Carina Wohlleben: Die Welt ist noch zu retten

Carina Wohlleben wohnt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Sauerland. Eine Dokumentation verändert ihr Leben nachhaltig. Es wird ihr klar, wie sehr Massentierhaltung und industrialisierte Landwirtschaft unser Klima beeinflussen. Sie bespricht in ihrem Buch die Rodung des Regenwaldes zugunsten von Sojamonokulturen. Dieses so gewonnene Soja wird in Europa zur Tiermast verwendet. Das Problem Aquakulturen findet Erwähnung, aus denen der Großteil der Fische auf unseren Tellern stammt, oder das unermessliche Leid, das unseren „Haustieren“ Rind, Schwein und Huhn angetan wird.

Für Frau Wohlleben gibt es nur eine Lösung: den Verzicht auf Fleisch und alle tierischen Produkte. Ihre gesamte Familie hat die Ernährung umgestellt und gute Erfahrungen damit gemacht. Würden alle Menschen sich Großteils pflanzlich ernähren, gäbe es, laut Frau Wohlleben, kein Tierleid, keine zerstörten Regenwälder, keine den Boden vergiftende Gülleflut und 70% weniger in der Landwirtschaft produziertes CO2. Auch unser Umgang mit dem Ökosystem Wald liegt ihr sehr am Herzen. Sie skizziert das Problem Fichtenmonokulturen mit all seinen Auswirkungen. Weiterlesen

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Mathias Enard: Das Jahresbankett der Totengräber

David Mazon, Ende 20, studiert in Paris Ethnologie. Er verlässt die Stadt und begibt sich nach La Pierre-Saint-Christophe, ein kleines Dorf im äußersten Westen Frankreichs. Dort will er für seine Doktorarbeit mit dem Arbeitstitel „Was es bedeutet, heutzutage am Land zu leben“ recherchieren. Er logiert bei einem älteren Bauernpaar im hinteren Teil des Hauptgebäudes und findet schnell Anschluss. Der Bürgermeister und Bestattungsunternehmer Martial nimmt ihn unter seine Fittiche und weil David in der Dorf-Informationszentrale, dem Angler-Cafe´, tapfer einiges an Alkohol kippt, findet er Zugang zu den Dorfbewohnern.

Die wilde und eigensinnige Lucie hat es ihm gleich angetan. Sie wohnt mit ihrem autistischen Cousin und ihrem Großvater in dessen schmuddeligen und baufälligen Haus. Lynn, die mobile Friseuse, ist für Thomas den Wirt der Inbegriff aller seiner Träume, aber Lynn unterhält eine Affäre mit dem Künstler Max, der in einem abgelegenen Hof residiert. Als sie jedoch seine „Kunstwerke“ zu Gesicht bekommt, ergreift sie die Flucht, weil sie befürchtet, einem Perversen in die Hände gefallen zu sein.

Die Geschichte kippt zusehends ins Surreale als die Seele des verstorbenen Dorfpriesters in einem Wildschwein in die Gegend zurückkehrt, ohne sich dessen bewusst zu sein und sich herausstellt, dass die drei ständig betrunkenen Gehilfen des Bestatters unsterblich sind. Weiterlesen

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Jarka Kubsova: Bergland

Schauplatz des Geschehens in diesem Buch ist der Innerleit -Hof im abgelegenen Tiefenthal in den Südtiroler Bergen. Es wird von drei Generationen berichtet, die dort leben und arbeiten. Die Autorin erzählt nicht chronologisch. Sie verflicht die Handlungsstränge miteinander, enthüllt immer mehr von den Lebensgeschichten, die sich auf Innerleit zutragen.

Eine wichtige Person ist Rosa. Nachdem der eine ihrer Brüder im II. Weltkrieg gefallen und der andere verschollen ist, die Eltern gestorben sind und ihr Ehemann nicht von der Front zurückkehrt, bleibt sie alleine auf dem Anwesen zurück, setzt den alten Hut ihres Vaters auf und schuftet wie ein Mann. Eines Tages kehrt ihr Ehemann endlich heim. Allerdings hat er einen Arm verloren. Der schweren Arbeit nicht gewachsen und an seiner „Nutzlosigkeit“ verzweifelt, bringt er sich um.

Rosa hat inzwischen ein Baby, den kleinen Sepp. Um alle anfallenden Pflichten im Stall, im Wald, in Flur und Feld ohne Hilfe bewältigen zu können, vernachlässigt sie ihr Kind, sperrt es oft ein, um es vor Gefahren zu schützen. Sepp trägt dadurch seelische Verletzungen davon, die sein Leben lang nicht heilen. Er bleibt verschlossen, wortkarg und griesgrämig, sodass seine Frau ihn verlässt und er der erste Bauer im Tal wird, der geschieden ist. Sein Sohn Hannes bleibt aber bei ihm auf Innerleit. Weiterlesen

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Renate Welsh: Die alte Johanna

Renate Welsh knüpft mit ihrem Buch „Die alte Johanna“ an ihren Bestseller „Johanna“ aus den 1980-er Jahren an. Aufgrund eines ausführlichen Vorwortes muss man letzteres nicht unbedingt gelesen haben, um sich in dieser Fortsetzung zurechtzufinden.

Johanna, Bäuerin, Mutter von acht Kindern und verwitwet, zieht zu ihrer Tochter Martha, weil sie zunehmend auf Unterstützung angewiesen ist. Ihr Haus übernimmt ihr Enkel; es gibt also kein Zurück für sie. Obwohl von Martha liebevoll betreut, fällt es ihr anfangs nicht leicht, ihr neues Leben anzunehmen, ist in ihrem neuen Zuhause doch alles anders als daheim auf ihrem Hof und erst recht im Vergleich zu früher, als sie jung war. Schließlich aber, so hat man den Eindruck, gewöhnt sie sich an ihre neue Umgebung.

In Rückblenden erinnert sich Johanna sowohl an alltägliche als auch an besondere Ereignisse in der Vergangenheit. Auseinandersetzungen mit ihrer Schwägerin kommen ihr in den Sinn, Schicksalsschläge in der Nachbarschaft, Mangel an vielem und sie muss sich eingestehen, dass sie ihre Kinder nicht wirklich kennt, weil sie sie zwar versorgt, gekleidet und gewaschen, aber auch geschlagen und keine tiefere Bindung zu ihnen entwickelt hat. Weiterlesen

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Julia Barbarino: Auf der Alm – Vom Glück des einfachen Lebens: Sommer in den Bergen.

Schon als Kind begeistert sich Julia Barbarino für das „einfache Leben“. Die Berge haben es ihr angetan und als ihr mit achtzehn ein Artikel über eine Sennerin in die Hände fällt, beginnt sie sich für die Almwirtshaft zu interessieren.  2008 ist es so weit. Gemeinsam mit ihrer Schwester Sophie und zwei kleinen Kindern, eines davon ist ein Baby, geht sie auf eine Alm in Tirol. Dort sind zwölf Milchkühe, zwölf Jungrinder und zwei Kälbchen zu versorgen. Eine enorme Herausforderung für die „Greenhorn-Sennerinnen“, aber sie meistern die Aufgabe hervorragend und Julia Barbarino packt das „Almfieber“ so heftig, dass sie bis heute nicht davon „genesen“ ist. Sommer für Sommer kehrt sie in die Berge zurück und letztendlich bewirtschaftet sie mit vier Kindern im Schlepptau alleine eine Alm, unterstützt vom ihrem Mann Schorschi, der hilft, soviel es sein Beruf zulässt.

Julia Barbarino schildert den Almalltag unzensiert. Neben unzähligen schönen Momenten erlebt sie auch Unfälle der Kinder, Unwetter, Arbeit bis zur Erschöpfung und brenzlige Situationen, die Gott sei Dank gut ausgehen. Sie berichtet von Sommernächten unter freiem Himmel, Badespaß mit der Gießkanne und einer tiefen Verbundenheit mit den ihr anvertrauten Tieren. Viele Fotos, Liedertexte und einige Kochrezepte bereichern dieses Buch. Weiterlesen

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Colin Niel: Nur die Tiere

Alice ist Anfang 40 und Sozialarbeiterin im französischen Zentralmassiv. Sie unterstützt vereinsamte Bauern, die alleine auf ihren Höfen leben und mit ihren Betrieben kaum mehr zurechtkommen.  Zusätzlich zu einem bisschen Gesellschaft, das sie ihnen durch ihre Besuche beschert, hilft sie ihnen bei den Förderungsanträgen, berät sie sie in Schuldenfragen und der Betriebsführung allgemein.  Obwohl mit Michel verheiratet, beginnt sie eine Affäre mit dem alleinstehenden Joseph.  Kinder haben Alice und Michel keine. Sie leben lieblos nebeneinander her. Die Treffen mit dem schweigsamen Joseph bringen einen verbotenen Kitzel in ihr farbloses Leben.

Eines Tages wird Evelyne Ducat vermisst, 49 Jahre alt, elegant, mit einem sehr erfolgreichen Mann verheiratet, der aus der Gegend stammt und der gemeinsam mit ihr Paris den Rücken gekehrt hat.  In einem Schneesturm und mitten in der Nacht fährt ein fremdes Auto auf Josephs Hof und lädt ein verschnürtes Bündel ab. Die Leiche von Evelyne Ducat.  Joseph kann weder Automarke noch das Kennzeichen erkennen. Weiterlesen

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Klara Jahn: Die Farbe des Nordwinds

Wie aus dem Nichts ergreift Klara Jahn die Enden der beiden Handlungsstränge, die schließlich die Geschichte dieses Buches weben.

Es geht zum einen um Ellen, die von ihrer unsteten und haltlosen Mutter 1985 auf eine Hallig in Norddeutschland mitgenommen wird, weil sie dort einen Bauern zu lieben glaubt.  Als die Beziehung scheitert, muss Ellen mit ihrer Mutter weiterziehen, aber das Land hat sie zutiefst geprägt und 20 Jahre später kommt sie zurück, um auf ebendieser Hallig als Lehrerin zu arbeiten.

Zum anderen erzählt dieses Buch die Geschichte von Arjen Martenson, der 1825 auf derselben Hallig als Lehrer tätig ist und eine Chronik schreibt über eine große Sturmflut. Diese Chronik dient Ellen und ihren Schülern als Basis für ein Theaterstück.

Vergangenheit und Gegenwart berühren einander in den Menschen und ihren Schicksalen. Wie Ebbe und Flut kehren Probleme in jeder Generation wieder, verlassen Menschen die Hallig und kommen zurück, oder auch nicht.  Manche sind ihr Leben lang an sie gebunden, ohne das zu wollen. Weiterlesen

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Olga Flor: Morituri

In einem monumentalen Wortölgemälde mit ausufernden Sprachkonstrukten und ineinander verschachtelten Einzelsätzen voller Neologismen bringt Olga Flor uns eine vom Leser diffizil zu entwirrende provinzpossenartige Breitbandbildgeschichte dar.

Auf Olga Flors Buch muss man sich konzentriert einlassen wollen. Das liest sich nicht nebenbei.  Es geht um viele Themen: Unter anderem um Korruption in der Politik und der Baubranche, Feminismus, sämtliche Probleme der Generation Ü50, fragwürdige Forschung, Affären und lieblose Seitensprünge, Tourismus und ein Attentat.

Max, ein Architekt mit ausgelaufenem Dienstvertrag, geschieden und Vater einer erwachsenen Tochter, kauft ein Haus am Land. Dort züchtet er Hühner und Bienen und erwägt, autark zu leben, was nicht durchführbar ist. Er pflegt seine Midlife-Crisis und gibt sich der Sinnlosigkeit seiner Existenz hin. Alle Handlungsstränge laufen kreuz und quer über und unter und um Max herum. Die Geschichte, sofern es eine gibt, wird dabei immer skurriler. Weiterlesen

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Jürgen Klahn: Bio-Tod: Ein Hygge-Krimi

Gerade als Kommissar Jens Peter Jensen mit seiner Wochenendbeziehung Grete in eine Urlaubswoche starten will, erreicht die Meldung von einem Mord das Kommissariat.  Die resolute Umweltaktivistin Britta Gronbaek wurde in ihrem Haus ermordet.

Obwohl eigentlich schon in Urlaub, kann es Jensen dennoch nicht lassen, am Tatort vorbeizuschauen. Zu gerne wäre er gerne bei den Ermittlungen dabei, aber Grete ist inzwischen ankommen und erwartet ihn. Glücklicherweise teilt sie seine kriminalistische Leidenschaft mit ihm. Wie mit einer Lupe betrachtet der Autor die Verdächtigen, die Jensen und seine Grete ins Fadenkreuz nehmen. Denn natürlich können sie nicht untätig bei der Aufklärung eines Mordes zusehen, sondern beteiligen sich tatkräftig am Geschehen.

Hat der Schweinezüchter Vendelbo Britta Gronbaek ermordet? Grund dazu hätte er, war sie doch tatkräftig mit dabei, als Tierschützer in einer spektakulären Nacht- und Nebel- Aktion seine Schweine freigelassen haben. Oder kommt der Besitzer der fleischverarbeitenden Fabrik als Mörder in Frage? Oder gar ihre Freundin und Konkurrentin, das Ex-Model Vera Clement? Und was ist mit deren Gärtner? Ist der am Ende der Mörder? Weiterlesen

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Michael Nast: Generation Beziehungsunfähig. Die Lösungen

Ausgehend von seiner persönlichen Situation beschäftigt sich Michael Nast in seinem Buch mit der Frage, warum so viele Singles anscheinend ausschließlich an die falschen Frauen bzw. die falschen Männer geraten. Ganz selten ergeben sich aus Dates Beziehungen und wenn, dann halten diese nicht lange. Zwei Jahre Partnerschaft gelten schon als Zeitraum, den junge Erwachsene heutzutage mit „WOW!“ kommentieren. Und als „junge Erwachsene“ bezeichnen sich mittlerweile auch viele über 40-Jährige… Was ist da los??

2016 hat sich Nast schon einmal zur „Generation beziehungsunfähig“ Gedanken gemacht und einen Bestseller gelandet. Jetzt verspricht er im Titel die Lösungen für das Phänomen.  Er entdeckt frappierende Parallelen zwischen unserem Konsum- und dem Partnerwahlverhalten.  Wir starten halbherzige Beziehungen in dem Bewusstsein, dass sie demnächst „verbraucht“ sein werden und noch etwas Besseres, Schöneres, Passenderes kommen wird, um bald darauf nach jemand noch Tollerem Ausschau zu halten.  Singles des 21. Jahrhunderts vermeiden regelrecht tiefe, ernstzunehmende Partnerschaften, weil diese nach dem ersten rauschhaften Verliebtheitstaumel bald „langweilig“ sind.  Sie berauben sich dadurch unendlich vieler schöner Erfahrungen. Weiterlesen

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