William Faulkner: Schall und Wahn (1929)

willWas macht man, wenn man eben einen anerkannten Klassiker der Weltliteratur gelesen hat und – beschämt – feststellen muss, dass man damit rein gar nichts anfangen kann? So geht’s mir mit dem von Frank Heibert neu übersetzten „Schall und Wahn“ von William Faulkner aus dem Jahre 1929. Das erste Kapitel ist aus der Sicht eines geistig Behinderten geschrieben. Die Handlung springt wild durch Zeiten und Räume, und es wird gleich auf den ersten Seiten eine derartige Vielzahl von Namen präsentiert, dass ich schlicht keine Chance sah, auch nur zu erahnen, wer wer ist und worum es wohl gehen könnte (um den Niedergang einer Südstaaten-Familie).

Das zweite Kapitel ist eine Art Bewusstseinsstrom aus der Sicht einer anderen Figur, Auch hier konnte ich nicht folgen.

Wenn Bücherlesen zum Hochleistungs-Denksport ausartet, um auch nur einen winzigen Bruchteil des Inhalts zu erfassen, dann ist das nicht mein Ding.

William Faulkner: Schall und Wahn (1929).
Rowohlt, Juli 2014.
384 Seiten, Gebundene Ausgabe, 24,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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Arthur Schnitzler: Später Ruhm (1895)

Schnitzler_Später_Ruhm_RZ.inddJeder Mensch hat in seinem Leben mindestens einen großen Traum: Manche streben einen besonderen Beruf an, sehnen sich nach der großen Liebe oder Reichtum …
Eduard Saxberger träumte von einem Leben als Dichter. Den ersten Schritt hatte er geschafft, als sein Gedichtband „Wanderungen“ veröffentlicht worden ist. Und danach das lange Hoffen auf den Durchbruch, auf Aufmerksamkeit, Anerkennung. Irgendwann wurde das Hoffen vergeblich, schmeckte schal und wurde schließlich ad acta gelegt.
Inzwischen ist Eduard Saxberger siebzigjährig, Beamter und lebt alleine in kleinen Räumlichkeiten. Mit dem Besuch seines ersten Fans, des Herrn Meier, Mitglied im Verein „Begeisterung“, scheint sich sein tristes Leben zu verändern. Auf einmal sitzt er im Kreis von hoffnungsfrohen Künstlern, die ihn bejubeln und mit ihm einen öffentlichen Auftritt planen. Weiterlesen

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Evelyn Waugh: Verfall und Untergang (1928)

eveDer Diogenes-Verlag hat ein Meisterwerk des schwarzen englischen Humors aus dem Jahre 1928 neu übersetzen lassen: „Verfall und Untergang“ des (männlichen) britischen Schriftstellers mit dem Frauen-Vornamen: Evelyn Waugh (1903 – 1966).

Paul hat Pech: Für ein angebliches Vergehen, an dem er keine Schuld trägt, wird er vom College verwiesen, bevor er sich als Lehrer in einer schlechten Schule irgendwo auf dem Lande versucht. Dort jedoch sind die Kollegen unfähig und die Schüler kleine Monster. Dann scheint sich Pauls Leben ins Positive zu wenden. Eine steinreiche englische Lady möchte ihn heiraten. Weiterlesen

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C. S. Forester: Gnadenlose Gier (1930)

gnadeEs hätte alles gut laufen können, ein kleines Geschäft nebenbei und wenn es richtig gut läuft, vielleicht ein weiteres. Doch sie fliegen bei dem Abteilungsleiter in der Werbeagentur auf. Die drei Angestellten Morries, Oldroyd und Reddy müssen nur noch auf die Rückkehr des Chefs warten. Dann hätten sie ihre Kündigung, kein Geld mehr, dafür Kälte und Hunger bei der Jobsuche, denn die 20er Jahre in London sind nicht gerade ein Arbeitnehmerparadies. Morries beschließt unter dem Gesichtspunkt der Existenzsicherung den Abteilungsleiter mit Oldroyds Revolver zu erschießen und sich von dem jungen Reddy auf seinem Motorrad zu dem Tatort hin und weg fahren zu lassen. Der Mord wird ein voller Erfolg: Die Polizei ist ratlos. Die Jobs sind nicht nur sicher, sondern Morries bekommt auch noch die Stelle seines Opfers. Weiterlesen

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Henri Alain-Fournier: Der große Meaulnes (1913)

derDer große Meaulnes ist der geborene Anführer. Als er im Alter von siebzehn Jahren in die Schule von François Vater kommt, wird in der Dorfschule für einige Monate alles anders. François findet in dem gleichaltrigen, großen Jungen nicht nur den schon lange vermissten Freund, sondern auch das Ende seiner Isolation zu Gleichaltrigen. Hatten ihm die Eltern bisher den Umgang mit den Dorfkindern verboten, ist nun Augustin Meaulnes Gesellschaft erlaubt. Aber auch die Dorfjugend sieht in dem großwüchsigen, starken Fremden ein noch nie dagewesenes Vorbild für neue Abenteuerspiele. Mitten im eiskalten Dezember türmt Meaulnes mit einem Pferdewagen, um als erster François Großeltern vom Bahnhof abzuholen. Doch er verirrt sich, verliert Pferd und Wagen und kommt schließlich nach drei Tagen völlig verändert zurück. Weiterlesen

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Richard Yates: Eine strahlende Zukunft (1984)

ein30 Jahre musste der 1984 entstandene Roman „Young hearts crying“ von Richard Yates warten, bevor er ins Deutsche übersetzt wurde. Nun ist dies unter dem Titel „Eine strahlende Zukunft“ endlich geschehen – dem DVA-Verlag und seiner Yates-Reihe sei Dank.

Das letzte Werk des amerikanischen Schriftstellers (1926 – 1992), der zu Lebzeiten wenig Anerkennung fand, heute jedoch als moderner Klassiker gilt, handelt einmal mehr von dem großen Yates-Überthema: dem Scheitern und dem Versuch einer Antwort auf die Frage: Warum gehen so viele Ehen, Beziehungen, Träume und Lebensentwürfe von Menschen zu Bruch, die doch einstmals so hoffnungsvoll in ihr Erwachsenenleben gestartet sind? Weiterlesen

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Henry James: Washington Square (1880)

ashDer Manesse-Verlag hat einen Klassiker aus dem Jahre 1880 neu übersetzen lassen: „Washington Square“ von Henry James. Themen sind menschliche Abgründe wie Lieblosigkeit, Selbstherrlichkeit, Tratschsucht, Rache oder die Gier nach Geld.

Die als reizlos und naiv, aber wohlhabend beschriebene Catherine findet einen Liebhaber, der sie heiraten möchte. Catherines Vater, ein angesehener Arzt, hält den Verehrer für einen üblen Mitgiftjäger und versucht mit allen Mitteln, die Ehe zu verhindern – unter anderem, indem er seine Tochter sogar enterbt. Weiterlesen

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Herbert Schlüter: Nach fünf Jahren (1947)

nachAls Peter seine Cousine Victoria während seiner Sommerferien zum ersten Mal besucht, ist er dreizehn Jahre alt. Sie wohnt im Märkischen auf dem großen Gut ihres verstorbenen Vaters und lebt das Leben einer alternden Jungfer, die vom Leben nichts mehr erwartet. Robert, der sechszehnjährige Sohn ihres Gärtners, glaubt auch, nichts mehr erwarten zu dürfen. Er schwärmt für die etwa gleichaltrige Isolde, die häufig bei Victoria zu Gast ist. Peter verbringt viel Zeit mit Isolde und Robert. Dabei wird er Zeuge wie Schwärmerei, Eifersucht und nicht erwiderte Liebe auch Victorias Gemüt durcheinanderbringt. Der mit Victoria befreundete Pfarrer Kindsberg, der zugleich auch Isoldes Onkel ist, fragt Peter aus und beschließt, seine Nichte mit einer gemeinsamen Auslandsreise fortzulocken. Weiterlesen

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Charles Bukowski: Noch mehr Aufzeichnungen eines Dirty Old Man (1967)

charZwischen den 60er und 80er Jahren hat der berühmt-berüchtigte amerikanische Kultautor Charles Bukowski oft wöchentlich für verschiedene Zeitschriften seine „Notes of a Dirty Old Man“ geschrieben. Kein Wunder also, dass es auch 20 Jahre nach seinem Tod noch immer Texte von ihm gibt, die noch nie ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht worden sind.

Einen Teil dieser Lücke schließt nun eine neue Geschichtensammlung, die unter dem Titel „Noch mehr Aufzeichnungen eines Dirty Old Man“ bei Fischer Klassik erschienen ist. Weiterlesen

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Henry de Monfreid: Das Geheimnis des Roten Meeres (1931)

monDie klassischen Abenteuergeschichten sind selten geworden. Henry de Monfreid, geboren 1879, hat seine Eigenen verfasst. Er erlebte vor dem Ersten Weltkrieg im Roten Meer so manches Abenteuer beim Perlentauchen und Waffenschmuggeln und hielt diese zunächst in vielen Briefen fest. Später, auf Drängen des Schriftstellers Joseph Kessel, entstand der erste Band seiner Abenteuer unter dem Titel „Die Geheimnisse des Roten Meeres“.
Dieser besteht inhaltlich aus drei Teilen. Im ersten Abschnitt beschreibt er anschaulich, wie einer aus gutem Hause ausbricht, um völlig vogelfrei sein Glück mit den Perlen zu versuchen und dabei Zeuge so mancher Verbrechen wird. Weiterlesen

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