Der erste Fall, den Till Raether seinen Kommissar Adam Danowski im Roman „Treibland“ im vergangenen Jahr lösen ließ, war ein Höllentrip. Nun ist der zweite Krimi des ehemaligen stellvertretenden „Brigitte“-Chefredakteurs erschienen. Und in „Blutapfel“ lässt es Danowski zunächst ruhiger angehen. Aber der hypersensible Ermittler wird jäh aus seinem Meditation-Seminar gerissen, als im Hamburger Elbtunnel ein Autofahrer erschossen wird. Die Spur führt Danowski in die Hainapfel-Siedlung, eine Neubausiedlung am Hamburger Stadtrand. Privates vermischt sich mit Dienstlichem, aber der Kommissar kommt nicht so recht weiter in dem Fall. Raether hält trotzdem über 480 Seiten die Spannung – wenn gleich dieses Buch nicht so atemlos erzählt ist wie der erste Fall.
Am Schluss nimmt der Krimi Fahrt auf; da zieht Raether die Leser in düstere Gänge am Rande des Elbtunnels. Ein spannendes Sommerbuch.
Till Raether: Blutapfel.
rororo, Mai 2015.
480 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.