Jetzt also wieder eine Kurzgeschichtensammlung vom Meister des Horror, der mit seinen letzten Romanen bewiesen hat, dass er nicht nur Horror kann. Die drei CDs enthalten 18 Kurzgeschichten und 2 Gedichte. Zu den Gedichten sag ich besser nichts, ich mochte sie so wenig, wie ich Lyrik im Allgemeinen mag. Sonst hat mir die Geschichtensammlung aber sehr gut gefallen. „Raststätte Mile 81“ erinnert ein bißchen an „Christine“, ist aber dann doch ganz anders. Mein Favorit ist die Geschichte um den Kindle, der in die Zukunft sehen kann, auch wenn mir das Ende ein wenig seltsam vorkam. Aber was bedeutet schon „seltsam“ in der Welt von Stephen King? Weiterlesen
Hörbücher
Eve Chase: Black Rabbit Hall, gelesen von Anna Thalbach
Eine Familie.
Ein Geheimnis.
Ein Sommer, der alles verändert.
Alte Herrenhäuser und dramatische Familiengeschichten, wer sich dabei gerne ins schöne wilde Cornwall verschlagen lässt, noch dazu begleitet von Anna Thalbachs fantastischer Stimme, für den ist Eve Chases „Black Rabbit Hall“ wie geschaffen. Weiterlesen
Ethan Cross: Ich bin der Schmerz, gelesen von Thomas Balou Martin
„Ich bin der Schmerz“ ist der dritte (und leider vermutlich letzte) Band der „Shepherd“ Reihe. Marcus ist durch die Ereignisse der ersten beiden Bände (die man nicht kennen muss, um diese Geschichte zu verstehen), nervlich ziemlich am Ende. Da kommt ein neuer Serienmörder auf eine neue Idee: Er entführt den geliebten Menschen eines (zunächst mal beliebigen) Menschen und zwingt diesen dadurch, einen Mord für ihn zu begehen. Weigert sich der Erwählte, bekommt er seine Lieben stückweise zugesandt. Weiterlesen
Arno Strobel: Das Dorf, gelesen von Sascha Rotermund
Vor zwei Monaten hat Anna Bastian verlassen. Eines Morgens bekommt er einen Anruf von Ihr. Sie hat Panik in der Stimme und bittet ihn um Hilfe. Bei der Polizei kommt Bastian nicht weiter, sie glaubt ihm den Anruf einfach nicht, also macht er sich selbst auf die Suche. Die Spur führt zu einem kleinen Dorf an der Müritz. Das Dorf an sich ist schon unheimlich, aber bald muss Bastian auch an seinem Verstand zweifeln. Dinge geschehen, und dann ist es, als wären sie nie geschehen. Häuser verändern sich in wenigen Stunden, so als würde Bastian Sprünge durch die Zeit machen. Menschen sind tot und dann wieder lebendig. Weiterlesen
Astrid Lindgren: Die Menschheit hat den Verstand verloren, gelesen von Eva Mattes
Astrid Lindgren hat sich mit ihren Kinderbüchern in die Herzen von Groß und Klein geschrieben. Wie haben wir Pippi um ihre Stärke beneidet, wollten mit Karlsson um die Häuser fliegen und was haben wir gelacht, als es Michel gelungen ist, mit seinem dicken Kopf schon wieder in der Suppenschüssel stecken zu bleiben. Die Schriftstellerin selbst kennen die meisten nur vom Schwarz-weiß-Bild auf dem Umschlag der Bücher – milde lächelnd, mit weisen Augen. Weiterlesen
B. C. Schiller: Rattenkinder, gelesen von Volker Wolf
Victor Maly sitzt in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie. Vor einem Jahr wurde er ohne Gedächtnis und blutverschmiert aufgegriffen. Jetzt hat er sich entschlossen, sein Schweigen zu brechen. Er führt den Ermittler Tony Braun zu einer frischen Frauenleiche, bei der sich ein sehr lebendiges Baby und ein Rattenschädel befinden. Aber woher konnte Victor Maly das wissen? Er hat seit einem Jahr keinen Kontakt mehr zur Außenwelt. War die Frau Opfer einer lang geplanten Tat? Gar Teil eines langangelegten Komplotts? Weiterlesen
Tommy Jaud: Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich, gelesen von Tommy Jaud
Sean Brummel ist Amerikaner. Und eine Erfindung von Tommy Jaud. Und dass Tommy Jaud diesen fiktiven Amerikaner sein Buch schreiben lässt, hat seinen Grund. So herrlich mit Wahrheiten jonglieren, Statistiken aus dem Zusammenhang reißen und Behauptungen aufstellen, ohne sich auch nur Gedanken um eine Quellenangabe zu machen und gleichzeitig ständig versichern, dass man selbst die Realität gepachtet habe, kennen wir bislang nur aus meist amerikanischen Pseudo-Sach-in-Wirklichkeit-aber-Meinungsmacher-Büchern. Die Nutzungs- und Haftungsbeschränkungen auf dem Booklet sprechen dann auch eine eindeutige Sprache: „Sie erkären sich damit einverstanden, das Buch nicht zu hören, wenn sie Triathlet, Veganer oder Helikoptermama sind oder einer vergleichbaren, schnell empörten Minderheit angehören.“ Weiterlesen
Andrea Sawatzki: Der Blick fremder Augen, gelesen von Andrea Sawatzki
Puh, ein Krimi, in dem als erstes ein Hund (sinnlos) stirbt, das war ja ein Anfang für mich. Eigentlich hatte ich den Kaffee da schon auf, aber trotzdem muss ich sagen: Das Hörbuch war klasse. Es geht um Morde, um brutale Morde, aber Andrea Sawatzki hat da einen ganz geschickten Plot aufgebaut. Da gibt es die kleine Kathi, die mit einem gewalttätigen Vater und einer trinkenden Mutter geschlagen ist. Da gibt es Kathrin und Bernd, die vor einiger Zeit ihr ungeborenes Kind verloren haben. Und da gibt es die Kommissarin Melanie Fallersleben, die sich sowohl mit ihrem veganen Mitarbeiter als auch mit Morden herumschlagen muss, die auf den ersten Blick überhaupt keinen Zusammenhang zu haben scheinen. Weiterlesen
Viviane & Leonhard Koppelmann: Sherlock & Watson 01: Neues aus der Baker Street: Das Rätsel von Musgrave Abbey, gelesen von Johann von Bülow u.a.
Hier handelt es sich nicht um ein Hörbuch, also eine Lesung, sondern um ein echtes Hörspiel mit Geräuschen und verschiedenen Schauspielern. Der Fall um eine Romanautorin, die ihr Manuskript vermisst, wurde konsequent modernisiert. Hier wurde ihr gleich der ganze Laptop gestohlen und die Spuren führen in den ewigen Kampf mit der IRA.
Das Zuhören macht Spaß, besonders die Diskussionen, die Watson mit seinen On-line-Followern führt, denen er zwischendurch Einzelheiten des Falles erklärt. Eine schöne Methode, um Erläuterungen in einem Hörspiel unterzubringen. Insgesamt war das Zuhören für mich etwas ungewohnt, aber spannend und lohnend.
Viviane & Leonhard Koppelmann: Sherlock & Watson 01: Neues aus der Baker Street: Das Rätsel von Musgrave Abbey, gelesen von Johann von Bülow u.a..
DAV, Oktober 2015.
1 CD, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.
Hjorth & Rosenfeldt : Die Menschen, die es nicht verdienen, gelesen von Douglas Welbat
Sie hatten ihre 15 Minuten Ruhm, manchmal mehr. Das ist die Gemeinsamkeit der ersten Opfer eines neuen Serienmörders. Und sie hatten ihren Ruhm mehr oder weniger – sagen wir mal zufällig. Sie sind Stars von vergänglichen Doku-Soaps oder anderen seltsamen Formaten und haben es in der Welt des schnelllebigen Internets zu gewisser Berühmtheit gebracht. Ob sie dafür etwas getan haben, darüber lässt sich vermutlich trefflich disputieren, der Täter findet jedenfalls, dass sie Geld und Ruhm nicht verdient hätten. Sie bekomme noch eine Chance von 60 Fragen, von denen sie 20 richtig beantworten müssen, um zu überleben. Was soll man sagen, die ersten Opfer haben es nicht geschafft. Weiterlesen