Tillie Cole: A Thousand Broken Pieces

Savannah Litchfield hat den Verlust ihrer Schwester Poppy vor vier Jahren noch immer nicht verwunden. Ganz im Gegenteil: Seit ihrem siebzehnten Geburtstag verliert sie sich mit jedem Tag mehr in ihrer Trauer und Einsamkeit. Diese Gefühle teilt sie mit Cael Woods, der seit dem Tod seines Bruders vor wenigen Monaten am Boden zerstört ist. Erst als die beiden sich bei einem Therapieprogramm für Jugendliche, die Schicksalsschläge erlebt haben, begegnen und langsam näherkommen, erhalten sie eine Chance auf das, was sie sich beide so verzweifelt wünschen: endlich wieder zu leben. Doch dafür müssen sie nicht nur dem Programm vertrauen, sondern auch sich selbst — und einander …

Ich war so begeistert vom ersten Band, dass ich mich unglaublich auf den zweiten freute, doch leider muss ich sagen, dass ich die Fortsetzung nicht unbedingt gebraucht hätte. Im Vergleich zum ersten Band war dieses Buch um Längen schwächer und teils so unglaublich in die Länge gezogen worden. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass die Autorin unbedingt auf eine bestimmte Seitenanzahl kommen wollte, man hätte es besser machen können und weniger in die Länge ziehen können, denn dann wäre es auch dieses Mal ein Highlight geworden. Weiterlesen

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Joanna Wallace: My Life as a Serial Killer

Zugegeben, so wirklich hat sich mir diese Geschichte nicht erschlossen. Vieles blieb mir unverständlich, vieles war einerseits recht witzig, andererseits aber auch ziemlich morbide. Unterhaltsam ist der Roman aber allemal.

Es geht um Claire, eine junge Frau, die schon mal zum Hammer greift und damit aufräumt unter ihren Mitmenschen. So geschieht es einem Mann, der ihr versehentlich eine falsche Mail schickt, dem Mitarbeiter eines Pflegeheims und etlichen anderen. Wann immer Claire überzeugt ist, dieser Mensch hat den Tod verdient, setzt sie den Gedanken auch sogleich in die Tat um. Da sie dabei durchaus auch mal spontan vorgeht, geschieht, was geschehen muss: Man hat sie beobachtet, sie wird unter Druck gesetzt.

Im Mittelpunkt steht bei der Handlung die Trauergruppe, die Claire aufsucht nach der Beerdigung ihres Vaters. Mit scharfem Blick und spitzer Zunge zerlegt sie in Gedanken alle anderen Teilnehmer der Gruppe und auch die Leiterin der Veranstaltung. Hier zeigt die Autorin dieses makabren Romans ihr Geschick, denn ihre Beobachtungsgabe, die Beschreibungen und die pointierten Kommentare über Aussehen, Agieren und Marotten der Figuren sind wirklich gelungen, man sieht all diese seltsamen Charaktere regelrecht vor sich. Weiterlesen

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Adi Denner: Kiss of the Nightingale

Cleodora lebt in einer Welt, in der Talente kostbare Edelsteine sind, die von Generation zu Generation weitergegeben und verfeinert werden. Aus der höheren Gesellschaft ausgestoßen sind diejenigen, die kein Talent haben – wie Cleodora, deren Vater verstarb, ohne ihr sein Schneider-Talent vererben zu können.

Verwaist und in Sorge um ihre schwerkranke Schwester, gibt sie ihr Bestes, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, doch niemand kauft je ein Kleid von einer Schneiderin ohne Talent … Als sie bei einem Diebstahl erwischt wird und von der mysteriösen Dahlia das Angebot bekommt, im Gegenzug für Ruhm und Reichtum – und ein Talent! – ihre Diebin zu werden, stimmt Cleo zu. Fortan wird sie über Nacht als Opernsängerin gefeiert und kann all den Luxus genießen, den sie sich immer gewünscht hat – doch ist der Preis dafür zu hoch? Dahlia scheut keine Skrupel, um zu bekommen, was sie will und Cleo ist erschreckt darüber, wie schnell das Netz aus Lügen und Angst sie ihre eigene Moral vergessen lässt. Weiterlesen

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Kimberly McCreight: Tochterliebe

Für die Anwältin Kat kann das Timing kaum schlimmer sein. Normalerweise ist sie daran gewöhnt, die Probleme anderer zu beheben. Meist schnell und effektiv. Seit sie für eine größere Kanzlei arbeitet, hat sie sich als Lösungsfinderin für die Superreichen einen Namen gemacht. Doch bei den eigenen Problemen fehlt Kat eine glückliche Hand. Viel zu viel ist unerledigt: der Streit mit dem Ex-Mann, ihr schlechter Männergeschmack oder die Auseinandersetzung mit ihrer Tochter. Leider kann sie Cleo nicht mehr so beschützen wie früher. Denn seit ihre Tochter studiert, ist alles anders geworden. Nicht nur die räumliche Distanz liegt zwischen ihnen.

Nur wenige Tage bevor Kat in ihrer Küche überfallen wird, lernt sie auf die harte Tour die Grenzen ihrer Kontrolle kennen. Kat wird von mindestens einer Person erpresst.

Die Autorin Kimberly McCreight ist bekannt für ihre emotionalen Psychothriller. Nachdem sie viele Jahre als Anwältin in einer großen Kanzlei gearbeitet hat, begann ihre zweite Karriere als Autorin, deren Bücher immer wieder auf der Bestsellerliste der New York Times erscheinen. Ihr Schwerpunkt in dem Thriller Tochterliebe ist das emotionale Desaster zweier mutiger Frauen, der Ich-Erzählerin Kat und ihrer Tochter Cleo. Für beide gibt es eine eigene Erzähl- und Zeitschiene. Weiterlesen

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Donal Ryan: Die Königin von Dirt Island

Was für ein Glück!

Hatte ich als Lesende 2024 in „Seltsame Blüten“ des irischen Schriftstellers Donal Ryan das Vergnügen, die Familie Gladney aus einem kleinen Dorf in der irischen Gemeinde Tipperary kennenzulernen, so mache ich in seinem neuen Roman „Die Königin von Dirt Island“ näher Bekanntschaft mit der Nachbarsfamilie der Gladeys, der Familie Aylward. Und das ist ein großes (Lese-) Glück.

„Die Königin von Dirt Island“ ist am 23. Juli 2025 im Diogenes Verlag erschienen. Übersetzt wurde der Roman, wie auch schon alle anderen Romane Donal Ryans, von Anna-Nina Kroll. Zu „Die Lieben der Melodie Shee“ (2018), „Die Stille des Meeres“ (2021) und „Seltsame Blüten“ (2024) liegen Besprechungen auf unserer Homepage vor. Weiterlesen

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Tillie Cole: A Thousand Boy Kisses

Als Rune Kristiansen nach Blossom Grove, Georgia, zurückkehrt, hat er nur eins im Sinn: herausfinden, warum Poppy ihn von einem Tag auf den anderen aus ihrem Leben verbannt hat. Und das, obwohl sie ihm versprochen hatte, bis in alle Ewigkeit auf ihn zu warten. Zwei Jahre lang hat Poppys Schweigen Rune jeden Tag aufs Neue das Herz gebrochen, doch als er ihr nach all der Zeit das erste Mal wieder gegenübertritt, weiß er augenblicklich, dass ihnen der schlimmste Schmerz erst noch bevorsteht …

 

Das Buch erschien 2020 unter dem Titel „All Your Kisses“ und hatte mich schon damals begeistert. Auch nach dem zweiten Mal lesen hat es mich zutiefst berührt und ich konnte es kaum aus der Hand legen, wollte es jede freie Minute in die Hand nehmen, um weiterzulesen, es hat mich aus einer Leseflaute geholt. Besonders die letzten 150 Seiten haben mich überwältigt, ich musste mich nach dem Beenden der Geschichte erst einmal sammeln und das, obwohl ich grob noch wusste, was alles geschehen wird. Weiterlesen

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Gina Mayer: Der Kuckuck

Der Kuckuck ist ein Familienroman und eine einfühlsame Geschichte über Mutterschaft, die für viele Frauen über Generationen hinweg und selbst heute, nicht immer eine unbelastete, freie Entscheidung ist. In poetischen Worten erzählt Gina Mayer von drei ungleichen Freundinnen in einem winzigen Dorf im Jahre 1919. Im Riestal zwischen Schwäbischer und Fränkischer Alb werden Babette Rosch, Kind einer alteingesessenen Bauernfamilie, Rosl Böswanger, Spross der ärmsten Familie des Dorfes und Evelin Gruber, die Tochter des Gutsherren zu Freundinnen, die ihre Geheimnisse miteinander teilen und zusammen von der Zukunft träumen. Eine Zukunft, die für jede von ihnen ganz anders kommt, als erhofft, ihre Schicksale fest miteinander verwebt, auch wenn sie sich später aus den Augen verlieren und die schließlich sogar die Leben ihrer Angehörigen und Nachgeborenen stärker beeinflusst, als ihnen bewusst ist. Weiterlesen

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Gabriela Kasperski: Bretonisch mit Wind und Wellen

Stürmisch, wie es Titel und Cover versprechen, geht es im sechsten Fall für Tereza Berger zu, die vor längerer Zeit auf der bretonischen Halbinsel Crozon „gestrandet“ ist, nachdem sie ein altes, leicht verfallenes Häuschen mit Charakter geerbt hat, in das sie sich schnell verliebt. Buchhandlung und Lebensmittelpunkt verlegt sie kurzerhand in die Bretagne und wird schnell heimisch. Mit ihrer zugewandten, offenen und freundlichen Art findet sie schnell Anschluss und ist rasch integriert. Ihre angeborene Neugier, oder besser: ihr Interesse an ihren Mitmenschen und dem, was um sie rum so passiert, ist schuld, dass sie ihre Nase eben auch immer wieder in die kleinen und größeren Verbrechen steckt, die das Leben auf der Insel erschüttern. Nicht immer zur Freude der Polizei, aber doch immer erfolgreich und vor allem unbelehrbar. Tereza lässt sich nicht aufhalten, wenn sie einmal angefangen hat, sich einzumischen. Dass sie inzwischen mit Kommissar Gabriel Mahon liiert ist, macht es nicht einfacher. Mehr als einmal war sie mit ihren Recherchen ja auch durchaus erfolgreich und hat zur Aufklärung der Fälle beigetragen. Weiterlesen

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Charlotte Jacobi: Heldin der Gezeiten: Eine Schwimmerin. Ein Ziel. Ein weltweiter Erfolg

Mercedes Gleitze hat sich und allen anderen als junge Frau bewiesen, was man mit Zähigkeit, unbedingtem Willen, hartem Training und Ausdauer erreichen kann! Ihr größter Wunsch, ihr erklärtes Ziel war es schon als junges Mädchen, eines Tages den Ärmelkanal zu durchschwimmen. Ihre ersten Schwimmversuche machte sie als Kind mit ihren beiden älteren Schwestern in Brighton, von Stund an war das Wasser ihr Element.

Bevor sie aber anfangen konnte, ihren Wunsch in die Tat umzusetzen und täglich hart zu trainieren, machte sie eine Ausbildung zur Fremdsprachensekretärin, trat eine Stelle in einer Reederei in London an und bewies auch dort, dass sie gut war in dem, was sie machte. Sie hatte das Glück, dass ihr Chef ihre Ambitionen, das Schwimmen betreffend, unterstützte und es ihr ermöglichte, bald täglich am sehr frühen Morgen unter fachmännischer Anleitung und Betreuung ihre Trainingseinheiten zu absolvieren. Oft unter widrigsten Bedingungen, aber immer mit ihrem erklärten Ziel vor Augen, unerbittlich und ausdauernd. Die ersten Versuche, den Kanal zu überqueren, scheitern. Oft wegen der Wetterbedingungen, manchmal auch, weil Mercedes‘ Körper Warnsignale sendet. Weiterlesen

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Inka Lindberg: All the things (s)he said

Skye ist eine »Serial Monogamist«: Ihr Leben lang hüpft sie von Beziehung zu Beziehung und bleibt nie lange allein. Doch als sie sich von Lukas trennt, ist alles anders. Dieses Mal schwört sich die junge Kölnerin, ein Jahr lang single zu bleiben, um herauszufinden, was sie im Leben wirklich will. Wer ist sie ohne Partner? Was gefällt ihr wirklich und was hat sie nur ihrem Freund zuliebe gemacht? Und wie knüpft man bitte mit Mitte zwanzig noch neue Freundschaften? Die Antworten auf diese Fragen zu finden, stellt sich als gar nicht so einfach heraus.

Ausgerechnet Skyes neue Nachbarn Amir und Naima stellen ihren guten Vorsatz auf eine harte Probe. Fühlt sie für Amir eine tiefe Freundschaft oder hat sie doch Schmetterlinge im Bauch? Oder ist es Naima, die ihren Plan, single zu bleiben, wirklich gefährdet?

Die Geschichte hatte ich innerhalb weniger Tage beendet. Nachvollziehbar und nahbar geschrieben, fliegt man nur so durch die Seiten. Erwartet hatte ich hier einen Wohlfühl-Roman, doch es war anders als ich dachte – zwar habe ich mich darin wohlgefühlt, aber er hat mir auch so viele Emotionen abverlangt. Weiterlesen

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