Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz (1943)

prinz1943 ließ Antoine de Saint-Exupéry seinen „Kleinen Prinzen“ in der Wüste bruchlanden. Die erste deutsche Übersetzung kam sieben Jahre später heraus. Hans Magnus Enzensberger hat das Märchen nun neu übersetzt. In einer moderneren und für Kinder leichter verständlichen Sprache erzählt die Fassung von der Reise zu den Asteroiden. Die Illustrationen von Saint-Exupéry sind in diesem Taschenbuch alle erhalten.
Die Modernisierung ist weitgehend gelungen. Nur schade, dass der berühmtestes Satz des Buches „Man sieht nur mit dem Herzen wirklich gut“ nicht erhalten geblieben ist. „Man begreift nichts, wenn das Herz nicht dabei ist“, sagt der Fuchs bei Enzensberger. Und das ist längst nicht so schön.

Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz (1943).
dtv, Februar 2015.
128 Seiten, Taschenbuch, 5,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Jack London: König Alkohol (1913)

jackEs gibt unterschiedliche Thesen, wie eine Gesellschaft, insbesondere die Männergesellschaft funktioniert. Für Jack London (1876 – 1916) ist der wahre Treibstoff einer Gesellschaft der Alkohol.
Zum ersten Mal lernte Jack London die Wirkung des Alkohols im Alter von fünf Jahren kennen, als er seinem Vater an einem Sommertag einen Eimer Bier bringen sollte. Hitze und Durst hatten ihn dazu verleitet, buchstäblich über den Durst zu trinken. Seine zweite Alkoholvergiftung hatte er mit neun Jahren nach einer Tanzveranstaltung, auf der jeder Junge seine Männlichkeit unter Beweis stellen sollte. Über viele Jahre konnte er dem Geschmack von Alkohol nichts abgewinnen, jedoch sah er im gesellschaftlichen Trinken auch Vorteile. Weiterlesen

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Penelope Fitzgerald: Die Buchhandlung (1978)

peneEinen Neuanfang wagen, eine Karriere nach der Karriere planen … wer möchte das nicht, wenn gerade das Ende einer Sackgasse erreicht worden ist?
Für Florence Green ist so ein Punkt des Stillstands gekommen, als ihr Mann stirbt. Seit acht Jahren wohnen sie in Hardborough.
„Der Ort selbst war eine Insel zwischen Meer und Fluß; er zog sich mürrisch in sich zusammen, sobald er die Kälte spürte.“ (S. 15). Hier wird schon lange ein Stillstand gepflegt, der sogar den Fischhändler zur Aufgabe zwingt. Inzwischen gibt es so gut wie keine Geschäfte mehr, und das Geldverdienen ist schwierig geworden. Weiterlesen

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

James Fenimore Cooper: Der letzte Mohikaner (1826)

mohiEs ist Krieg. Blutig und gewaltreich. Die Britten und Franzosen spielen im August 1757 das Spiel „Teile und herrsche“ im Umland des heutigen New Yorks. Inzwischen sind nicht nur viele Indianerstämme miteinander verfeindet, auch innerhalb eines Stammes gibt es kämpferische Auseinandersetzungen. In diesen unsicheren Zeiten wollen Cora und Alice unbedingt zu ihrem Vater, der gerade das Fort William Henry befehligt, auf welches ein übermächtiges französisches Heer anrückt. Während die Verstärkung für Fort William Henry den Hauptweg nimmt, führt der indianische Kundschafter Magua die kleine Reisegruppe unter dem persönlichen Schutz von Major Heyward durch den Wald angeblich zum Fort. Weiterlesen

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Christopher Isherwood: A Single Man (1964)

ishZum Klassiker ist mittlerweile der 1964 erstmals veröffentlichte Roman „A Single Man“ von Christopher Isherwood geworden. Zu diesem Status hat sicherlich auch der gelungene gleichnamige Film aus dem Jahre 2009 von Tom Ford mit Colin Firth in der Hauptrolle beigetragen.

Nun hat der Hoffmann & Campe-Verlag das Werk in einer überaus lesenswerten Neuübersetzung (von Thomas Melle) herausgebracht. Weiterlesen

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Evelyn Waugh: Eine Handvoll Staub (1934)

eveFans von allem Englischen sollten Evelyn Waugh lesen (1903-1966). In herrlich ätzender Weise hat der Exzentriker in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts die britische Gesellschaft seziert – mit ihrem schrecklichen Standesdünkel, den unvermeidlichen Fuchsjagden und ihren schlecht zu heizenden Herrenhäusern in irgendeiner gottverlassenen Gegend.
Weiterlesen

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Walter Bauer: Die Stimme (1961)

stimme„… Verstehen Sie mich recht: ich spreche nicht von anderen, ich spreche von mir. Ich kann nicht vergessen, oder: ich konnte nicht vergessen.“ (S. 53)
Das eigene Land, die Heimat zu verlassen, dürfte niemanden leicht fallen. Wie fühlt es sich an, fremd zu sein und wortlos, wenn die Landessprache erst noch erlernt werden will?
Richard hat dieses Fremdsein nach dem Zweiten Weltkrieg ausgekostet. War sein altes Leben auf Dauer und Beständigkeit ausgelegt, besteht es nun aus Augenblicken. Weiterlesen

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

James Salter: Jäger (1957)

salterNach „Alles, was ist“ im vorigen Jahr hat der Berlin-Verlag nun dankenswerterweise auch den Erstling des amerikanischen Schriftstellers James Salter aus dem Jahre 1957 herausgebracht: „Jäger“. Der gilt heute als moderner Klassiker.

Auf lakonische Weise beschreibt der 1925 geborene Autor darin den Alltag der amerikanischen Kampfflieger im Korea-Krieg.
In dieser harten Männerwelt zählt ausschließlich, wer die meisten feindlichen Flugzeuge abschießt. Weiterlesen

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Alexandre Dumas: Ein Liebesabenteuer (1860)

andIm Schweizer Manesse-Verlag, der auf Klassiker spezialisiert ist, ist erstmals auf Deutsch eine Geschichte von Alexandre Dumas, dem Älteren (1802-1870), aus dem Jahre 1860 erschienen: „Ein Liebesabenteuer“. Dumas („Die drei Musketiere“, „Der Graf von Monte Cristo“) beschreibt darin autobiografisch eine Europa-Reise wenige Jahre zuvor mit einer ungarischen Schauspielerin, die halb so alt ist wie der schon damals berühmte Schriftsteller. Die beiden haben eine platonische Beziehung, auch wenn die Erotik im Hintergrund immer mitknistert. Weiterlesen

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Peter Schmitz: Golgatha: Ein Kriegsroman (1937)

kriegIm Erinnerungsjahr 2014, 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs, wimmelt es auf dem Buchmarkt nur so von Veröffentlichungen zu dem Thema; das betrifft in erster Linie Sachbücher, aber auch die Belletristik, bei der es zu zahlreichen Neudrucken kommt. Jedem bekannt, nicht zuletzt durch die zahllosen Wiederholungen seiner Verfilmung im Fernsehen: „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque. Zum Zeitpunkt seiner Erstveröffentlichung Ende der Zwanziger Jahre kein Einzelfall: Rund 200 Romane aus dieser Zeit befassten sich mit der Aufarbeitung des Kriegsgeschehens. Weiterlesen

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten: