Schoch (Jahrgang 1974) hat ihr Romanprojekt mit Band 3, „Wild nach einem wilden Traum“, beendet. Nach „Das Vorkommnis“ (2022) und „Das Liebespaar des Jahrhunderts“ (2023) erscheint heute, am 9. Januar 2025, der letzte Teil der Trilogie bei dtv.

Darin erzählt die Ich-Erzählerin über ihre Affäre mit einem Katalanen, den sie während eines Schreibaufenthaltes in den USA kennenlernt. Er bleibt namenlos, wird von ihr nur als „der Katalane“ bezeichnet. Sie hat schon einen Mann, ihren Ehemann, den sie Jahrzehnte später verlassen will (davon handelt Band 2 der Trilogie „Das Liebespaar des Jahrhunderts“).

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Silvesterspecial 2024

Wie in jedem Jahr gab es auch 2024 wieder Bücher, die uns Rezensentinnen und Rezensenten besonders gut gefielen. Bücher, die aus dem Üblichen hervortreten, weil sie berühren, weil sie unterhalten, weil sie ausgesprochen spannend sind oder sehr witzig, ausnehmend gut geschrieben oder schlicht etwas Besonderes.

Diese Bücher, die uns mehr als andere beeindruckten, sind es, die wir am Ende des Jahres immer noch in guter Erinnerung haben. Aus diesem Grund stellen wir sie im Special zu Silvester noch einmal vor.

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Håkan Nesser: Ein Brief aus München

Der schwedische Schriftsteller Håkan Nesser (Jahrgang 1950) lieferte im Herbst dieses Jahres den 8. Band um seinen Kommissar Gunnar Barbarotti ab. Zuletzt erschien der Krimi „Schach unter dem Vulkan“, der im Schriftstellermilieu spielt. Für das neue Buch mit dem Titel „Ein Brief aus München“ hat sich Håkan Nesser den Mord an einem Künstler ausgedacht. Der btb Verlag veröffentlichte es am 23. Oktober 2024 in einer Übersetzung von Paul Berf.

Tod an Weihnachten 2020

Im Dezember 2020 wütet die Corona-Pandemie in der Welt. In Schweden erhalten die Geschwister Leif, Lars und Louise Rute einen Brief ihres ältesten Bruders Ludvig, einem berühmten Künstler, der sie zu Weihnachten ins abgelegene Sillingbo einlädt. Alle folgen dieser Einladung, obwohl sie sich jahrzehntelang nicht gesehen haben.

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