Xavier Bosch: Der Mann meines Lebens

Heimlicher Protagonist und Schauplatz des Geschehens in diesem Buch ist das Hotel „Rafaeli“ in Barcelona. Ein Grandhotel, geführt mit Eleganz und Grandezza von der Familie Rafeles. Man legt Wert auf Stil, gute Manieren, vornehme Zurückhaltung und man hat Geld.  Die beiden ältesten Söhne Alex und Roger werden den Familienbetrieb weiterführen, Joaquim, genannt Kim, macht eine Dolmetscher- und Übersetzerausbildung, weil er sonst nicht recht weiß, was er beruflich tun soll und Sprachkenntnisse in einem Hotel immer von Vorteil sind. Die Jüngst, Elsa, genießt den Status des Nesthäkchens.

An der Uni lernt Kim Laura kennen. In einem Seminar werden sie für eine Partnerarbeit zusammengewürfelt. Sie studieren im selben Semester.  Laura stammt aus weniger betuchtem Haus aber sie interessieren sich für einander, lachen über dieselben Dinge, fühlen sich sehr zu einander hingezogen.  Bevor aus dem Miteinander eine Liebesbeziehung wird, steigt Laura auf die Bremse und statt für Erotik und Leidenschaft entscheiden sie sich für eine Freundschaft ohne Sex.  Laura will nicht zu Kims unzähligen Eroberungen zählen, die er im „Rafaeli“ auf Zimmer 218 vernascht.  Bald sind sie innigste Freunde, verstehen einander ohne Worte und vertrauen einander blind. Sie necken und berühren einander, aber mehr als Freunde wollen sie nicht sein. So ist es abgemacht. Weiterlesen

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Nicola Förg: Böse Häuser

Der neueste Fall führt die bodenständige Kommissarin Irmi Mangold aus Nicola Förgs „Alpen-Krimi“-Reihe in die Immobilienszene.

Sie möchte gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Fridtjof Hase einen Bauernhof kaufen. Bei der Besichtigung eines passenden Objektes wird der Mitbewerber Peter Unger von einer Drohne erschossen. Unmittelbar neben Irmi und Fridtjof. Und schon steckt sie mitten in einem neuen Fall, diesmal an der Seite des grummeligen Gerhard Weinzirl. Der Tatort liegt in seinem Zuständigkeitsbereich und er borgt Irmi quasi zur Unterstützung aus, weil seine Kolleginnen gerade nicht verfügbar sind. (Weinzirl kennen eingefleischte Förg- Leser schon aus anderen Büchern.)

Die Kommissare entdecken, dass es mit Unger den Falschen erwischt hat. Der Anschlag galt eigentlich dem Noch-Hausbesitzer Max Bach. Nach Recherchen zu dessen Person finden die Ermittler heraus, dass es da einiges an Ungereimtheiten gibt. Ist Bach der in Kanada verschollene Adam Max Bach-Baur oder der untergetauchte Berliner Immobilienhai Siegfried Butzke? Beide sehen sich frappant ähnlich…

Als auch Bach/Butzke ermordet wird, geraten Irmi und Weinzirl in Lebensgefahr und am Ende ist jemand der Mörder, von dem man das gar nicht erwartet hätte. Weiterlesen

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Conny Bischofberger: Herzschweißen

Die österreichische Top-Journalistin Isabella Mahler ist die Hauptperson in diesem Buch. Sie interviewt Politiker, Künstler und Stars. Ihre Kolumnen werden gerne gelesen und sind geschätzt. Sie wohnt in Wien, ist 57 Jahre alt, hat zwei erwachsene Söhne und eine Ehe hinter sich. Eines Tages bleibt ihr Blick an Christoph Regner hängen. Er, der neue Chef von Amnesty International Österreich, wird in einer Fernsehsendung vorgestellt. Isabella ist elektrisiert. Sie schreibt ihm ein Mail, Regner antwortet. Sehr schnell (meines Erachtens zu schnell) geht es darum „… Alltagsmasken abzulegen und sich ein Stück weit zu zeigen.“ (S. 26) Bald spielen sie ein intensives intellektuelles und auch erotisches Mail-Ping-Pong. Reale Begegnungen gibt es nur zwei Mal. Regner ist verheiratet, hat Familie. Wenn sie sich treffen, ist die Stimmung magisch.

Sie schreiben einander, tasten sich mit Worten ganz aneinander heran, bis Regner den Kontakt einstellt. Einfach so. Ohne einen Grund zu nennen.

Offen gestanden, ein bisschen kitschig kommt sie schon daher, die Korrespondenz von Isabella Mahler und Christoph Regner. Von Seelenverwandtschaft und tiefstem Gleichklang, von nie dagewesener emotionaler Intensität ist die Rede. „Liebe Isabella! Deine Sprache klingt in mir nach. Deine Sätze berühren meine Seele, mein Innerstes, wärmen mich und stärken mich. Du bist so ein liebenswerter Mensch […] Christoph“ (S.265) Weiterlesen

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Baptiste Giabiconi: Karl und ich

Baptiste wächst mit zwei Schwestern auf. Seine Mutter erzieht die Kinder alleine, der Vater hat die Familie früh verlassen. Sie wohnen in einem Vorort von Marseille, das Umfeld ist geprägt von hart arbeitenden „kleinen Leuten.“  In der Schule langweilt sich Baptiste zu Tode. Eine Ausbildung in der Gastronomie erfüllt ihn nicht. Er wird Monteur in einer Helikopterfirma, bis ein Fotograf ihn entdeckt und sich für ihn die Türen in die Modewelt öffnen.  Als Karl Lagerfeld sein Foto in einer Zeitschrift sieht, holt er Baptiste in den Olymp der Modebranche. Er erinnert ihn an seine Jugend. Der Modegott und der 18- jährige Monteur ohne Ausbildung oder Lehre werden Freunde.

Denn zwischen uns bestand ein Band, das nur der Tod auflösen konnte – an den ich damals natürlich keine Sekunde dachte. Mir ging es nicht darum, ihn zu besitzen. Karl ging es nicht darum, mich haben zu wollen. Unser Band bestand aus aufrichtiger, zärtlicher Zuneigung, die über jeden Anspruch erhaben war.“ (S. 14) „Ihn faszinierte meine Jugend, meine Frische und Unbeschwertheit, er wiederum kitzelte bei mir den Rebellen, Provokateur und verrückten Spinner heraus, was ihm auch gut gefiel.“ (S. 75)

Karl lässt Baptiste in einer seiner Wohnungen wohnen, fördert und fotografiert ihn, nimmt ihn an seiner Seite überall hin mit und macht ihn weltberühmt.  Er trifft die Reichen, die Schönsten der Schönen, die Künstler und Stars der globalen High Society, lebt ein Luxusleben ohne Gleichen.  Wohnsitze an den malerischsten Flecken Europas und ein Privatjet versetzen ihn in unbändiges Staunen, werden aber irgendwann selbstverständlich. Dennoch versucht Baptiste am Boden“ zu bleiben, „seine Leute“ nicht zu vergessen. Bald wird er zum weltweit gefragtesten Männermodel. Weiterlesen

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Martine Bijl: Königin außer Dienst

Das Leben läuft 2015 großartig für die Ich-Erzählerin. Sie fühlt sich robust wie Beton, als an einem schönen Morgen während ihrer Morgengymnastik in ihrem Kopf ein Ballon platzt.

Sie hat eine Hirnblutung.  Völlig überraschend, absolut unvorhersehbar, „zufällig“, wie ein Arzt sagt. Unendlich mühsam muss sich Martine Bijl mit 68 Jahren in ein selbstbestimmtes Leben zurückkämpfen. Das ist die Niederschrift ihrer Gefühle und Gedanken und eine Aufzeichnung der Begegnungen mit anderen Menschen in dieser so schlimmen Zeit.  Nach der Operation hat sie Wahnvorstellungen, in der Reha-Klinik fällt es ihr sehr schwer, sich mit den Gegebenheiten abzufinden.  Besonders in den Bereichen Planung, Konzentration und Gedächtnis ist ihr Gehirn geschädigt.

Als Buchautorin und im Fernsehen präsent, ist Martine Bijl im Land bekannt. Sie arbeitet hart an sich, um in ein „normales“ Leben zurückkehren zu können. Weiterlesen

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Susanne Fröhlich: Abgetaucht

Die Hauptdarstellerin in „Abgetaucht“ heißt Andrea Schnidt (sic!), ist Ü50, hat ein paar Kilos zu viel auf den Hüften und kurvt durch ihren turbulenten Alltag. Es gilt eine Patchworkfamilie am Laufen zu halten. Das verlangt ihr manchmal einiges an Nerven ab. Die Tochter wird z.B. bei einem One-Night-Stand schwanger. Vom Kindsvater kennt sie nur den Vornamen. Ihr Freund kehrt ihr daraufhin erbost den Rücken. Der kleine Halvar ist dann allerliebst und Andrea eine schwer besorgte Helikopteroma, die Mutter und Kind dauernd umsurrt.

Weil sie selbst geschieden und wieder liiert ist, mit dem Arzt Paul, wird Weihnachten zur emotionalen Tour de Force. Es kommen ihre beiden Kinder, davon die alleinerziehende Tochter mit Baby, und auch die schöne Model-Ex von Paul mit der gemeinsamen Tochter. Außerdem ist Andreas Ex-Schwiegervater Rudi mit dabei, den sie aber sehr mag und der sie immer unterstützt.

Irgendwie verträgt man sich unter dem Tannenbaum letztendlich dann doch. Turbulenzen gibt es allerdings genug. Die schöne Ex zieht in die unmittelbare Nachbarschaft, Andrea und ihr Ex-Schwiegervater fahnden auf eigene Faust nach dem Vater von Baby Halvar, was dessen Mama aber nicht wissen darf. Weiterlesen

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Lenz Koppelstätter: Das dunkle Dorf

Kommissar Johann Grauner ermittelt mit seiner Assistentin Silvia Tappeiner und seinem aus Neapel stammenden Kollegen Claudio Saltapepe im Grödnertal in Südtirol.

Es ist Winter, als im Ort Wolkenstein der Dorfpolizist Klaus Höller erschossen in einem Hotelzimmer aufgefunden wird. Seltsamer Weise hat der Leiche jemand Gräten eines Knurrhahnes in den Mund gesteckt. Zur selben Zeit verschwindet Grauners Tochter Sara. In ihrem Zimmer finden Grauner und seine Frau Alba ein Drogenlager in Tupperdosen. Es handelt sich um Carfentanyl, eine synthetische, hochgradig gefährliche Substanz.

Grauner darf sich wegen angeblich drohendem Burnout eine Auszeit nehmen, in der er gemeinsam mit seiner Frau nach Sara sucht. Zeitgleich kristallisieren sich Verbindungen der Südtiroler Polizei zur Mafia heraus. War Höller darin verwickelt?

Grauners Kollege Saltapepe taucht unter, weil er in Neapel einen Mafiaboss hinter Schloss und Riegel gebracht, aber auch misshandelt hat und er dessen Tochter jetzt im Grödnertal entdeckt. Besagte Paten-Tochter ist stumm, fährt mitten im Winter in Südtirol mit dem Motorrad herum, begleitet von DEM Paten-Sohn der russischen Mafia. Den erkennt man leicht an drei tätowierten Kreuzen im Gesicht. Die russische und die italienische Mafia wollen ein großes Drogengeschäft einfädeln. Eine Drehscheibe soll Gröden werden. Grauner, seine Tochter Sara, deren Freund Micky, Grauners Frau Alba und Saltapepe sind alle auf irgendeine Weise darin verwickelt. Weiterlesen

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Nicola Förg: Flüsternde Wälder

Nicola Förg stellt mit „Flüsternde Wälder“ Band 11 ihrer Alpen-Krimi-Reihe vor.

Das Damen-Duo Irmi Mangold und Kathi Reindl ermittelt einmal mehr im Werdenfelser Land.

Der „Detox-Guru“ und Heilpraktiker Dr. Davide da Silva wird in seinem Haus erschlagen. Kurze Zeit später wird im Wald eine Tote gefunden. Sie trägt Ohrstöpsel, die sie gegen die Umwelt geräuschtechnisch nahezu gänzlich abschotten und wird, in einer Bodenmulde liegend, von einem schweren Fahrzeug, einem Traktor oder Unimog, überfahren. Des Weiteren werden immer wieder Einbrüche gemeldet. Die heimgesuchten Häuser waren allesamt mit Alarmanlagen älteren Datums gesichert, die von ein und derselben Sicherheitsfirma installiert wurden.

„Wie passt das alles zusammen?“, fragt sich der ratlose Leser auf Seite 95.

Alpen-Krimi-Erfahrene wissen, Nicola Förg greift in ihren Büchern gerne Probleme aus der Land- und Forstwirtschaft auf. Diesmal geht es grob gesagt um Waldnutzung durch Bauern und Nicht-Bauern. Wirtschaftliche Interessen am Wald stehen den Interessen der Ruhesuchenden, der Freizeitsportler und einer Gruppe „Waldbadender“ gegenüber. Weiterlesen

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Thomas Stipsits: Uhudler-Verschwörung. Ein Stinatz-Krimi

„Uhudler“ bezeichnet einen Wein, der im österreichischen Südburgenland als Cuveé hergestellt wird. Weil er nicht gerade Tafelweinqualitäten aufweist, wurde er auch lange Zeit „Haustrunk“ genannt. Aufgrund seines erhöhten Methanolgehaltes war er ab den 1980-er Jahren in Österreich verboten, bevor er eine Rehabilitation und eine Renaissance erfuhr.

Thomas Stipsits´“Uhudler-Verschwörung“ ereignet sich in Stinatz, einem Ort in eben diesem Südburgenland.

Zwei Weinbauern vermarkten Uhudler. Einer von ihnen, Alois Stipsits (Namensgleichheit mit dem Autor!), wird in seinem Weinkeller tot aufgefunden. Offenbar ist ein Ventilator ausgefallen und er ist an Gärgasen erstickt.

Gruppeninspektor Sifkovits glaubt nicht an eine natürliche Todesursache und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Unterstützt wird er dabei von seiner Mutter Barbara, „Baba“ genannt, und ihren kuriosen Freundinnen, die natürlich über allerlei Hintergrundwissen verfügen und bestens im Dorf vernetzt sind.

Sie dienen Sifkovits als wichtige Informantinnen, während er selbst mit einem kleinen Peugeot mit quietschenden Bremsen durch die Gegend kurvt und bei jeder Gelegenheit Käsepappeltee trinkt. Weiterlesen

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Alexander Oetker: Und dann noch die Liebe

Der namenlose Ich-Erzähler in Alexander Oetkers Buch ist Reporter. Hip, motiviert und professionell lebt er in Paris und in Berlin, arbeitet für zwei Nachrichtensender als Freelancer und ist viel unterwegs.  Wir schreiben das Jahr 2015. Griechenland hat ein gravierendes Finanzproblem, Flüchtlinge drängen nach Europa. Unser Hauptdarsteller ist beim Weltgeschehen vorne mit dabei.  Wenn sich gerade nichts anderes auftut, schläft er bei Bedarf in Berlin mit Kristina, ansonsten nimmt er mit ins Bett, was weiblich ist und gerade am Wege liegt. Alles ganz unkompliziert, alles easy.

Mit dem ist es allerdings vorbei, als er in Brüssel Agapi begegnet, einer Griechin aus dem Tross des griechischen Finanzministers. Sie raubt ihm den Atem und den Verstand.  Nach einer zweiten gemeinsamen Nacht vertraut sie ihm Informationen an, die er in die Welt hinausposaunt.  Daraufhin reißt der Kontakt zu ihr ab. Lange gibt es keine Verbindung zwischen ihnen, bis er sie in Griechenland ganz gezielt sucht und auch findet. Vor dieser dritten Nacht konfrontiert ihn Agapi aber mit einer bitteren Nachricht…

Alexander Oetker webt in die Liebesgeschichte zwischen dem Reporter, der ganz am Ende den Namen Francois erhält, und Agapi noch zwei weitere Handlungsstränge ein.Er erzählt die wahre Geschichte seiner Oma Ilse, die 1945 auf der Flucht vor den Russen durch Deutschland irrt und letztendlich wieder zum Ausgangspunkt Schönwalde zurückkehrt. Weiterlesen

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