Klaus-Peter Wolf: Ein mörderisches Paar: Der Sturz

Sage und schreibe 19 Ostfriesenkrimis gibt es bereits (neben einem guten Dutzend Ablegern) und nun auch den dritten Teil der Sommerfeldt-Reihe – mit den bekannten Figuren, Schauplätzen und Handlungsmustern.

Dem Gentleman-Mörder und Leiter einer Klinik für plastische und ästhetische Chirurgie, Dr. Bernhard Sommerfeldt, wollen alle an den Kragen. 10 Millionen sind auf seinen Kopf ausgesetzt, was verständlicherweise die Crème der Auftragskiller auf den Plan ruft. Einzig das Trio Ann-Kathrin Klaasen, Frank Weller und der notorische Rupert, die Kriminalpolizei also, ist auf seiner Seite, schließlich killt er ›die Richtigen‹ und versorgt die ostfriesischen Ausnahmeermittler mit den Tipps, die ihnen Erfolge garantieren. Meistens jedenfalls.

Sommerfeldt und seine Frau Frauke sind also auf der Flucht und, wie man sie halt kennt, sind sie dabei durchaus guter Dinge und immer für eine Überraschung gut. Wird es die beiden erwischen? Werden sie entkommen? Glückliche Mörder-Rentner werden?

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Cornelia Funke: Die Farbe der Rache: Tintenwelt 04

Fünf glückliche Jahre hatten alle seit den Geschehnissen in „Tintentod“. Aber dann wird Eisenglanz gesichtet, der Glasmann von Orpheus, dem erbitterten, silberzüngigen Feind von Meggie, Mo und Staubfinger. Denn Orpheus plant Rache, an allen, die ihn zu Fall gebracht haben, doch vor allem an Staubfinger, und er nutzt einen furchtbaren Zauber. Sind Bilder mächtiger als Worte? Staubfinger zieht aus, die Antwort zu finden. Und der Schwarze Prinz macht sich auf die Jagd nach Orpheus, mit Staubfingers Stiefsohn Jehan und einer jungen Hexe, die den Zauber, den Orpheus nutzt, besser versteht als sie alle.

Ungefähr fünf Jahre nach „Tintentod“ setzte die Fortsetzung der Tinten-Saga hier an. Ich habe mich sehr gefreut als ich erfuhr, dass es einen weiteren Band dieser Reihe geben wird, wie sehr habe ich die anderen drei geliebt. Leider muss ich aber sagen, dass sich hier der Charme der vergangen drei Bücher nicht wieder findet. Die Magie, die der Schreibstil von Cornelia Funke damals hatte, ist hier verblasst, er konnte mich nicht mehr fesseln, nicht mehr mitreisen. Lag das nun daran, dass ich einfach älter geworden bin und mich nicht mehr so sehr in diese magische Welt verlieren konnte wie ich es damals in meiner Jugend konnte oder daran, dass sich eben auch der Schreibstil der Autorin in all den Jahren weiter entwickelt hatte und eventuell sogar anderes geworden ist?

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Anthony Ryan: Der Verräter: Der stählerne Bund 03

Ich bin – ja, was bin ich eigentlich? Zu Beginn meiner Karriere, so man denn meinen Werdegang als solchen bezeichnen mag, war ich ein Dieb, ein Gelegenheitsmörder, ein Aufschneider und Betrüger.

Dann wurde es besser – und gleichzeitig schlimmer.

In den Minen lernte ich nicht nur das Schreiben, sondern auch das Denken. Aus mir wurde ein ganz passabler Schreiber, später dann ein Verkünder von Sihldas Testament. Und ich wurde der Vertraute der Prophetin, ihr Hauptmann in ihrem Heer, der Kompanie des Bundes, ein Adeliger und ein Krieger – etwas, worauf ich nicht wirklich stolz bin!

An der Seite der wiederauferstandenen Prophetin begleite ich sie bei ihrem Kreuzzug – der sie mir immer weiter entfremdet.

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Maxime Girardeau: Letztes Kapitel: Mord

Inhalt

Der berühmte Autor Max Guerarida hat seit der Trennung von seiner Ehefrau eine Schreibblockade. Sein Vertrag für das nächste Buch ist jedoch schon abgeschlossen. Das Manuskript muss so schnell wie möglich geschrieben werden. Ein Freund erzählt Max begeistert von der generativen Künstlichen Intelligenz ChatGPT. Max wird neugierig und testet ChatGPT selbst. Er nennt „seine“ KI Loïe. Sie soll seine künstlerische Muse beim Schreiben sein und selbst als Protagonistin im Buch auftauchen. Jedoch wird Loïe für Max immer weniger nur eine KI … Der Hauptprotagonist für Max neues Buch steht recht schnell fest: Der Nachbar aus der gegenüberliegenden Wohnung soll als Inspirationsquelle dienen. Mit Loïes Stimme im Ohr beschattet Max ihn. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität immer mehr – bis die Polizei in Max Wohnung eine übel zugerichtete Leiche findet.

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Rainer Zitelmann: 2075: Wenn Schönheit zum Verbrechen wird

Im Jahr 2075 hat die Menschheit begonnen den Mars zu besiedeln und der Mond ist ein beliebtes Ausflugsziel, leicht – wenn auch teuer – von der Erde aus zu erreichen. Auf der Erde macht gerade die politische Bewegung „Movement for Optical Justice“ von sich reden. Ihr – sehr radikales – Ziel besteht darin, die Privilegien auszugleichen, die sehr schöne Frauen – ja nur Frauen – im Leben durch ihre angeborene Schönheit haben. Sie gehen sogar so weit, diese besonders schönen Frauen durch einen chirurgischen Eingriff im Alter von 15 Jahren verstümmeln zu wollen, damit dieser Vorteil eben wegfällt. Als die Partei, die sie unterstützt, an die Macht kommt, steuert die Gesellschaft auf eine Gleichheitsdiktatur zu.

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Vera Buck: Der dunkle Sommer

Die siebzehnjährige Franka ist nachdenklich geworden. Sie versteht das Verhalten ihrer Eltern und das der Dorfbewohner immer weniger. Warum schweigen sich alle Männer über ihre Arbeit aus? Und warum schauen die Frauen lieber in den Kochtopf als aus dem Fenster? In dem sardischen Bergdorf Botigalli kennt jeder jeden. Und jeder weiß alles über den anderen. In dieser Tradition soll auch Franka ihren Platz in der Dorfgemeinschaft einnehmen. Doch wie kann sie an einem Ort glücklich sein, wo so viel Unrecht geschieht? Franka begehrt auf. Dass sie damit den Groll der Dorfbewohner gegen sich schürt, wird ihr erst bewusst, als alles zu spät ist.

Vierzig Jahre später reist Tilda nach Sardinien. Während die Maklerin ihr das Potenzial von Botigalli präsentiert, sieht sie einen unbewohnten Ort, der dem Verfall ausgesetzt ist. Für die Förderung der lokalen Wirtschaft habe die Gemeinde beschlossen, die Häuser für jeweils einen Euro zu verkaufen. Und wer sein Haus sanieren möchte, könne die Handwerker aus der Umgebung beauftragen. Am Ende, so der Plan, hätten alle etwas davon.

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Morgan Talty: Sein Name ist Donner

Dieser Roman spielt im Indianerreservat der Penobscot in Maine.

Der Autor Morgan Talty gehört selbst der Penobscot Indian Nation an. Wer also, wenn nicht er, könnte besser über Kultur, das Leben oder alte Bräuche im Reservat schreiben.

Sein Name ist Donner“ wurde in Amerika mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Protagonist und Ich-Erzähler ist der heranwachsende David, der mit seiner Mutter, deren Freund Frick und seiner Schwester Paige gemeinsam in einem einfachen Haus im Reservat lebt.

Koks, Lachgas und Alkohol zu konsumieren gehört zum Leben dort ebenso dazu wie die verordneten Methadonrationen.

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Allison Saft: A Fragile Enchantment

Niamh Ó Conchobhair hat eine magische Gabe: Sie kann Erinnerungen und Emotionen in Stoffe einweben und kreiert so verzauberte Kleidung, die sogar die Aufmerksamkeit des Herrschers des Nachbarkönigreichs Avaland weckt. Sie wird eingeladen, die Garderobe für die anstehende Hochzeit des Prinzen zu gestalten. Am Hof angekommen lernt Niamh den angehenden Bräutigam Kit Carmine persönlich kennen – und gerät direkt mit dem grüblerischen und sturen jungen Mann aneinander. Doch trotz ihres holprigen Starts entwickelt sich mit der Zeit eine ganz besondere Verbindung zwischen ihnen, die auf keinen Fall sein darf und von der ausgerechnet die Klatschpresse erfährt … 

Besonders zum Anfang und im Mittelteil hat sich die Geschichte schon sehr in die Länge gezogen und ich fragte mich, ob es sich lohnen würde das Buch überhaupt noch zu beenden. Da ich aber Bücher generell nicht abbrechen kann, habe ich mich entschieden es zu Ende zu lesen und zu meiner Überraschung wurde es zum Ende hin noch einmal richtig spannend. Auch hätte ich mich mehr Einblick in die Welt der Magie erhofft, denn aus dem Klappentext geht ja hervor, dass es magisch werden könnte, dabei fand ich die Idee mit Niamhs Gabe genauso spannend. 

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Matthew Reilly: Mister Einsteins Sekretärin

Unsere Hauptfigur, Hanna Fischer, wird Anfang des 20. Jahrhunderts als Tochter einer amerikanischen Mutter und eines deutschen Vaters in Berlin geboren. Sie ist eine neugierige junge Frau, deren größter Wunsch es ist, Physik zu studieren – wie ihre Mutter und ihr Nachbar, der große Albert Einstein.

Als die Nazis ihren Vater auf dem Balkon des Hauses erhängen und ihre Heimat in Flammen aufgeht, sind alle Pläne obsolet. Hanna flieht – von Albert Einstein aufs Schiff gebracht – nach Amerika.

Hier ist sie gezwungen, ihren Traum vom Physikstudium aufzugeben und sich stattdessen an einer renommierten Schule für Sekretärinnen einzuschreiben. Bald schon kommt sie so in die Nähe einiger der interessantesten Menschen der Stadt. Wirtschaftsmagnaten, Prominente, Gangster und ein Agent des Finanzministeriums nutzen ihre Dienste, während sie sich darum bemüht, einen Weg nach Hause zu finden. Doch ist das Deutschland, in das sie zurückkehrt, überhaupt noch ihre Heimat?

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Vincent Kliesch, Sebastian Fitzek: Auris: Puls der Angst

Mit diesem sechsten Band um das ungleiche, aber sehr erfolgreiche Ermittlerduo Jula Ansorge, True-Crime Podcasterin und Prof. Matthias Hegel, Arzt, Psychologe, forensischer Phonetiker mit dem absoluten Gehör, ist die Geschichte dann wohl auserzählt. Dieser letzte Fall ist sehr persönlich. Jula und ihre Familie, aber auch Matthias Hegel stehen mitten im Geschehen. Für Jula bricht eine Welt zusammen, als plötzlich ihre dement-geglaubte Mutter sehr gesund am Krankenbett von Benno auftaucht, der in der Nacht zuvor äußerst brutal niedergeschlagen worden war und jetzt in der Klinik ums Überleben kämpft. Jutta so gesund zu sehen, nachdem sie seit längerer Zeit wegen ihrer vermeintlichen Demenz im Heim untergekommen war, ist für Jula ein Schock. Doch damit nicht genug, muss sie jetzt auch erfahren, dass Benno gar nicht ihr leiblicher Vater ist. Klar, dass Jula da ein paar unangenehme Fragen stellt und quasi als Antwort noch ein paar schwer verdauliche mehr Wahrheiten verarbeiten muss. Jutta, die gar nicht wirklich Jutta heißt, gesteht ihrer Tochter, dass sie in ihrer Jugend ein paar richtig schlimme Dinge getan hat, weshalb sie in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen worden war und den falschen Namen angenommen hat. Jetzt ist anscheinend die Zeit der Rache gekommen.

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