Christine Brand: Späte Rache

Dreizehn Kurzkrimis versammelt Christine Brand in ihrem Buch „Späte Rache“ und ein jeder davon ist eine kleine literarische Perle. Ob nun drei Damen wie jeden Monat gemeinsam zum Wandern aufbrechen und nur zwei lebend zurückkommen, ob es um ein mörderisches Klassentreffen mit Gruseleffekt geht oder ob jemand an einer Überdosis Ameisensäure verstirbt, die Fälle sind allesamt kurios und spannend zu lesen. Ein toter Chefredakteur einer großen Zeitung ist gar nicht der Chefredakteur, denn der Mörder löst mit dem Mord gleich mehrere seiner Probleme. Jemand übt „späte Rache“ für die Misshandlungen, die ihm in seiner Kindheit widerfahren sind und ein anderer heiratet die falsche Frau, was ihm auf dem Weg in die Kirche bewusst wird und nach Jahren einen Mord nach sich zieht.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Uli Breé: Klapperstorch: Liesl von der Post 02

Im zweiten Band der „Liesl von der Post“ -Reihe mit dem Titel „Klapperstorch“ verwickelt Autor Uli Breé die Postbeamtin Liesl wieder in dubiose Kriminalfälle, die auf den ersten Blick gar keine zu sein scheinen. Der Schlagerstar und Volksmusiktycoon Adam Möschl feiert seinen fünfundsechzigsten Geburtstag. Liesl arbeitet bei der Party in seinem Fertigteil-Schlösschen als Kellnerin und folgt ihm in seine Privatgemächer, weil er ihr etwas zeigen will. Als sie aus diesen wieder auftaucht, wundert sich ihre Freundin Barbara, dass Liesl plötzlich die Haare anders trägt. Haben Adam und Liesel etwa … ??

Barbara ist fassungslos. Liesl will sich zu diesem Vorfall, der vielleicht einer ist oder auch nicht, ihrer Freundin gegenüber nicht äußern. Dastut ihrer Freundschaft nicht gut, weil Barbara sich bezüglich ihrer Beziehung zum feschen Postenkommandanten Liesl gegenüber bedeckt hält. Adams Frau jedenfalls wirft ihren Gatten wegen des vermuteten Techtelmechtels mit Liesl aus dem Haus. Der wohnt darauf in seinem alten Wohnmobil in einem Steinbruch. Dort stürzt er samt Fahrzeug über einen Abgrund und verbrennt.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Uli Brée: Jugendsünden

„Öd“ heißt der Schauplatz des Geschehens in Uli Breés Buch „Jugendsünden“. In Öd ist der Name Programm. Beschaulicher geht es nicht mehr, denn um Öd herum liegt sehr viel Provinz. In diesem Ambiente ist Lieselotte, die „Liesl von der Post“, die Postbotin. Sie kennt alle und jeden und weil sie natürlich weiß, wer was wo bestellt und wer welche Briefe; Rechnungen, Mahnungen, gerichtliche Vorladungen usf. bekommt, ist ihr auch das Privatleben der Öder nicht fremd. Umso erstaunter ist sie, als sie die Leiche von Magdalena Schamberger findet, der sie ein Päckchen zustellen muss, denn besagte Verstorbene war Mitglied in zahlreichen ehrbaren, ja biederen Vereinen und ist allem Anschein nach beim Liebesspiel in ihrem Bett verstorben.

Noch viel mehr staunt die Liesl von der Post bei einem Blick in Schambergers Kleiderschrank und bei einem in ihren Keller. Die Dame hatte eine ausgeprägte Neigung für sadomasochistische Vergnügungen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Dr. Barbara Gapp beginnt Liesl zu recherchieren, denn sie ist sicher, Magdalena Schamberger ist keines natürlichen Todes gestorben. Und ruckzuck gibt es eine weitere Leiche.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Reinhard Kaiser-Mühlecker: Brennende Felder

Der mit dem Bayrischen Buchpreis dekorierte Schriftsteller-Bauer Reinhard Kaiser-Mühlecker präsentiert sein neues Buch. „Brennende Felder“ erzählt eine eigenständig lesbare Geschichte, die aber mit seinen vorherigen Büchern über die handlungstragende Figur Luisa in Verbindung steht. Diese Luisa weiß schon als Kind, dass sie ihren Vater mehr liebt als ein kleines Mädchen seinen Papa lieben sollte. An ihrem fünfzehnten Geburtstag erfährt sie, er ist gar nicht ihr biologischer Erzeuger, woraufhin sie ihm sofort ihr Begehren gesteht. Daraus resultiert eine Feindschaft mit der Mutter und Luisa wird aus der Familie entfernt. Sie wächst im Dorf auf und nicht auf dem Hof der Familie. Im späteren Leben beendet sie kein Studium, träumt vom Schreiben, ohne tatsächlich ein Buch zustande zu bringen, hält sich mit wechselnden Beschäftigungen über Wasser, bekommt in zwei Ehen mit zwei Männern zwei Kinder, die beide nicht bei ihr, sondern bei deren Väter aufwachsen, in Kopenhagen und in Göteborg. Dort schlägt Luisa auch immer wieder spontan auf, hält die Kinder tagelang von der Schule fern, weil sie ja mit ihrer Mama Besseres zu tun haben.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Mia Raben: Unter Dojczen

Jolanta Maria Szczerbic, genannt Jola, kommt aus Polen und arbeitet in Deutschland als 24-Stunden-Pflegerin. Nach sehr schlechten Erfahrungen bei einem pflegebedürftigen Ehepaar und einer Auszeit tritt sie in Hamburg eine neue Stelle an. Sie kommt zur Familie von Klewen in ein nobles Stadtviertel. Dort soll sie Uschi betreuen, die an Rheuma leidet und an der in kürzester Zeit zwei Pflegerinnen gescheitert sind. Sie haben es jeweils nur wenige Tage bei ihr ausgehalten.

Die Familie empfängt Jola herzlich, bringt sie in einer eigenen kleinen Wohnung unter, alles scheint zu schön, um wahr zu sein. Jola bemüht sich sehr um Uschi und langsam gewinnt sie deren Vertrauen. Zugute kommt ihr, dass Uschi und ihre Mutter während des Zweiten Weltkrieges aus Ostpreußen vertrieben wurden. Die polnische Sprache und die Speisen erinnern sie an ihre glückliche Kindheit und vor allem an ihr Kindermädchen Tosia, die plötzlich aus unerklärlichen Gründen verschwunden ist. Weiterlesen

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Colin Niel: Darwyne

Die Anthropologin Mathurine arbeitet in Französisch-Guayana bei der Kinder- und Jugendwohlfahrt. Mehrere Mitarbeiterinnen versuchen dort nach Kräften gegen Kindesmisshandlungen oder Missbrauch vorzugehen. Zu dem von ihnen betreuten Gebiet gehört auch der Slum Bois Sec, unmittelbar angrenzend an den Dschungel. Ein anonymer Anrufer meldet eines Tages, dass es da ein Kind gebe, mit dem sei etwas ganz und gar nicht in Ordnung. Mathurine muss dem Fall nachgehen und entdeckt, dass schon vor einiger Zeit jemand von der Kinder- und Jugendwohlfahrt bei der angegebenen Adresse war, der Fall aber als erledigt zu den Akten gelegt wurde. Sie schaut trotzdem dort vorbei und lernt Yolanda Massily und ihren Sohn Darwyne kennen. Darwyne hat eine Fehlstellung der Füße, liebt Pflanzen und Tiere über alles und seine Mutter abgöttisch.

Sozial scheint alles in Ordnung zu sein. Yolanda nimmt keine Drogen, verdient ihr Geld als Händlerin, macht einen sauberen, gepflegten, bemühten Eindruck. Lediglich ihr Männerkonsum weicht ein wenig vom Standard ab. Weiterlesen

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Susanne Fröhlich: Geparkt

Monika Fischer lebt ein beschauliches Leben als Physiotherapeutin. Sie ist 36 Jahre alt, alleinstehend, kinderlos und im Prinzip zufrieden mit ihrem Leben ohne Highlights. Weil sich kein passender Mann an ihrer Seite einstellen will, beschließt sie, auf einer Dating-Plattform nach einem zu suchen. Sie lernt Sven kennen, Investmentbanker, fast 50. Sven erfüllt alle Alphamännchen-Kriterien. Er hat Geld und zeigt es auch, trägt die richtigen Klamotten, kennt die richtigen Leute, wohnt in bester Lage. Leider hatte er bisher Pech mit den Frauen. Sagt er zumindest. Seine EX-Freundinnen Dani und Daggi hätten ihn betrogen und sich aus dem Staub gemacht. „Moni“ sei eine Granate, eine Gazelle und endlich die Richtige. Er umgarnt und umschnurrt sie, was Moni schon etwas suspekt vorkommt, trotzdem zieht sie zu ihm in seine tolle Wohnung. Sie gibt ihren Beruf auf, um gänzlich für ihn da und die Frau zu sein, die er sich vorstellt. Warnungen von Freundinnen diesbezüglich schlägt sie in den Wind. Weiterlesen

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Andreas Föhr: Totholz

„Andreas Föhr ist einfach eine Ausnahmeerscheinung“ steht auf der Rückseite von „Totholz“ zu lesen. „Spannung, unterhaltsame, mitunter skurrile Figuren, ein tiefgründiges Thema und ein interessanter Plot sind garantiert“. Dem kann ich nur zustimmen. Andreas Föhr bürgt für Qualität. In seinem aktuellen Buch hat der sympathische Kommissar Wallner von der Kripo Miesbach wieder alle Hände voll zu tun. Unter anderem beschäftigen ihn aufs Neue die krummen Machenschaften von Polizeihauptmeister Leonhardt Kreuthner. Der brennt nämlich schon des längeren illegal Schnaps und vertickt das Zeug gewinnbringend an seine Freunde im kriminellen Milieu.

Allerdings bekommt er Konkurrenz von der mehrfach vorbestraften Philippa Trautmann. Um dem entgegenzuwirken, jagt Kreuthner Pippas Schwarzbrand-Stützpunkt am Waldrand mittels einer Kanone aus dem 18. Jahrhundert in die Luft. Mit von der Partie sind der Schrottplatzbesitzer Johann Lintinger und pikanterweise Wallners Großvater Manfred, der mit 93 etwas Pfeffer in sein Leben bringt, indem er sich mit interessanten Leuten umgibt. Die Ereignisse nehmen rasant Fahrt auf. Pippa Trautmann wird nämlich bei einem Einbruch erwischt.

Weiterlesen

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Monika Helfer: Der Stoff

Der Residenz Verlag publiziert seit einigen Jahren die Reihe „Dinge des Lebens“. Verschiedene Autorenbeschreiben darin ihre Verbindung zu scheinbar alltäglichen Gegenständen. Die hübschen Büchlein tragen Titel wie „Das Buch“, „Die Kamera“ oder „Der Schlüssel“. Von der österreichischen Autorin Monika Helfer liegt nun „Der Stoff“ vor. Helfer legt darin in Textminiaturen ihre Beziehung zu Stoffen dar. Wie eine bunte Patchwork-Decke muten ihre unterschiedlich langen Textstücke an. Dabei gibt die Autorin auch einen Einblick in ihr Leben und sie skizziert, wie sie, die begeisterte Näherin, ihr Leben lang Textilien begleitet haben. Es geht um „Haut und Hülle“, „Die Magie der Stoffe“ oder„genähte Erinnerungen“. Einen Satz findet man dabei immer wieder: „Ist der Mensch arm, wird der Stoff billig sein, ist er noch ärmer, sind es Lumpen, mit denen er sich bedeckt. Ein reicher Mensch zeigt sich im Feinen.“

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Eva Almstädt: Das schweigende Dorf: Akte Nordsee 03

Fentje Jakobsen ist Anwältin und betreibt eine Kanzlei auf dem Bauernhof ihrer Großeltern auf der Halbinsel Eiderstedt. Eines Nachts bekommt sie einen Anruf von einem gewissen Sascha. Der flüstert ins Telefon, er glaube, er habe jemanden umgebracht. Sie solle kommen. Er habe gehört, sie sei die beste Anwältin. Bevor Fentje nähere Details erfragen kann, legt der Anrufer auf. Am nächsten Tag findet sie heraus, dass im Dorf Helenendeich zwei Männer gestorben sind. Einem wurde der Kopf eingeschlagen, der andere hat sich am Treppengeländer im Haus des Opfers erhängt.

Es handelt sich bei den Toten um den Restaurantbesitzer Sascha Janssen, er hat sich umgebracht, und seinen Koch Eike Harms. Fentje will Licht in die Sache bringen, denn die Polizei lässt durchscheinen, auch Sascha Janssen ist nicht durch einen Suizid gestorben, sondern wurde ermordet. Unterstützt wird Fentjevon ihrem alten Bekannten, dem Journalisten Niklas John. Sie fragt schon mal in Helenendeich jeden, der nicht schnell genug davonläuft, ob er/sie etwas weiß oder gesehen hat. Jeder Vorwand ist ihr recht, um vorstellig zu werden.

Weiterlesen
Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten: