Sam Feuerbach et. al.: Der Formbrecher: Minen der Macht 02

Willkommen zurück in Grubenstedt, dem wirtschaftlichen Rückhalt des Königreichs Evenbor. Die gigantische Mine, die sich terrassenförmig in das Erdinnere bohrt, ist Heimat für ganz unterschiedliche Menschen – Adelige, Magier, und die bettelarmen Hungerleider, die das Ganze mit ihrer aufopfernden Arbeit erst aufrecht halten.

Einmal mehr stehen unsere Fünf – Hauptmann Gunter, der Aschling Rami, der Diebin Kröte, dem Gastwirt Woulf und der Magierin Nisiima, die über die Totenrede verfügt, im Zentrum des Geschehens.

Eigentlich sollen sie nur die Delegation aus Xafror bei Laune halten, doch dann werden gleich mehrere eben jener Delegation Opfer eines Gewaltverbrechens.

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Ulrike Fuchs: Reporterin für eine bessere Welt: Nellie Bly

Die üblichen Frauenthemen – Mode, Küche, Kinder, Familie – das ist nicht das, worüber Nellie Bly ein Leben lang schreiben möchte. Sie ist Reporterin beim „Pittsburgh Dispatch“, eine der ganz wenigen Frauen überhaupt, die Ende des 19. Jahrhunderts überhaupt als Reporterin arbeiten können. Wie in anderen Bereichen auch, werden Frauen in der Presse einfach nicht ernst genommen. Die Chefredakteure der Zeitungen nehmen einfach lieber Männer, selbst wenn sie nicht so gut sein sollten wie eine Frau, die sich auch auf die Stelle beworben hat.

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Alexandra Benedict: Mord im Christmas Express

Fast so gut wie Agatha Christie – Winterlicher Krimi auf Schienen

Ein Zug fährt nach Norden, von London gen Schottland. An Bord achtzehn Passagiere und ein Mörder oder eine Mörderin.

Was für ein spannendes Setting. Dieser Zug verlässt London am Tag vor Heiligabend und natürlich möchten alle Passagiere ihre Ziele rechtzeitig erreichen. Doch ein Schneesturm verhindert das, mitten in der Einöde, zwischen Schneebergen und bei Eiseskälte entgleist der Zug, die Passagiere sitzen fest. Da geschieht ein Mord.

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Rita Klaus: Tatsächlich Transsilvanien

Die Familie Klaus besteht aus Vater, Mutter, drei Söhnen und einer Tochter. Sie wohnten in der Nähe der Zugspitze, wo sie regelmäßig von unzähligen Touristen umgeben waren. Wer in einem typischen Urlaubsgebiet wohnt, weiß, was es genau bedeutet, wenn jeder da sein möchte, wo es schön ist. Und weil Rita und Jürgen Klaus für ihre Arbeit nur einen Computer mit Internetzugang benötigen, entstand der Wunsch, mit ihren Kindern ein Jahr lang die Welt zu bereisen. Doch leider spielte das Schulsystem nicht mit. Auf die Bewilligung ihres Antrages würden sie vermutlich ewig warten müssen. Und dann kam der Hinweis, falls die Familie Klaus sich in Deutschland abmelden sollte, müsse sie sich auch nicht an die Schulpflicht halten.

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Alexander MacLeod: Tun, was getan werden muss

Der Kanadier Alexander MacLeod (Jahrgang 1972) schreibt Kurzgeschichten und lehrt an der Saint Mary’s University in Halifax in der kanadischen Provinz Nova Scotia. Er ist der Sohn von Alistair MacLeod, der ebenfalls als Schriftsteller tätig war. Am 1. November 2023 veröffentlichte der Luchterhand Literaturverlag Alexander MacLeods neue Short Stories „Tun, was getan werden muss“. Henning Ahrens übersetzte sie ins Deutsche.

Von einem Kaninchen bis zu einem Serienmörder

In „Tun, was getan werden muss“ versammelt Alexander MacLeod acht Kurzgeschichten.

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C.L. Polk: Der Mitternachtspakt

Eigentlich hat dieses Buch alles, um mich dazu zu bringen, es zu hassen. Es gibt Frauen, die nach Gleichberechtigung streben in Zeiten, die noch nicht soweit sind, es gibt Debütantinnenbälle, es gibt Mädchenintrigen, Rumzickerei und die Love-Story ist sehr weit vorne und natürlich ist er der perfekte Mann. Trotzdem mochte ich dieses Buch sehr. Das lag zum einen an Nadi, dem Geist des Glücks, mit dem Beatrice sich verbündet und der wirklich zu süß ist. Zum anderen aber auch an Beatrice selbst, die sich und ihre Umwelt wirklich ernst nimmt und nicht einfach nur in Selbstverwirklichungsfantasien um sich schlägt.

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Klaus-Peter Wolf: Der Weihnachtsmann Killer

Immer wieder gab es in den letzten Jahren Meldungen über Männer, die nach einem Auftritt als Weihnachtsmann auf einem Weihnachtsmarkt oder einer Weihnachtsfeier einfach verschwunden waren – bisher hat das keiner so wirklich ernst genommen, auch wenn es nie wieder ein Lebenszeichen von den Vermissten gegeben hat. Ann Kathrin Klaasen hat allerdings ein mulmiges Gefühl, sie vermutet, dass es jemand auf die als Nikolaus oder Weihnachtsmann verkleideten Männer abgesehen hat.

Warum auch immer. Aber das kann man ja klären. Ihr Team ist sofort dabei, als sie ihre Vermutung äußert und beschließt, aktiv zu werden. Sehr zum Ärger ihrer Vorgesetzten, Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz. Aber das kümmert wieder mal keinen – sie gehört einfach nicht wirklich dazu und für Frank, Rupert und Marion zählt eh, was Ann Kathrin sagt. Und schließlich und endlich behält Ann Kathrin auch diesmal wieder Recht. Ausgelöst durch einen Artikel von Holger Bloem, der als Journalist die Arbeit der Polizei in Norden ja schon häufiger unterstützt hat, startet eine Aktion, die für einige Beteiligte, unter anderem Rupert, ziemlich gefährlich wird. Immerhin hat der Killer sich vorgenommen, aufzuräumen.

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Michael Moorcock: Elric

Den weißhaarigen Albino mit seinem magischen Schwert einem Fan der Fantasy-Literatur vorzustellen, das hieße Eulen nach Athen tragen.

Wer noch nicht von dem zynischen, dekadenten und fluchbeladenen Anti-Hero gehört, besser gelesen hat, die oder der hat nicht nur ein überwältigendes Leseerlebnis versäumt, sie oder er kann auch nicht wirklich sagen, sich in der Fantasy auszukennen. Zusammen mit Tolkiens „Herr der Ringe“ gehören Elric und seine Brüder im Geiste (Corum und Hawkmoon) zu den Vorlagen, aus denen Fantasy-Autorinnen und Verfasser seit ihrem Erscheinen Inspiration gezogen haben. Moorcock hat das Genre, das bis dahin aus jungen, gesunden und wohlmeinenden Recken mit einer Mission bestand, kurzerhand revolutioniert. Er erzählt die Geschichte(n) eines Mannes, dessen Existenz von Leiden geprägt ist, der zu seinem magischen Schwert eine symbiotische Beziehung hegt, der seine Welt und sich selbst nicht mag. Auf dem Rubinthron zu Imrryr, der in der Träumenden Stadt residierend, herrscht Elric als König über das kleine, einst so mächtige und nach wie vor gefürchtete Melniboné.

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Paolo Giordano: Tasmanien

Paolo Giordanos neuer Roman „Tasmanien“ hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Selten habe ich mich in einem Buch so sehr wiedergefunden und erkannt gefühlt.

Der Ich-Erzähler ist auf der Flucht vor sich selbst. Er steckt in einer tiefen Sinnkrise, ausgelöst durch die Erklärung seiner Frau, sich nicht weiter den zermürbenden Versuchen einer künstlichen Befruchtung zu unterziehen. Ausgehend von diesem Ereignis erzählt er von seinem Leben und von seiner Suche nach einem Thema, das ihn trägt. Er stürzt sich in verschiedene Projekte: Er beschäftigt sich mit Klimaveränderungen und ihren Folgen, er unterstützt Freunde in ihren Beziehungsproblemen und er greift ein bis dahin vernachlässigtes Buchprojekt über die Atombombe und die Abwürfe auf Hiroshima und Nagasaki wieder auf. Bei allen diesen Unternehmungen wirkt er ziellos und unzufrieden, wie einer, der sucht, aber nicht weiß, wonach. Paolo Giordanos Protagonist ist einer, der beobachtet, kommentiert, aber nicht handelt. Der mich in einen Strudel der Ausweglosigkeit zieht und am Ende doch einen Rettungsring bereithält.

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M.W. Craven: Der Botaniker

Wie konnte mir dieser Autor bislang entgehen? Wird jetzt die ganze Reihe noch mal auf Deutsch rauskommen. Ich hoffe sehr, ich will unbedingt miterleben, wie Tilly in das geniale Team kommt.

Vor laufender Kamera stirbt ein Mann. Zuerst vermutet man einen Herzinfarkt, aber er wurde vergiftet. Vorher erhielt er einen Brief mit einer Blüte und einem Gedicht. Die Blüte stammte von der Pflanze, aus der auch das Gift gewonnen wurde. Kann passieren. Ein Politiker erhält ebenfalls einen Brief mit einer Blüte und einer Drohung, wird rund um die Uhr mit großem Aufgebot bewacht und stirbt trotzdem. Sollte nicht passieren. Ein Serienmörder also, der recht schnell den Beinamen „Der Botaniker“ erhält. Das NCA um Stephanie Flynn, Mathilda Bradshaw und Washington Poe wird auf den Fall angesetzt. Für Poe kommt der interessante Fall zur Unzeit, denn gerade wurde ganz woanders in England seine Lieblingspathologin wegen Mordes an ihrem Vater verhaftet. Sie war es nicht, für Poe keine Frage, aber alle Beweise sprechen gegen sie.

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