Nicola Förg: Flüsternde Wälder

Nicola Förg stellt mit „Flüsternde Wälder“ Band 11 ihrer Alpen-Krimi-Reihe vor.

Das Damen-Duo Irmi Mangold und Kathi Reindl ermittelt einmal mehr im Werdenfelser Land.

Der „Detox-Guru“ und Heilpraktiker Dr. Davide da Silva wird in seinem Haus erschlagen. Kurze Zeit später wird im Wald eine Tote gefunden. Sie trägt Ohrstöpsel, die sie gegen die Umwelt geräuschtechnisch nahezu gänzlich abschotten und wird, in einer Bodenmulde liegend, von einem schweren Fahrzeug, einem Traktor oder Unimog, überfahren. Des Weiteren werden immer wieder Einbrüche gemeldet. Die heimgesuchten Häuser waren allesamt mit Alarmanlagen älteren Datums gesichert, die von ein und derselben Sicherheitsfirma installiert wurden.

„Wie passt das alles zusammen?“, fragt sich der ratlose Leser auf Seite 95.

Alpen-Krimi-Erfahrene wissen, Nicola Förg greift in ihren Büchern gerne Probleme aus der Land- und Forstwirtschaft auf. Diesmal geht es grob gesagt um Waldnutzung durch Bauern und Nicht-Bauern. Wirtschaftliche Interessen am Wald stehen den Interessen der Ruhesuchenden, der Freizeitsportler und einer Gruppe „Waldbadender“ gegenüber.

Letztere hat die überfahrene Angie Nobel geleitet. Bei ihr konnte man in Seminaren lernen, im Wald zu entschleunigen, achtsam zu werden und zu gesunden.

Durch ihre Ermittlungen stoßen Irmi Mangold und Kathi Reindl auf eine Rentnergang, auf deren Konto die zahlreichen Einbrüche zu verbuchen sind. Die alten kriminellen Herrschaften leben zusammen in einer Senioren-WG auf einem Pflegebauernhof. Unter ihnen befindet sich auch der Seniorchef der Alarmanlagenfirma. Sie stehlen nur Geld und Schmuck. Ihre Motive: Spaß am Einbrechen und Aufbesserung der schmalen Renten.

Die Senioren geben zwar zu, bei da Silva eingebrochen zu haben, bestreiten aber vehement, den Detox-Guru auf dem Gewissen zu haben.

Nach der Auswertung von Bildern, die eine im Wald installierte Wildkamera aufgenommen hat, kommt an den Tag, da Silva und Angie Nobel hatten eine Affäre. Die Fotos zeigen sie in flagranti.

Ein Herr aus der Rentner-Gang gibt zu, da Silva geschubst, aber nicht erschlagen zu haben und durch die Wildkamerabilder ist bewiesen, dass die demente Otti Angie Nobel unwissentlich mit dem Traktor überfahren hat.

Íst der Fall gelöst? Irmi Mangold und Kathi Reindl haben Bedenken, lassen nicht locker und entdecken überraschende Zusammenhänge…

Die sympathische, bodenständige Kommissarin Irmi Mangold und ihre impulsive Kollegin Kathi Reindl verführen den Leser immer wieder dazu, der inhaltlich etwas zähen Geschichte zu folgen. Flotte Dialoge verleiten zum Schmunzeln. Auch wäre man Irmi Mangold nach 11 Bänden endlich einmal privates Liebesglück vergönnt. Mit dem Kollegen Hase könnte sich etwas Dauerhaftes entwickeln… Der nächste Band erscheint demnächst. Man darf gespannt sein und sich auf ein amüsantes Lesevergnügen freuen.

Nicola Förg: Flüsternde Wälder.
Pendo, März 2020.
336 Seiten, Taschenbuch, 16,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Karina Luger.

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