Gaby von Schönthan: Die Rosen von Malmaison (1967)

malEs gibt Momente – kurz bevor man das Haus verlässt – in denen man noch einmal kurz in sein Bücherregal schaut, noch einmal schaut und dann zugreift. Ein Buch, das man vermeintlich noch nie zuvor gesehen hat. Ein Buch, das dort wohl von fremder Hand platziert wurde. Und dann wird man hineingezogen in das Paris des endenden 18. Jahrhunderts.

Gaby von Schönthan erzählt in „Die Rosen von Malmaison“ die Geschichte der Rosenkaiserin Josephine, die 1779 nach Frankreich kommt, um einen Armeeoffizier zu heiraten. Unglücklich in ihrer Ehe stürzt sie sich in das gesellschaftliche Leben und entwickelt sich zur Grand Dame, während sich ihr Mann ganz der Französischen Revolution hingibt (die ihm später jedoch das Leben kostet). Und dann wirft ein ganz besonderer Mann der Geschichte einen Blick auf die alleinstehende, angesehene Frau: Bonaparte.

Mit der Zeit verebbten meine Empörung und meine Wut. Ich aß Unmengen verzuckerter Veilchen und resignierte. Es war eben so, wie es war. Ich mußte versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.

Ich hatte keinen Schimmer, was ich in den Händen hielt. Die Autorin sagte mir nichts. Den Buchtitel hatte ich nach den ersten Seiten schon wieder verdrängt. Umso mehr überraschten mich die geschichtlichen Details, die Erkenntnis, es mit der (fiktiven) Biografie einer Kaiserin zu tun zu haben und der damit überhaupt nicht im Widerspruch stehende Hauch von Kitsch.

Ein Buch für Frauen und für den Abend am Kamin. Als Motivation, das Leben in die Hand zu nehmen, in vollen Zügen zu genießen und „das Beste aus der Situation zu machen“. Ein Weihnachtsgeschenk für die Mama.

Gaby von Schönthan: Die Rosen von Malmaison (1967).
Bastei Lübbe, Februar 1989.
379 Seiten, Gebundene Ausgabe.

Diese Rezension wurde verfasst von Annett Bergk.

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