Sabine Both: Ein Sommer ohne uns

sommerUnter dem Pseudonym Franziska Moll hat die Autorin bereits die Titel „Was ich dich träumen lasse“ und „Egal wohin“ veröffentlicht.

„Ein Sommer ohne uns“ ist die Geschichte einer Teenagerliebe: Verena und Tom sind miteinander aufgewachsen, sie sind Freunde. Als sie dreizehn Jahre alt sind, verlieben sie sich ineinander. Es ist die große, unzertrennliche Liebe, die ewig währen soll.
Kurz vor dem Abitur kommen ihnen Zweifel, ob eine Beziehung, die so früh begonnen hat, wirklich so ein Glücksfall für sie ist. Sie haben keine Erfahrungen mit einem anderen Partner, und nun, da sie einen neuen Lebensabschnitt beginnen, dürfen sie ihre Freiheit nicht wie andere Jugendliche genießen, da sie einander nicht wehtun wollen.

Um diesem Dilemma zu entgehen, nehmen sie eine Auszeit von ihrer Beziehung: Drei Monate lang, bevor sie ihr Studium beginnen, wollen sie frei sein und tun können, was sie wollen, zum Beispiel Erfahrungen mit anderen Jungs oder Mädchen machen.
Danach, so der Plan, wollen sie ihre Liebe wieder in den Mittelpunkt stellen und die Beziehung fortsetzen.

Sabine Both lässt sowohl Tom als auch Verena zu Wort kommen, beide Perspektiven sind werden gleich ernst genommen und sind durch unterschiedliche Schriftarten gut zu unterscheiden.
Wie das Experiment von Verena und Tom ausgeht, werde ich natürlich nicht verraten.

Auf dem Cover (des sehr liebevoll gestalteten Buches) wird die Geschichte zusammengefast mit: „Eine ganz große Liebe. Und eine Auszeit von der Treue.“
Neben der Beziehung zwischen Tom und Verena werden allerdings auch Rollo und Isabelle vorgestellt, der Ehekrach der Eltern thematisiert. Der Leser kann in diesen Nebenfiguren eine Spiegelung oder Weiterführung der „Auszeit“-Problematik sehen. Oder sich daran stören, dass es nicht nur um das Paar geht.

Die Geschichte ist romantisch und geht das Thema gleichzeitig reflektiert an, ist in gut lesbarem Stil geschrieben; schöne Sätze, die mal wie gerade spontan Ausgesprochenes klingen, mal sorgfältig gewählt. Die Sprache ist nicht manieriert, sondern niveauvoll.

Man sieht, diese Buchbesprechung eignet sich weniger als Appetizer für den avisierten Leserkreis, sondern richtet sich an die Erwachsenen, die nach Lesestoff für Dreizehn- bis Sechzehnjährige suchen.

Empfehlung: Erst selbst lesen, dann verschenken!

Sabine Both: Ein Sommer ohne uns.
Loewe, Februar 2016.
240 Seiten, Taschenbuch, 12,50 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Corinna Griesbach.

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