England in den 30er Jahren: In dem Dörfchen Silverstream sucht Barbara Buncle, eine unscheinbare Dame Anfang vierzig, nach Möglichkeiten, ihr bescheidenes Einkommen aufzubessern. Schließlich hat sie eine Idee: Sie wird ein Buch schreiben, und zwar, da Phantasie ist nicht ihre Stärke ist, über etwas, das sie kennt. Nämlich ihr eigenes Dorf und dessen Einwohner. Der Roman, publiziert unter dem Pseudonym John Smith, wird ein Bestseller. Doch die Sache hat einen Haken, denn die Schilderungen sind so authentisch, dass sich die Bewohner von Silverstream prompt in ihnen wiedererkennen … worüber nicht alle glücklich sind. Schon bald dreht sich alles nur noch um die Identität von John Smith. Weiterlesen
Klassiker
Charles Dickens: Große Erwartungen (1860)
Der kleine Pip wächst bei seiner Schwester und ihrem Mann Joe auf, möchte später einmal das Schmiedehandwerk erlernen und die Werkstatt zusammen mit Joe führen. Doch sein so vorherbestimmtes Leben gerät ein wenig aus den Fugen, als er in das Haus von Miss Havisham eingeladen wird und dort auf die wunderschöne Estella trifft. Nun will er ein echter Gentleman werden.
Große Erwartungen von Charles Dickens gehört zweifelsohne zu den Klassikern der Weltliteratur. Die Figuren sind in Benehmen und Sprache ganz vortrefflich ausstaffiert, der Schauplatz ist mit so viel Liebe zum Detail erklärt, dass man nach nur wenigen Seiten in eine Welt eintaucht, die durchdringt mit den feinen Fäden der Geldmacht und des Älterwerders nicht weniger kompliziert ist als der Alltag im 21. Jahrhundert. Dickens versteht es, Bilder zu erschaffen, die durch das Buch selbst und schließlich durch die Gedanken des Lesers dringen. Weiterlesen
Thomas Mann: Doktor Faustus (1947)
Der pensionierte Lehrer Dr. phil. Serenus Zeitblom schreibt im Mai 1943 die Lebensgeschichte seines Jugendfreundes Adrian Leverkühn nieder. Zeitblom und der zwei Jahre jüngere Leverkühn besuchen gemeinsam das Gymnasium und studieren zeitgleich an den Universitäten in Jena, Gießen, Leipzig und Halle, Leverkühn Theologie und Zeitblom Klassische Philologie. Sie verlieren sich aus den Augen und Zeitblom verfolgt aus der Ferne die Entwicklung seines Jugendfreundes zum genialen Komponisten. Spätere Lebensstationen führen die beiden zusammen und trennen sie wieder. Doch Zeitblom hält den Kontakt zu Leverkühn bis zu dessen Zusammenbruch und seinem Tod im Jahr 1941. Weiterlesen
William Gibson: Neuromancer (1984)
Case ist ein Hacker mit implantierter Kopplungsmöglichkeit zur virtuellen Welt, ein sogenannter Cyber-Cowboy. Er arbeitet als hochbezahlter Spezialist, bis er einen Auftraggeber hintergeht. Dieser rächt sich, in dem er das Nervensystem von Case durch Drogen so schädigt, dass diesem ein Zugang zur virtuellen Welt nicht mehr möglich ist. Case verdient sich, da der Schaden irreparabel scheint, seinen Lebensunterhalt als Auftragsmörder und als Drogendealer auf dem Schwarzmarkt. Von den Drogen, die er verkauft, ist er selbst abhängig. Weiterlesen
Hans Fallada: Der Trinker (1944)
Es hat mich zerrissen, es hat mich erschüttert, es war real und doch so absurd: „Der Trinker“ von Hans Fallada. Der Roman ist schlichtweg die Weiterführung der in „Kleiner Mann – was nun?“ begonnen Verzweiflung. Das Ende nach dem Ende, bei dem in Filmen so gern ausgeblendet wird, wie Kurt Tucholsky es in seinem Gedicht von 1930 so schön beschrieben hat.
Der Roman erzählt von einem Herrn Geschäftsmann, der einiges setzt auf das „Sie“ und „Herr“. Darauf ist er stolz. Das hat er sich hart und selbst erarbeitet. Als seine Frau aus den Geschäften ausscheidet, um sich verstärkt auf den Haushalt zu konzentrieren – wie sich das eben für eine Frau geziemt -, bleiben auch die Aufträge weg und der Herr Geschäftsmann Sommer legt seine Scham ab, seinen Ehrgeiz und sein „Herr“. Weiterlesen