Das Buch erschien erstmals am 18. November 2013. Da der Autor sich inzwischen für eine Fortsetzung der Reihe entschieden hat, liegt nun auch eine Neuauflage des ersten Bandes vor.
Die junge Wiener Privatdetektivin Elena Gerink hat den Ruf, bislang jede vermisste Person gefunden zu haben. Doch die Suche nach dem verschwundenen, weltbekannten Maler Salvatore Del Vecchio erweist sich als schwieriger als gedacht. Als überraschend ein letztes Gemälde von ihm auftaucht, führt sie das in die drückende Schwüle der Toskana. In Florenz trifft Elena auf ihren Ex-Mann Peter Gerink, der als Spezialist des Bundeskriminalamts nach einer in Italien verschwundenen Österreicherin sucht. Schon bald erkennen die beiden, dass die Ereignisse zusammenhängen – auf eine derart perfide und blutige Weise, dass Elena und Peter dem Fall selbst gemeinsam kaum gewachsen scheinen …
Der Prolog ist spannend, blutig und mysteriös – ein gelungener Einstieg in den Thriller.
Ein so umfangreicher Thriller hat es mitunter schwer, die Spannung durchgehend aufrechtzuerhalten – so auch dieses Buch. Einige Passagen wirken etwas langatmig; ein paar Seiten weniger hätten gutgetan. Manches erscheint nicht ganz stimmig, anderes etwas unglaubwürdig. Zudem gibt es im Verlauf der Handlung stellenweise zu viele Beteiligte, um problemlos den Überblick zu behalten. Gelegentlich musste ich im Familiegenogramm nachschlagen, um den Faden nicht zu verlieren. Dennoch empfand ich viele Abschnitte als sehr gelungen, und besonders zum Ende hin steigert sich die Spannung deutlich.
Das Setting in der Toskana ist dagegen ausgesprochen atmosphärisch; italienische Begriffe sind stimmig eingebunden. Auch Elena und ihr Ex-Mann Peter waren mir sehr sympathisch und wirkten lebendig, während andere Figuren etwas blass bleiben.
Grubers Stil ist wie gewohnt flüssig und fesselnd. Jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger, was das Buch trotz kleinerer Schwächen sehr lesenswert macht.
Da nun auch ein zweiter Band der Reihe erscheinen wird, freue ich mich darauf – und es war für mich ein schöner Anlass, diesen ersten Teil erneut zu lesen.
Trotz kleiner Kritikpunkte ist der Thriller auf jeden Fall empfehlenswert: blutig, spannend und unterhaltsam.
Andreas Gruber: Herzgrab.
Goldmann Verlag, 19. November 2025.
544 Seiten, Paperback, 17,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Katja Plattner.
