Maria liebt den umtriebigen Tessin. Doch ihr Vater will sie mit dem seriösen Hermann, einem anderen Grafen, verheiraten. Kurz nach der Ehe erfährt sie, dass der Vater ihre Mutter betrogen und einen Sohn mit dem Namen ‚Wolfi‘ hat. Nach der Geburt ihres Sohnes erscheint der Halbbruder, der todkrank für seine letzte Lebenszeit um ein Obdach bittet. Unter dem Gesichtspunkt der christlichen Nächstenliebe wird ihm Pflege und ein kleines Haus am Rande des nächsten Dorfes gewährt. Die Halbgeschwister lernen sich über Marias Pflichtbesuche kennen. Kurz vor seinem Tod bittet er Maria um ein Treffen. Doch statt Wolfi trifft sie auf ihre alte Liebe Tessin, der – endlich mit ihr allein – sie überrumpelt. Es wird ein Treffen mit weitreichenden Folgen. Weiterlesen
Klassiker
Hans Fallada: Der Alpdruck (1947)
Kurz vor Kriegsende leben der Berliner Schriftsteller Dr. Doll und seine Frau wie Außenseiter in einem kleinen Ort. Als die Russen die Bewohner von der Naziherrschaft befreien, gehen die Drangsalierungen weiter, denn für die Russen ist jeder Deutscher ein verhasster Feind. Beim Aufbau der neuen Verwaltung wird ausgerechnet Doll zum Bürgermeister gemacht. Ihm obliegt unter anderem die Aufgabe, die heimlich angelegten Vorräte der ehemaligen Nazis zu konfiszieren. Mit Fleiß und Akribie geht Doll an seine Arbeit. Schließlich kennt er die Kriegsgewinnler und die Nazis viel zu gut. Weiterlesen
Henry James: Die Europäer (1878)
Zum 100. Todestag des Autors Henry James erscheint die Neuübersetzung seines Romans „Die Europäer“ von 1878.
James, geboren in New York, verbrachte die meiste Zeit seines Lebens auf Reisen und in Europa. Die klassische Literatur Russlands und Frankreichs bewunderte er und seine Beschäftigung mit den Unterschieden und Parallelen zwischen Europäern und Amerikanern macht er in diesem Buch humoristisch zum Thema:
Die Baronin Eugenia Münster und ihr Bruder Felix Young reisen in der Hoffnung auf eine gute Partie nach Neuengland. Felix ist ein mittelmäßig begabter Maler, seine Schwester, liiert mit einem Prinzen, keine wirkliche Dame. Weiterlesen
B. Traven: Die weiße Rose (1929)
»Die Weiße Rose« ist ein Stück Land in Mexiko, das einem Indianer gehört. Er lebt dort die Tradition seiner Ahnen vor, in dem er »sein Land« mit anderen Indianern teilt. Alle besitzen wenig. Zufrieden leben sie ihr kleines Leben. Es gbit keinen Hunger und keine Furcht. Jeder von ihnen beackert für seine Familie eigene Felder und zugleich arbeiten die Bewohner für das Wohl der Gemeinschaft.
Auf den benachbarten Haciendas schuften die Mexikaner für einen Chef, der nur nach dem Gesetz der Gewinnmaximierung handelt. Ein großer Teil Mexikos wurde bereits von amerikanischen Ölgesellschaften aufgekauft. Besonders die Condor Oil Company mit dem Präsidenten Collin an der Spitze befindet sich in einem Kaufrausch. Weiterlesen
Pearl S. Buck: Die Welt voller Wunder (1973)
Diesen bisher unveröffentlichten Roman der Literaturnobelpreisträgerin von 1938, Pearl S. Buck, umweht eine Legende. Und wie immer in solchen Fällen weiß man nicht recht, ob sie stimmt oder eher eine verkaufsfördernde PR-Strategie ist. Das Manuskript soll 2012 in einer verlassenen Lagerhalle entdeckt worden sein, bevor es an Bucks Adoptivsohn Edgar Walsh ging, der es überarbeitete und schließlich herausbrachte. Pearl S. Buck muss den Text kurz vor ihrem Krebstod 1973 verfasst haben. Weiterlesen
Richard Yates: Cold Spring Harbor (1986)
Mit seinem letzten Roman „Cold Spring Harbor“ aus dem Jahre 1986 schließt die Deutsche Verlags-Anstalt (DVA) ihre Reihe mit Romanen des 1992 gestorbenen Schriftstellers Richard Yates ab.
Und das große Thema des Amerikaners ist auch hier bestimmend: Ein einstmals verliebtes und optimistisch gestimmtes Paar startet in eine gemeinsame Zukunft – und scheitert.
In diesem Fall sind es Evan und Rachel, denen in den 40er-Jahren die Wechselfälle des Lebens zu schaffen machen – zum Beispiel Rachels trink- und tratschsüchtige Mutter Gloria, die das junge Paar notgedrungen im eigenen etwas feuchten Häuschen aufnehmen muss, weil sonst der Preis dafür nicht zu stemmen wäre. Weiterlesen
Patricia Highsmith: Carol: oder Salz und sein Preis (1952)
»… ,dass Sie so etwas einfach tun können. Sie sind frei. Ist Ihnen das eigentlich klar?« (S. 95)
Dies stellt Carol überrascht fest, als sie die junge Therese näher kennen lernt. Sie lebt dagegen ein unfreies Leben. Gerade versucht sie sich von ihrem Mann zu trennen. Die Scheidung droht zu einem Krieg zu werden, bei dem Schaden anrichten an erster Stelle ihres Noch-Ehemanns steht. Eine seiner Waffen ist es, die Tochter fortzubringen und gleichzeitig das alleinige Sorgerecht zu beantragen. Die andere findet Therese erst allmählich heraus. Genauso allmählich nähert sie sich der schönen und erfahrenen Frau an, die ihre Freundin und Bezugsperson wird. Sie entwickelt für Carol starke Gefühle. Weiterlesen
Jean Prévost: Das Salz in der Wunde (1934)
Jean Prévost (1901 – 1944) schrieb neben literaturkritischen Texten und Reportagen auch Romane, in denen die emotional begründete Handlung seiner Helden im Mittelpunkt steht.
»Das Salz in der Wunde« erzählt vom Fall und Aufstieg des Jurastudenten Crouzon während der goldenen zwanziger Jahre. Der junge Mann hat bereits als Waisenkind das Kämpfen gelernt. Mit Intelligenz und Fleiß behauptet er sich in einer Pariser Eliteuniversität. Hinter dem Vorhang am Ende eines Flures lebt er in einem provisorischen Zimmer. Weiterlesen
Edith Wharton: Zeit der Unschuld (1920)
Der New Yorker Anwalt Newland Archer und May Welland werden sich verloben – das steht fest. Nun ist überraschend Mays Cousine, Gräfin Ellen Orlenska aus Europa angereist und es droht der Familie Welland ein Skandal: Ellen ist vor ihrem Mann geflohen und will sich in New York scheiden lassen. Die moderne, aufgeschlossene „neue“ Welt scheint ihr für einen Neuanfang der richtige Ort zu sein.
Allerdings sind die gesellschaftlichen Regeln New Yorks im 19. Jahrhundert, zumindest bei den wenigen alten Familienclans, die wirklich zählen, strenger als das Gesetz und für Fremde wie Ellen undurchschaubar. Weiterlesen
Gaby von Schönthan: Die Rosen von Malmaison (1967)
Es gibt Momente – kurz bevor man das Haus verlässt – in denen man noch einmal kurz in sein Bücherregal schaut, noch einmal schaut und dann zugreift. Ein Buch, das man vermeintlich noch nie zuvor gesehen hat. Ein Buch, das dort wohl von fremder Hand platziert wurde. Und dann wird man hineingezogen in das Paris des endenden 18. Jahrhunderts.
Gaby von Schönthan erzählt in „Die Rosen von Malmaison“ die Geschichte der Rosenkaiserin Josephine, die 1779 nach Frankreich kommt, um einen Armeeoffizier zu heiraten. Weiterlesen