Michael Robotham: Die weiße Krähe

Michael Robothams Band 2 um PC Phil McCarthy

Der Australier Michael Robotham (Jahrgang 1960) hat mit „Wenn du mir gehörst“ aus dem Jahr 2022 den ersten Band um die Londoner Polizistin Philomena „Phil“ McCarthy geschrieben. Nun folgt „Die weiße Krähe“. Der Wilhelm Goldmann Verlag hat den Thriller am 24. September 2025 in einer Übersetzung von Kristian Lutze herausgegeben.

„Die weiße Krähe“ und ihre Familien“bande“

„Die weiße Krähe“ ist nach bulgarischer Lesart „das schwarze Schaf“ einer Familie. So zumindest erklärt es der „Ringer“, Dimitar Popov, der entführten Phil McCarthy. Aber dazu später.

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Peter Stamm: Auf ganz dünnem Eis

Der Schweizer Schriftsteller Peter Stamm (Jahrgang 1963) hat ein neues Buch vorgelegt. Darin sind neun Erzählungen. Unter dem Titel „Auf ganz dünnem Eis“ ist das Buch am 8. Oktober 2025 im S. Fischer Verlag erschienen.

Peter Stamm stellt seine Figuren auf dünnes Eis

„Auf ganz dünnem Eis“ – der Titel gibt vor, was Leserinnen und Leser im Inneren des Buches erwartet. Peter Stamms Figuren in den neun Erzählungen bewegen sich auf dünnem Eis, auf dem sie jederzeit einbrechen können.

In den beiden Erzählungen mit dem Titel „Auf dünnem Eis I“ und „Auf dünnem Eis II“ ist die Protagonistin eine Schauspielerin, die mit ihren Rollen verschwimmt. Mit ihrem Lebensgefährten Manuel lebt sie am Bodensee und spielt, simuliert für angehende Ärzte in einer Psychiatrie Patientinnen. Dabei lernt sie den Assistenzarzt Jonas kennen. Ein Engagement in Ingolstadt führt sie vom Bodensee fort, aber da ist sie schon schwanger.

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Ian McEwan: Was wir wissen können

Der Brite Ian McEwan (Jahrgang 1948) ist ein brillanter Schriftsteller. Viele seiner Romane wurden ausgezeichnet und verfilmt. Auf dieser Homegage haben wir zuletzt „Lektionen“ aus dem Jahr 2022 besprochen.

Am 24. September 2025 veröffentlichte der Diogenes Verlag sein neuestes Werk mit dem Titel „Was wir wissen können“. Bernhard Robben hat es aus dem Englischen übersetzt.

„Was wir wissen können“ von Ian McEwan ist eine Dystopie oder nicht?

Im ersten Teil des Romans spielt „Was wir wissen können“ im Jahr 2119. Die Welt wurde überschwemmt, England und Europa sind nunmehr in Inseln zerstückelt. Die Weltbevölkerung ist um die Hälfte auf vier Milliarden geschrumpft. Demokratie, Wirtschaft und Freiheit sind Katastrophen, Kriegen und Atomschlägen zum Opfer gefallen. Der englische Literaturwissenschaftler Thomas Metcalfe beschäftigt sich mit der Literatur von 1990 bis 2030.

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T. C. Boyle: No Way Home

Der US-amerikanische Schriftsteller T. C. Boyle wird im Dezember dieses Jahres 77 Jahre alt. Inzwischen hat er dreißig Bücher geschrieben. Einige haben wir auf unserer Homepage besprochen. Zuletzt die Storys unter dem Titel „I Walk Between the Raindrops“ aus dem letzten Jahr. Am 16. September 2025 ist Boyles neuer Roman „No Way Home“ im Carl Hanser Verlag erschienen. Dirk van Gunsteren hat ihn aus dem Englischen übersetzt.

Zwei Männer und eine Frau in einer Kleinstadt in der Wüste Nevadas

In sieben Kapiteln erzählt T. C. Boyle die Dreiecksgeschichte zwischen Terrence, Bethany und Jesse. Dabei wechseln die Perspektiven der Figuren von Kapitel zu Kapitel. Boyle beginnt mit Terrence (Terry) Tully, einem Arzt Anfang dreißig, der in einem Krankenhaus in Los Angeles arbeitet. Der Krankenhausalltag ist stressig und belastend. Terrences Mutter verstirbt plötzlich und er muss sich um ihren Nachlass kümmern. Die Mutter lebte in Boulder City, Nevada, einer kleinen Stadt am Rande der Wüste. Sie hinterlässt ihm ihr kleines Haus und ihre Hündin Daisy. Bei einem ersten Besuch in Boulder City lernt Terrence die schöne Bethany in einer Bar kennen. Aber auch ihren Ex, den High-School Lehrer und Motorradfahrer Jesse Peter Seeger. Terrence und Bethany schlafen miteinander. Wie selbstverständlich nistet sich Bethany im Haus von Terrys Mutter ein. Und dann hat Terrence einen Unfall.

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Caryl Lewis: Wilder Honig

Caryl Lewis (Jahrgang 1978) lebt in Wales, sie ist Autorin und Dramaturgin. Für die BBC schreibt sie Drehbücher. Ihr Roman „Wilder Honig“ ist am 13. September 2025 in einer Übersetzung von Monika Köpfer bei Klett-Cotta erschienen.

„Wilder Honig“ ist eine Geschichte von Bienen und Menschen

Im Buch lernen wir zuerst Hannah kennen, deren Ehemann John gerade verstorben ist. Hannah lebt in ihrem Elternhaus in dem kleinen walisischen Ort Berllan-Deg, den sie noch nie verlassen hat. John war Linguist und Imker. Sein Leben bestand aus Büchern und Bienen. Er hinterlässt Hannah elf Briefe. Hannahs Haus ist von einem alten Obstbaumgarten umgeben, der zusehends verwildert. Zu Johns Beerdigung besucht Hannahs jüngere Schwester Sadie sie in Berllan-Deg. Die Schwestern haben sich lange nicht mehr gesehen. Hannah zieht sich in ihrer Trauer zurück, Sadie ordnet Johns Nachlass und lebt sich nur langsam wieder in ihrem alten Zuhause ein. Johns Testament enthüllt, dass er eine Tochter hat. Hannah, die sich vergeblich ein Kind gewünscht hat, ist entsetzt. Sie fühlt sich um ihre Liebe und ihr Leben mit John betrogen. Trotzdem will Hannah die junge Frau namens Megan kennenlernen. Also reist Megan auf Einladung von Sadie nach Berllan-Deg. Hannah empfängt sie kühl. Sadie hat nach der Trennung von ihrem Mann endlich zu sich selbst gefunden und sich eingestanden, dass sie Frauen liebt. Allerdings hat sie ihre Freundin Anne vor den Kopf gestossen und wurde von ihr verlassen.

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Håkan Nesser: Eines jungen Mannes Reise in die Nacht

Neues von Håkan Nesser

„Eines jungen Mannes Reise in die Nacht“ ist der Titel des neuen Romans von Håkan Nesser. Es ist der 9. Band in der Gunnar-Barbarotti-Reihe. Das Buch ist am 10. September 2025 im btb Verlag erschienen. Paul Berf übersetzte es aus dem Schwedischen.

Zwei Morde und kein Motiv

Im Mai 2022 wird der zweiundfünfzigjährige Sportlehrer Allan Fremling in seiner Wohnung im Viertel Kvarnbo der Stadt Kymlinge mit drei Schüssen ermordet. Fremling war einmal Zehnkampf-Meister und unterrichtete Sport und Mathematik an der Kvarnbo-Schule. Kriminal-Inspektor Lars Borgsen übernimmt die Leitung der Ermittlungen, er wohnt in Kvarnbo. Borgsen, von seinen Kollegen Sorgsen genannt, leidet am Post-COVID-Syndrom und ist nur eingeschränkt belastbar. Die Kommissare Gunnar Barbarotti und Eva Backmann werden zu dem Fall hinzugezogen. 

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Caroline Wahl: Die Assistentin

Caroline Wahl (Jahrgang 1995) hat ihren dritten Roman innerhalb von drei Jahren geschrieben. Nach ihrem Debüt „22 Bahnen“ (2023) und „Windstärke 17“ (2024) erschien am 28. August 2025 „Die Assistentin“ im Rowohlt Verlag.

Darin die Geschichte von Charlotte, die als Assistentin eines Verlegers in München eine neue Stelle antritt. Caroline Wahl hat nach ihrem Studium selbst in mehreren Verlagen, darunter auch dem Diogenes Verlag, gearbeitet.

Bleiben oder gehen – Vom Umgang mit einem narzisstischen Chef

Charlotte bewirbt sich auf Anraten ihrer Eltern auf eine Ausschreibung für eine Assistentinnen-Stelle bei einem „renommierten“ Verlag in München. Gleich im ersten Satz des ersten Kapitels ihres Romans stellt Caroline Wahl klar, dass das eine „riesengroße Fehlentscheidung war“. So weiß jede Leserin und jeder Leser von Anfang an Bescheid. Aber das nimmt dem Buch wider Erwarten nicht die Spannung. Ganz im Gegenteil. Dieser erzählerische Kniff, der sich durch das Buch zieht, ist eine erfrischende Note in der deutschen Literatur. Eine Vorwegnahme dessen, was Wahl dann in mehreren Schleifen zu erzählen hat. Anfangs hadere ich mit dieser Erzählweise, die jedoch nach und nach ihren selbstironischen Reiz entfaltet. Weiterlesen

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Angélica Lopes: Die Frauen der Familie Flores

Die brasilianische Journalistin und Drehbuchautorin Angélica Lopes lebt und arbeitet in Rio de Janeiro. Ihr Roman „Die Frauen der Familie Flores“ erschien am 19. August 2025 bei hanserblau im Carl Hanser Verlag. Michael Kegler übersetzte ihn aus dem Portugiesischen ins Deutsche.

Ein Fluch, ein Handwerk und eine Geheimschrift

Angélica Lopes siedelt die Handlung und die Akteure von „Die Frauen der Familie Flores“ im ländlichen Nordosten Brasiliens im Bundesstaat Pernambuco im fiktiven Städtchen Bom Retiro (was so viel bedeutet wie „Gute Zuflucht“) in den Jahren 1918 und 1919, sowie in der Millionenstadt Rio de Janeiro im Jahre 2010 an.

Über der Familie Flores lastet ein Fluch, der die Männer in der Familie früh sterben lässt. Die Frauen sind deshalb darauf angewiesen, selber für ihren Lebensunterhalt aufzukommen. Sie widmen sich der Spitzenstickerei und gelangen zu großem handwerklichen Geschick. Die Arbeit sichert ihnen ihr Auskommen. Sie bilden eine Gruppe von Mädchen und Frauen verschiedenen Alters, die sich regelmäßig treffen und ihre Erzeugnisse an die „Damen der feinen Gesellschaft“ verkaufen. Weiterlesen

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Isabel Allende: Mein Name ist Emilia del Valle

Mit „Mein Name ist Emilia del Valle“ hat die berühmte chilenische Schriftstellerin Isabel Allende einen neuen Roman geschrieben. Die deutsche Erstveröffentlichung ist am 4. August 2025 in einer Übersetzung von Svenja Becker im Suhrkamp Verlag erschienen.

1891: Eine Frau auf dem Weg von San Francisco nach Santiago de Chile

„Mein Name ist Emilia del Valle“ ist zeitlich im späten 19. Jahrhundert angesiedelt. Molly Walsh, die Tochter irischer Einwanderer in die USA, will Nonne werden. Als Novizin wird sie Lehrerin an einer kleinen Schule im Mission District, San Francisco. Der Mestize Francisco Claro, genannt Don Pancho, ist Leiter der Schule mit dem Namen „Der Stolz der Azteken“. Leider wird Molly nach einem Abenteuer mit dem chilenischen Lebemann Gonzalo Andrés del Valle schwanger. Damit wird ihr der Eintritt in den klösterlichen Orden unmöglich. Alle Versuche, mit der Familie del Valle in Kontakt zu treten, werden abgeblockt. Don Pancho Claro nimmt Molly bei sich auf und heiratet sie vor der Geburt ihrer Tochter, die sie Emilia del Valle Claro nennen. Weiterlesen

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Doris Knecht: Ja, Nein, Vielleicht

Will ich einen neuen Mann in meinem Leben? Ja, Nein, Vielleicht

Die Österreicherin Doris Knecht (Jahrgang 1966) ist Journalistin und Schriftstellerin. Ihre letzten beiden Romane „Die Nachricht“ (2021) und „Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe“ (2023) haben wir an dieser Stelle bereits besprochen. Am 22. Juli 2025 erschien bei Hanser Berlin ihr neuer Roman mit dem Titel „Ja, Nein, Vielleicht“.

Ein Zahn geht verloren, das Ende naht

In „Ja, Nein, Vielleicht“ sucht die Ich-Erzählerin wegen starker Zahnschmerzen ihren Zahnarzt auf, der ihr eröffnet, dass der Zahn leider nicht mehr zu retten ist. Diese Nachricht erinnert die Hauptfigur, eine Frau Mitte Fünfzig, an ihre Vergänglichkeit.: „Ich verliere einen Zahn: Es ist eine Katastrophe.“ (S. 22) Während sie mehrere Termine bei einer Parodontologin wahrnehmen muss, erfahren wir als Lesende mehr über ihr Leben. Eine ihrer Schwestern, Paula, quartiert sich in ihrer Stadtwohnung in Wien ein. Sie selbst zieht sich mit ihrem Hund Mulder zum Schreiben in ihr Sommerhaus auf dem Land zurück. Weiterlesen

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