Shae steckt in der Klemme, nachdem sie ihrer versnobten Familie erzählt hat, sie habe einen Freund – und diese ihn nun kennenlernen will. In Wahrheit hat sie keinen Freund; sie möchte nur, dass ihre Eltern endlich aufhören, sie verheiraten zu wollen – etwas, das sie schon seit Jahren versuchen, seit sie Shae als Teenager damals weggeschickt haben.
Auf der Suche nach einem Fakefreund bietet ausgerechnet Beck an, die Rolle zu übernehmen – und das, obwohl sich die beiden eigentlich nicht ausstehen können. Schon bald liegt ein Knistern in der Luft, und Gefühle beginnen, sich zu regen – dabei lautete der Deal doch, sich nicht zu verlieben.
Während Shae alles daransetzt, ihre Geschwister zu beschützen, kämpft Beck um das Überleben seines Pubs – und ist bereit, jedes Risiko einzugehen, auch wenn das bedeuten könnte, das Herz seiner falschen Freundin zu brechen …
Seit der Ankündigung, dass es im neuen Buch der Autorin wieder nach Golden Bay gehen würde, habe ich dem Erscheinen des Buches entgegengefiebert. Ich habe das Setting der „Canadian Dreams“-Reihe damals sehr geliebt – und genauso gut ging es hier weiter. Nach Golden Bay zurückkehren zu dürfen, fühlte sich ein bisschen an wie nach Hause zu kommen, so sehr ist mir dieser malerische Ort ans Herz gewachsen. Bianca Iosivoni hat einen lebendigen Schauplatz mit ebenso lebendigen Charakteren erschaffen.
Grundsätzlich ist die Geschichte in diesem Buch eigenständig, man muss die „Canadian Dreams“-Reihe also nicht kennen – auch wenn ich empfehlen würde, sie vorher zu lesen. Denn natürlich tauchen viele bereits bekannte Charaktere auch hier wieder auf.
Shae ist ein starker Charakter. Sie tut alles für die Menschen, die sie liebt, und ist eine echte Kämpferin. Sie ist nicht nur für sich selbst stark, sondern auch für ihre Geschwister – besonders für ihre kleine Schwester, die nun in den Heiratsplänen ihrer Eltern gefangen ist. Ihr Leben ist alles andere als einfach, und ich bewundere sie für alles, was sie tut und wie sie handelt.
Beck ist ebenfalls ein toller Charakter – anfangs noch etwas verschlossen, doch je mehr man ihn kennenlernt, desto besser versteht man ihn. Er ist durch und durch sympathisch, und einen besseren Fakefreund kann man sich kaum vorstellen.
Die Liebesgeschichte der beiden, die anfangs ja eigentlich gar keine war, hat mich sehr begeistert – auch wenn sie zur Mitte hin kurz ein wenig abflaute. Die Spannung zwischen ihnen war spürbar und echt.
Die Geschichte wird aus den Perspektiven beider Charaktere erzählt, was ich sehr gelungen finde, da man sich so gut in beide hineinversetzen kann.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr: Die Geschichte ist voller Humor, Leidenschaft, Geheimnisse, innerer Kämpfe und Gewissenskonflikte. Ich flog nur so durch die Seiten – zu keinem Zeitpunkt wurde es langweilig. Besonders die Szenen im Pub haben mir gefallen; sie wirkten wunderbar harmonisch.
Das Ende kam überraschend, und ich fiebere schon jetzt dem zweiten Band entgegen.
Bianca Iosivoni: Silver Lights: The more I hate you
Penguin, 17. September 2025.
480 Seiten, Paperback, 17,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Katja Plattner.