Mit seinem letzten Roman „Cold Spring Harbor“ aus dem Jahre 1986 schließt die Deutsche Verlags-Anstalt (DVA) ihre Reihe mit Romanen des 1992 gestorbenen Schriftstellers Richard Yates ab.
Und das große Thema des Amerikaners ist auch hier bestimmend: Ein einstmals verliebtes und optimistisch gestimmtes Paar startet in eine gemeinsame Zukunft – und scheitert.
In diesem Fall sind es Evan und Rachel, denen in den 40er-Jahren die Wechselfälle des Lebens zu schaffen machen – zum Beispiel Rachels trink- und tratschsüchtige Mutter Gloria, die das junge Paar notgedrungen im eigenen etwas feuchten Häuschen aufnehmen muss, weil sonst der Preis dafür nicht zu stemmen wäre. Schon bald kommt es zu eisiger Stimmung beim Abendessen, zu Streit und sogar zu Schlägen. Evan nimmt wieder Kontakt zu seiner Jugendliebe Mary auf …
In weiteren Handlungssträngen geht es um die Probleme von Evans Eltern sowie von Rachels Bruder.
Auch wenn sich Yates-Romane thematisch ähneln, sind sie Zeile für Zeile lesenswert, weil es dem Autor gelingt, seine Figuren psychologisch genau und glaubhaft zu sezieren. Der Deutschen Verlags-Anstalt gebührt daher ein dickes Dankeschön, dass sie die Yates-Romane endlich – 30 Jahre nach Erscheinen der englischsprachigen Originale – auch der deutschsprachigen Leserschaft zugänglich gemacht hat.
Richard Yates: Cold Spring Harbor (1986).
DVA, November 2015.
240 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.