Edward Lewis Wallant: Der Pfandleiher (1961)

pfandErstmals auf Deutsch erschienen ist endlich ein Literaturklassiker aus dem Jahre 1961: „Der Pfandleiher“ von Edward Lewis Wallant.

Sol Nazermann ist nur noch körperlich anwesend. Im Innern hat der Jude den Verlust seiner Familie im Konzentrationslager nie verkraftet. Er reagiert darauf, indem er sämtliche Gefühle abgeschaltet und nur noch auf den Tod wartet.

Sol arbeitet in New York als Pfandleiher, ein Geschäft, das jedoch nur als Geldwäschebetrieb eines Gangsters dient. Weiterlesen

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Irène Némirovsky: Zu zweit (1936)

zweiMit „Zu zweit“ aus dem Jahre 1936 schließt der Knaus-Verlag seine Irène- Némirovsky-Reihe ab, die zehn Jahre zuvor mit einem legendären Werk der 1903 geborenen französischen Schriftstellerin begann: „Suite française“, jenem erst 1996 wiederentdeckten Roman. Die aus Russland stammende Jüdin starb 1942 in Auschwitz.

In „Zu zweit“ zeigt sie, wie die Beziehung zweier Menschen, Antoine und Marianne, sich im Laufe eines Lebens verändert. Aus einer ungestümen, spielerischen Liebelei wird eine Ehe, in der sich die Partner zwar immer noch brauchen, die Gefühle füreinander aber seit Jahren erloschen sind. Weiterlesen

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Joan Sales: Flüchtiger Glanz (1956)

Sales_24910_MR.inddDer Hanser-Verlag traut sich in diesem Herbst an einen 570-Seiten-Wälzer, der ihm womöglich nicht die ganz hohen Auflagenzahlen bescheren wird, ist sein vordergründiges Thema – der spanische Bürgerkrieg – doch mittlerweile arg weit weg, zumal für deutsche Leser: Joan Sales‘ „Flüchtiger Glanz“.

Und doch gilt gerade dieses Werk, das im katalanischen Original zuerst 1956 erschienen ist, und nun also endlich auf Deutsch vorliegt, vielen Literaturkennern als einer der wichtigsten Romane des 20. Jahrhunderts. Zum einen verleiht er der in diesem Krieg unterlegenen republikanischen Seite erstmals eine Stimme, zum anderen ist der Krieg über weite Strecken lediglich Hintergrund-Kulisse. Weiterlesen

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Guy de Maupassant: Auf See (1888)

guyEine Urlaubszeit kann vieles sein. Für Guy de Maupassant (1850 – 1893) ist es eine Flucht vor den Menschen und einem tief sitzenden Lebensekel. Denn allem, was irgendwie nach Beziehung riecht, möchte er aus dem Weg gehen, bis ihn wieder die Neugier packt und er auf dem Festland nach geistiger Nahrung sucht. Es entsteht ein Spiel mit dem Feuer, auf das de Maupassant weder verzichten noch von ihm lassen kann.
„…Anscheinend kann es keine Bekanntschaften geben, die keine Verpflichtungen, Empfindlichkeiten und einen gewissen Grad von Knechtschaft nach sich ziehen. Kaum hat man den Höflichkeiten eines Unbekannten ein Lächeln geschenkt, hat dieser Unbekannte einem etwas voraus, sorgt sich um das, was man tut, und wirft einem vor, ihn zu vernachlässigen. Weiterlesen

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David Herbert Lawrence: Der Mann, der Inseln liebte (1928)

mannBenjamin Lebert hat D. H. Lawrences Klassiker neu übersetzt und zusätzlich mit einem Vorwort versehen.
Sich zurückziehen von der Welt, alles Profane hinter sich lassen um auf einer einsamen Insel mit zuvor ausgewählten Menschen zusammenzuleben, der Natur und dem Ich ganz Nahe sein, sich selbst entdecken – dieses Exempel statuiert der Mann, der Inseln liebte.

Der Mann der Inseln liebte, liebt vor allem die Einsamkeit, die Natur und das Meer. Er kauft zwei unbewohnte Inseln. Eine größere und eine kleinere, die von der größeren Insel aus gut zu sehen und zu erreichen ist.
Auf der größeren Insel versucht er sich ein Paradies nach seinen Vorstellungen zu errichten. Anfangs scheint er glücklich zu sein auf seiner Inselwelt. Doch bereits nach einem Jahr muss er sich eingestehen, dass sein Leben so keine Zukunft hat – die Insel mit all den Menschen und den Annehmlichkeiten die diese nach seinen Weisungen geschaffen haben, ist auf Dauer nicht finanzierbar. Weiterlesen

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Richard Hughes: In Bedrängnis (1938)

bedIm Grunde genommen braucht ein Autor nicht viele Zutaten, um einen packenden und zugleich informativen Roman zu schreiben.
Richard Hughes benötigt für seine Abenteuergeschichte „In Bedrängnis“ lediglich ein Dampferschiff auf hoher See und einen in die Quere kommenden, gigantischen Hurrikan.
Zunächst sah es für den unscheinbaren und erfahrenen Kapitän Edwardes so aus, als könne er das angekündigte Unwetter umschiffen. Jedoch jedes noch so raffinierte Ausweichmanöver hilft nicht, als ein zweiter, bisher unerkannter Hurrikan das Dampfschiff mit sich reißt. Die Macht des Wassers und des Windes haben ihre eigenen Regeln. Weiterlesen

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Juri Rytchëu: Traum im Polarnebel (1968)

juriIn der Regel wollen Abenteuer bestanden werden. Ein bisschen Nervenkitzel, ein wenig Lebensgefahr und zum Finale wird vor einem geeigneten Publikum der Wagemut zelebriert. In geselliger Runde und gegebenenfalls zum Zwecke der eigenen Vermarktung steht der Abenteurer als ganzer Kerl im Zentrum der Bewunderung. Im optimalen Fall sieht man ihn als Trendsetter oder Vorbild an.
Der Kanadier John reist 1910 per Schiff in die Arktis. Die Welt aus Eis und Polarkälte nimmt ihn schließlich gefangen, als Packeis das Schiff umschließt. Mit Sprengladungen soll es befreit werden. Doch der Versuch geht in jeder Hinsicht schief und dies nicht nur weil Johns Finger zerfetzt werden. Von den Einheimischen, den Enmynern, ist zu erfahren, dass der Weg zum nächsten Arzt dreißig Tage dauern wird. Weiterlesen

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Henry David Thoreau: Walden: oder Leben in den Wäldern (1854)

waldThoreaus Buch „Walden“ wurde 1854 erstmals veröffentlicht und erscheint heute, in unserer schnelllebigen Gesellschaft, in der die Menschen nach Entschleunigung und Rückbesinnung auf alte Werte lechzen, aktueller denn je. Fast unwirklich mutet es an, dass Thoreau bereits im Jahr 1845 den Wunsch verspürte, vor der jungen aufstrebenden Industrialisierung in den USA zu flüchten, um sich fern der Zivilisation, fern der Massen, unter asketischen Bedingungen einen Weg zur Selbstverwirklichung zu suchen. Weiterlesen

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Evelyn Waugh: Lust und Laster (1930)

eveDer Schweizer Diogenes-Verlag setzt seine Evelyn-Waugh-Reihe mit einem frühen Werk des exzentrischen englischen Autors (1903-1966) fort: „Lust und Laster“, ein Roman aus dem Jahre 1930.

In teils überdrehter Manier wird die oberflächliche englische Spaßgesellschaft der 20er-Jahre portraitiert. Man betrinkt sich, rennt von Party zu Party, und die schlimmste Katastrophe, die passieren kann, ist, zu einem wichtigen gesellschaftlichen Event nicht eingeladen zu werden. Heiratsversprechen haben nichts Bindendes, wer Geld hat, gibt es mit vollen Händen (meist für Alkohol) aus. Erst ein Unfall bei einem Autorennen und der Ausbruch eines (fiktiven) Krieges ändern die Verhältnisse. Weiterlesen

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Daniel Defoe: Kapitän Singelton (1720)

bobBob Singelton ist ein Kind reicher Eltern und lebt in London. Als kleiner Junge wird er entführt und arbeitet nach einigen Jahren und Umwegen auf einem Überseeschiff, auf dem er ohne Heuer arbeiten muss. Eines Tages veranlassen rebellische Matrosen den Kapitän zu drastischen Maßnahmen. Dieser verbannt in einem kurzen Prozeß eine Handvoll der vermeintlichen Anführer auf eine Insel. Darunter befindet sich auch Bob. Zum Glück der Ausgesetzten setzen sich noch weitere Matrosen ab, um ihren Kameraden zur Seite zu stehen. Als Gruppe rechnen sie sich eine größere Überlebenschance in der Wildnis aus. Weiterlesen

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