Nita Prose: Ein mysteriöser Gast

Nach den Geschehnissen vom ersten Band hat Zimmermädchen Molly ihr Glück gefunden. Ihr Freund ist bei ihr eingezogen und im Hotel weiß man ihre Fähigkeiten endlich zu schätzen. Ihr ist sogar eine recht große Rolle während der Lesung eines berühmten Krimiautors zugedacht. Nur stirbt dieser noch vor der Generalprobe im Speisesaal des Hotels. Wieder sind Mollys Ermittlerfähigkeiten gefragt und nicht nur das: Sie kannte diesen Mann. Vor langer Zeit war ihre Großmutter Hausmädchen in seinem Anwesen und nahm die kleine Molly jeden Morgen mit dorthin.

In diesem zweiten Band um das ganz besondere Zimmermädchen Molly bekommt der Leser tiefen Einblick in ihre Vergangenheit. Mit was für Schwierigkeiten sie schon als Schulkind zu kämpfen hatte, wie das Zusammenleben mit ihrer geliebten Großmutter war und warum sie eigentlich keine Mutter hatte. Wir lernen, wie sie sich schon als kleines Mädchen keine befriedigendere Beschäftigung vorstellen konnte, als Schmutz von Dingen zu entfernen. Wir lernen aber auch die erwachsene Molly besser kennen, die bei aller Naivität energisch für die ihr Anvertrauten eintritt und die Unrecht einfach nicht ertragen kann. Weiterlesen

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Bianca Iosivoni: Golden Bay: How it hurts

Nachdem Holden nach Golden Bay zurückkehrte, hat Holden die Gefühlswelt von Ember wieder komplett auf den Kopf gestellt. Eigentlich sollte sie wütend auf ihn sein, denn er hat sie vor fünf Jahren einfach so stehen lassen und verschwand von der Insel. Warum er wirklich verschwand, kann er ihr nicht erzählen, auch wenn er es noch so will. Er möchte diesmal ein besserer Freund für sie sein, es gelingt ihm allerdings nur so lange, bis ihn seine Vergangenheit wieder einholt und er merkt, in welcher Gefahr seine Freundin nun seinetwegen schwebt …

Nachdem ich die Geschichte des zweiten Bandes der Canadian-Dreams-Reihe beendet hatte, musste ich mich erstmal sammeln, denn zum Ende hin hat es die Autorin wieder einmal spannend gemacht und einen extremen Cliffhanger gesetzt. So fiebere ich dem finalen Band der Trilogie entgegen, um zu wissen, was als Nächstes passieren wird.  Biancas Schreibstil ist so toll, dass man nur so durch die Seiten fliegt und jede freie Sekunde zum Lesen nutzen möchte. Personen sowie auch die Umgebung beschreibt sie gut und ich hatte das Gefühl direkt dabei zu sein. Weiterlesen

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Miriam Georg: Im Nordwind

Der Hamburger Dom ist diesmal einer der Schauplätze des Romans. Miriam Georg erzählt uns – in den Rückblicken auf die Kindheit der Protagonistin Alice – einiges vom Leben der Schausteller, die ständig unterwegs waren, nirgends wirklich zu Hause und meistens in großer Armut lebten. Das ist das Leben von Alice‘ Eltern. Als Kind genoss Alice es, mit ihrem Bruder über den Jahrmarkt zu ziehen, die Attraktionen zu sehen und zu erleben, aber es ist keine Heimat. Alice soll es besser haben, die Eltern brauchen das Geld und geben Alice weg. Von da an lebt sie als Christina im sogenannten Pastorenhaus in der Nordmarsch, wo sie einerseits wie eine Magd behandelt, andererseits aber als die Nichte des Pastors ausgegeben wird. Ihre Aufgabe besteht vor allem in der Pflege der todkranken Ehefrau des Pastors, Zuneigung oder gar Liebe erfährt sie hier nicht. Alice ist noch ein Kind, unbedarft und den Menschen im Haus ausgeliefert. Es kommt wie es kommen muss, Alice wird schwanger, muss das Haus verlassen. Auch das Kind darf sie später nicht behalten. Weiterlesen

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Nicola Förg: Dunkle Schluchten. Ein Alpen-Krimi.

Kommissarin Irmi Mangold und ihr Kollege und Lebensgefährte Fridtjof Hase verbringen ihren Urlaub am Lago Maggiore. Dort entdecken sie zufällig in einer malerischen Schlucht einen Toten. Es handelt sich um den Restaurator Hannes Vogl aus Oberammergau, der in der Villa eines gewissen Hubertus von Ebersheim arbeitet. Irmi und Fridtjof fühlen sich für den „Verunglückten“ zuständig.

Vogl weist eine Kopfverletzung auf, die von einem Sturz von einer Brücke herrührt, er hat aber auch innere Blutungen, eiternde Gänge und Fisteln ohne einen Entzündungsherd im Körper. Des Rätsels Lösung: Er hat Glasfasern geschluckt, die durch seinen Körper gewandert sind und diese verheerenden Verletzungen angerichtet haben. Auch seine Freundin Antonia, eine Buchbinderin, war in besagter Villa am Lago Maggiore tätig, auch sie stirbt an Glasfasern. Was ist da los? Handelt es sich um Mord? Um grobe Fahrlässigkeit? Weiterlesen

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Hayley Morris: Hirn gegen Hayley

Absolutes Wohlfühlbuch!

„Abends im Bett ist die Stimme besonders laut. Sie hält mich wach, indem sie mir Dinge ins Ohr flüstert, vor denen ich mich am meisten fürchte.“ (S. 11)

Kennst du sie auch?

Die mentale Party-Crasherin, die es liebt, unsere besten Momente zu sabotieren?

Diese nervige innere Stimme, die sich genau dann lautstark meldet, wenn wir sie am allerwenigsten gebrauchen können!

Hayley, „TikToks lustigste Komikerin“ hat ein Buch über sie geschrieben.

Lachen garantiert! Das ultimative Manifest für Zuvieldenker, die nach einem Buch suchen, das sie wirklich versteht. Weiterlesen

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Stine Pilgaard: Meine Mutter sagt

Stine Pilgaards Debutroman „Meine Mutter sagt“ erschien in Dänemark unter dem Originaltitel „Min mor siger“ bereits 2012 und machte die junge Autorin zunächst im eigenen Land bekannt. Inzwischen liegt die gelungene deutsche Übersetzung, erschienen im Kanon Verlag, vor und parallel dazu die von Caroline Peters gelesene Hörbuchfassung.

Die Handlung ist schnell erzählt. Die namenlose Ich-Erzählerin wird von ihrer Liebsten unversehens vor die Tür gesetzt. Das bringt verschiedene Probleme mit sich. Am einfachsten ist noch die Wohnungsfrage zu lösen – sie zieht zu ihrem Vater und seiner Frau. Viel schwieriger ist es, mit dem Schmerz, der Wut und der Hilflosigkeit umzugehen. Außerdem sitzt die Masterarbeit in der Warteschleife und die Protagonistin hofft auf eine zündende Idee. Weiterlesen

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Thomas Chatwin: Vier Schafe und ein Todesfall

Krimi, der weniger humorvoll ist, als Titel und Klappentext vermuten lassen

Ein ehemaliger Verleger wird erschossen in seinem Garten aufgefunden. Eine Frau wird verdächtigt, den Mann getötet zu haben. Die Familie dieser Frau, wiewohl seit Jahren ohne Kontakt zu ihr, will diesen Verdacht mit allen Mitteln ausräumen. Und in der Tat stehen ihnen fast alle Mittel zur Verfügung, weil jedes Mitglied dieses zahlreichen Clans entsprechende Fähigkeiten oder zumindest Verbindungen besitzt.

Der umfangreiche Clan der Doyles wird in einen Mordfall hineingezogen und mobilisiert all seine Kräfte. Das ist dann in der Länge des Romans viel weniger humorvoll, als Cover, Titel und Klappentext glauben machen wollen. Auch ist das gesamte Szenario mir dann doch zu unrealistisch. Alle ermittelnden Familienmitglieder bekommen ganz unproblematisch alle Auskünfte, die sie suchen, bekommen von allen Befragten die nötigen Antworten. Und die eigentlich und offiziell ermittelnden Beamten lassen sich mehr oder weniger widerspruchslos ins Handwerk pfuschen. Weiterlesen

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Andrea De Carlo: Das Traumtheater

Lassen Sie sich von dem lieblichen Titel und dem chillig anmutenden Cover keinesfalls täuschen. In diesem Roman erwartet Sie eine bitterböse, genial überzeichnete Gesellschaftssatire. Die wunderbar schrägen Charaktere sind selten Herr bzw. Frau der Lage. Getrieben von Geltungssucht, Gier, Komplexen und anderen niederen Beweggründen sorgt die Entdeckung eines antiken Theaters unter den ProtagonistInnen für eine Schlammschlacht erster Güte. Denn jeder will die archäologische Sensation für eigene Zwecke nutzen. Trashige Fernsehmoderatoren und großspurige Politiker stehen sich diesbezüglich in nichts nach. Dazu packt der Autor noch jede Menge italienisches Lokalkolorit und lässt die Emotionen in Grandezza-Manier hochkochen. Excellente!

Archäologischer Fund mit ungeahnten Folgen

Die 25-jährige Veronica del Muciaro arbeitet als rasende Reporterin für eine Trash-Sendung im Fernsehen. Als sie in einem Restaurant fast an einem Stück Brioche erstickt, eilt ihr ein gutaussehender Fremder zu Hilfe. Die penetrante Veronica muss den Vorfall sofort auf Social Media ausschlachten und verwickelt ihren Retter in ein Gespräch. In diesem stellt sich heraus, dass der Herr nicht nur ein waschechter Marchese ist, sondern auf seinem adligen Grundstück auch noch ein antikes Theater ausgegraben hat, von dem bislang noch niemand weiß. Weiterlesen

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Ute Scheub, Stefan Schwarzer: Aufbäumen gegen die Dürre

Das Buch „Aufbäumen gegen die Dürre“ von Ute Scheub und Stefan Schwarzer schockiert. Wissenschaftlich fundierte Daten und Zahlen lassen einen als Leser fassungslos durch die Seiten blättern. Man hört ständig von den Veränderungen, die der Klimawandel angeblich bringt. Aber dass es schon so schlimm ist … Seit 2018 fällt zum Beispiel in Deutschland wie in vielen Teilen der Erde Jahr für Jahr weniger Niederschlag als im Durchschnitt, verbunden mit heftigen Hitzewellen. Die Temperaturen lagen in Europa in den letzten Trockenjahren im Schnitt 2,8 Grad höher als in den Jahren von 1766 bis 2020.

Nicht eingerechnet ist das Jahr 2022, das zu den sonnenreichsten und heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnung gehört. Europa weist den höchsten Temperaturanstieg aller Kontinente auf. Der trockene Boden wird hart wie Beton und kann Regen, wenn er denn kommt, nicht mehr speichern. Außerdem gibt es immer häufiger Starkregen. Der kann schon gar nicht einsickern. 2018 und 2019 verursachte die Dürre in Deutschland 35 Milliarden Euro Schäden in der Land- und Forstwirtschaft, die Überschwemmungen von 2021 „kosteten“ 40 Milliarden Euro. 2050 werden die Kosten für die Behebung der durch das veränderte Klima entstandenen Schäden auf 280 – 900 Milliarden Euro geschätzt. Was für eine unvorstellbare Summe. Und so geht es dahin. Über Seiten. Weiterlesen

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Philipp Oehmke: Schönwald

Der Leiter des New Yorker Spiegel-Büros Philipp Oehmke seziert in seinem Debütroman „Schönwald“ eine Hamburger Familie. Mindestens vier der fünf Schönwalds tragen Geheimnisse, Lebenslügen oder falsche Entscheidungen in der Vergangenheit mit sich herum, die sie belasten und bei denen es ihnen immer schwerer fällt, sie noch länger zu verbergen. Grundproblem der Familienmitglieder ist seit Langem, dass sie nicht miteinander sprechen. Sohn Chris beispielsweise ist schon lange kein Professor mehr, obwohl er als solcher als das leuchtende Aushängeschild der Familie gilt, und Mutter Ruth hat bei einer lange zurückliegenden mehrwöchigen Auszeit in Hamburg nicht nur versucht, eine universitäre Laufbahn einzuschlagen. All das verschweigen sie konsequent. Weiterlesen

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