Schein und Abgrund auf offenem Meer
Nach „Lügen, die wir uns erzählen“, das mich mit seiner Zärtlichkeit und schmerzhaften Ehrlichkeit tief berührt hat, schickt Anne Freytag uns diesmal auf offenes Meer – und direkt in die Abgründe hinter makellosen Fassaden. Ganz anders im Ton, aber ebenso brillant.
„Blaues Wunder“ ist kein Wohlfühlroman, auch wenn er sich anfühlt wie Urlaub. Es glitzert, es schmeckt nach Salz und Luxus, doch unter Deck brodelt es:
„Wir sind allein mitten auf dem Meer – wir und der Schein, den wir wahren.“ (S. 17)