Hanna Dietz: Wie Buddha in der Sonne

Nachdebuddm sie „Männerkrankheiten“ und „Weiberwahnsinn“ abgehandelt hat, schickt Hannah Dietz die Helden ihres neuen Romans nun in den Urlaub und lässt die Herzen schmelzen wie „Buddha in der Sonne“.
Auf der Tropeninsel Larishang plagen sich Frida und ihr Ehemann Henning zunächst mit Macken im All-inklusive-Urlaub. Statt im Luxus-Strandbungalow hocken sie in einer Bruchbude mit Kakerlaken und Touristen, mit denen man am liebsten keine Freizeit verbringen will. Aber Frida macht mit Geisterbeschwörung etwas aus dem verunglückten Urlaub, um ihr Liebesleben in Schwung zu bringen.
Hanna Dietz erzählt die seichte Feriengeschichte witzig und hat eine Menge Abenteuerlust für Frida mit im Urlaubsgepäck. – Unterhaltsame, mit lockerer Feder geschriebene Urlaubslektüre, besonders für All-inklusive-Touristen.

Hanna Dietz: Wie Buddha in der Sonne.
Wunderlich, Mai 2015.
336 Seiten, Taschenbuch, 14,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.

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Donna Leon: Tod zwischen den Zeilen

leonKunstraub ist noch immer ein aktuelles Thema und war es noch mehr, als Donna Leon vor einem Jahr ihren 23. Brunetti-Krimi schrieb. Jetzt ist er ins Deutsche übersetzt erschienen. Der deutsche Titel, „Tod zwischen den Zeilen“, führt jedoch auf eine falsche Fährte. Der englische Titel „By its Cover“ passt deutlich besser.
Denn zwischen den Zeilen passiert hier gar nichts, mehr zwischen den Buchdeckeln. Der Kunstraub, der Guido Brunetti – zunächst ohne Leiche – beschäftigt, spielt in der der ehrwürdigen venezianischen Bibliothek Merula. Weiterlesen

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Till Raether: Blutapfel

tillDer erste Fall, den Till Raether seinen Kommissar Adam Danowski im Roman „Treibland“ im vergangenen Jahr lösen ließ, war ein Höllentrip. Nun ist der zweite Krimi des ehemaligen stellvertretenden „Brigitte“-Chefredakteurs erschienen. Und in „Blutapfel“ lässt es Danowski zunächst ruhiger angehen. Aber der hypersensible Ermittler wird jäh aus seinem Meditation-Seminar gerissen, als im Hamburger Elbtunnel ein Autofahrer erschossen wird. Die Spur führt Danowski in die Hainapfel-Siedlung, eine Neubausiedlung am Hamburger Stadtrand. Privates vermischt sich mit Dienstlichem, aber der Kommissar kommt nicht so recht weiter in dem Fall. Raether hält trotzdem über 480 Seiten die Spannung – wenn gleich dieses Buch nicht so atemlos erzählt ist wie der erste Fall.
Am Schluss nimmt der Krimi Fahrt auf; da zieht Raether die Leser in düstere Gänge am Rande des Elbtunnels. Ein spannendes Sommerbuch.

Till Raether: Blutapfel.
rororo, Mai 2015.
480 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.

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Anna McPartlin: Die letzten Tage von Rabbit Hayes

rabbitWas macht man, wenn man nur noch neun Tage zu leben hat? Mia „Rabbit“ Hayes hat Krebs und kämpft. Sie versucht Ordnung in das chaotische Leben von Bruder und Schwester zu bringen, tröstet die Eltern und sorgt sich um ihre kleine Tochter Juliet und die beste Freundin.
Anna McPartlin erzählt von den letzten Tagen der 40-Jährigen in einem Hospiz in Irland – es ist ein tolles Buch zwischen Hoffnung und Verzweiflung.
Normalität und das Erinnern an früher prägen die ersten Tage, am sechsten Tag findet sich die Familie damit ab, dass Rabbit sterben wird, am siebten sprechen sie mit ihr über die Beerdigung. Und das Ende hat im Sterben etwas Tröstliches. – Ein sehr lesenswerter und nicht resignativer Roman.

Anna McPartlin: Die letzten Tage von Rabbit Hayes.
rororo, März 2015.
464 Seiten, Taschenbuch, 12,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.

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Thomas Gottschalk: Herbstblond: Die Autobiographie

blondAm 18. Mai wird Thomas Gottschalk 65 Jahre alt. Dass er dann zu den Pensionären gehört und in einer Autobiografie schon jetzt auf sein Leben zurückschauen muss, kann man sich kaum vorstellen, so „herbstblond“ und schelmisch, wie der Showmaster einem vom Cover entgegenschaut.
Gottschalk ist auch beim Schreiben ein Entertainer. Dies ist ein Buch wie eine TV-Show („Ich schreibe, Sie lesen“) – mit einem Warm-up zu Beginn, Kapiteln die Songtitel seiner Jugend tragen. Bei einer Tüte Gummibärchen kann man in kaum mehr Zeit, als manche „Wetten dass…?“-Show gedauert hat, diese Biografie hintereinander weglesen und wird dabei glänzend unterhalten. Weiterlesen

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Hera Lind: Eine Handvoll Heldinnen

heldAll‘ die Heldinnen und starken Frauen, deren Erlebnisse nicht genug Stoff für einen ganzen Roman von Hera Lind mit wahren Geschichten, die das Leben schreibt, liefern, hat die Bestseller-Autorin in ihrem neuen neuen Frauenroman „Eine Handvoll Heldinnen“ versammelt.
Katja, die sich von einem Ekel-Macho von Mann kommandieren lässt, lernt von der taffen Nachtclub-Chefin Erna, von Undine, die ihren Mann hingebungsvoll gepflegt hat, und der alten Frau Schröder, die ihren Mann aus der Kriegsgefangenschaft geholt hat, wie man sein Leben auch selbstbestimmt, als starke Frau meistern kann.
Den Weg zur Erleuchtung findet die unglückliche Heldin aber erst auf dem Jakobsweg, auf dem sie ihrer Tochter Juli, die mit Säugling im Kinderwagen voranstürmt, hinterhereilt. Juli sucht Jonas, ihren blinden Freund und Kindsvater, der die 300 Kilometer nach Santiago de Compostela voranmarschiert. Unterhaltsam und witzig erzählt Hera Lind auch die Geschichte einer Mutter-Tochter-Beziehung. Und nebenbei findet Katja natürlich auch neues Liebesglück.

Hera Lind: Eine Handvoll Heldinnen.
Diana, April 2015.
384 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.

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Martha Lea: Die Entdeckungen der Gwen Carrick: Roman

gwenVictorianische Romane bekommt man in bester Qualität von den Bronte-Schwestern; die 45-jährige Britin Martha Lea versucht sich auch daran. „Die Entdeckungen der Gwen Carrick“ ist ihr Debüt-Roman, und Lea muss noch viel lernen.
Die Geschichte, die zwischen 1859 und 1866 in Cornwall und Brasilien spielt, klingt spannend: Gwen Carrick ist Insektenforscherin und zeichnet diese Tiere. Sie lernt den Arzt Edward kennen und folgt ihm an den Amazonas. Aber Edward hat ein Geheimnis.
Lea packt zuviel in den Roman hinein und verliert den roten Faden. Polizeiberichte, die zwischendurch seitenlang abgedruckt sind, machen es nicht leichter, sich zurechtzufinden. Dabei ist die Sprache, in der Lea auch die Atmosphäre der Zeit und der Orte einfängt, schön. Nur ungeordnet, wenig schlüssig und nicht stringent ist dieser Erstling.

Martha Lea: Die Entdeckungen der Gwen Carrick: Roman.
Droemer, Februar 2015.
416 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.

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Heinrich Peuckmann: Gefährliches Glitzern

gefahrEin Mann gräbt auf einem Feld und findet alte Münzen. Der Landwirt kommt hinzu und wird erschlagen. Spannend ist der Einstieg des Kamener Autors Heinrich Peuckmann in seinen neuen Krimi „Gefährliches Glitzern“. Und dieser Fall für den pensionierten Kommissar Völkel bleibt auch bis zum Schluss spannend. Es gibt einen weiteren Mord, und Völkel selbst gerät in Gefahr. Eigentlich wollte der Pensionär ja mit Morden nichts mehr zu tun aber ein Museumsdirektor weckt die Ermittlertriebe.
Viel Dortmund-Kolorit hat der Roman; die Zeche Zollern rückt Peuckmann ins Blickfeld und lässt den Kommissar auch wieder über den Westenhellweg schlendern. Und Anita, von der Völkel getrennt ist, kommt der Kommissar am Möhnesee auch wieder näher. Spannend und lesenswert.

Heinrich Peuckmann: Gefährliches Glitzern.
Lychatz Verlag, Februar 2015.
240 Seiten, Taschenbuch,9,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.

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Andrea Camilleri: Das Spiel des Poeten

andreDen 90. Geburtstag des italienischen Bestseller-Autors Andrea Camilleri am 6. September feiert der Lübbe-Verlag mit drei neuen Montalbano-Krimis. Der erste, „Das Spiel des Poeten“, ist zugleich der düsterte Fall für den sizilianischen Kommissar. Und einer, der ihn am Schluss fast umbringt.
Es ist Camilleris 16. Krimi mit Kommissar Montalbano; sieben weitere, die noch nicht ins Deutsche übersetzt sind, hat der sizilianische Autor schon geschrieben. Darauf dürfen sich die Leser freuen, denn Camilleri ist in diesem Krimi in Bestform, schafft eine unheimliche Atmosphäre und Thriller-Spannung. Weiterlesen

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Sabrina Janesch: Tango für einen Hund

hundDer 17-jährige Ernesto und sein argentinischer Onkel Alfonso träumen vom Land der Gauchos. Aber statt nach Argentinien führt die beiden die Reise mit Hütehund Astor durch Norddeutschland. Drei Tage ziehen sie durch die Lüneburger Heide und suchen Abenteuer, die es dort so gar nicht gibt.
Mit flotten Sprüchen und Sprachwitz hat die 29-jährige Autorin Sabrina Janesch den Roman „Tango für einen Hund“ garniert. Ein Roadmovie soll die Geschichte sein – weil Ernesto davon träumt, als Regie-Student an der Filmhochschule angenommen zu werden. Entstanden ist aber ein Buch, das nur das Zeug für eine Vorabendserie hat. Mehr Handlung und weniger Abstruses hätten dem Abenteuer in der norddeutschen Pampa gutgetan.

Sabrina Janesch: Tango für einen Hund.
Aufbau, Juli 2014.
303 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.

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