Royce Buckingham: Monsteranwalt

Ich hatte nach dem ersten Band so sehr auf mehr von dem Monsteranwalt Daniel Becker gehofft und ich wurde nicht enttäuscht.

Daniel hat sich inzwischen von seiner renommierten Kanzlei getrennt und ein eigenes Büro aufgemacht. Dabei zur Seite stehen ihm Praktikant Fill, der keine Ahnung davon hat, was für Klienten in der Kanzlei ein und aus gehen, und eine nicht ganz menschliche Privatermittlerin. Geld verdienen kann man mit der Verteidigung von Monstern eher nicht, dafür ist es gefährlich. Deswegen ist Daniel mehr als froh, als die Bürgermeisterin mit einem Auftrag an ihn herantritt, auch wenn er den Boten nicht leiden kann. Denn für diesen Auftrag würde er bezahlt und es besteht die, wenn auch geringe, Hoffnung, dass es sich dabei nicht um etwas Übernatürliches handelt.

Denn damit hat Daniel gerade ohnehin genug zu tun, eine Klientin verwandelt sich mitten in seinem Büro in eine Schlange und greift ihn an. Wie soll er das vor Fill verbergen? Daniel bleibt siegreich und nachdem sie sich zurückverwandelt hat, erweist sich die Klientin als verängstigte Frau, die sich an nichts erinnern kann. Natürlich stellt er sie unter seinen Schutz und versucht, das Geheimnis um sie zu lösen – was sich als auch nicht ungefährlich erweist.

Monsteranwalt hat eine Menge Humor, wenn er auch nicht ganz so lustig ist wie der Vorgänger. Nachdem er zunächst mehr oder weniger reingestolpert ist, nimmt Daniel seine Klienten und ihre Rechtssachen jetzt sehr ernst. Das verleiht dem Buch ein wenig mehr Tiefgang, weil es zum Teil auch um Mischungen als weltlichen und überweltlichen Problemen geht. Man könnte auch sagen: Der Monsteranwalt ist erwachsen geworden. Mehrfach werden Menschen, die mit der Monsterwelt überhaupt nichts zu tun haben, in die Geschehnisse hereingezogen und auch verletzt oder getötet. Es geht eben nicht mehr nur um das Monster unter dem Bett aus der Kindheit.

Gerade deswegen hat mir der zweite Band gut gefallen, er ist halt nur ein wenig anders als der erste. Aber keine Angst, seinen trockenen Humor hat Daniel nicht verloren und als Anwalt ist er auch durchaus zu gebrauchen.

Fazit: Guter zweiter Band, ich hoffe immer noch auf eine lange Reihe.

Royce Buckingham: Monsteranwalt
Aus dem Englischen übersetzt von Hans Link
Blanvalet, Oktober 2023
448 Seiten, Taschenbuch 13 Euro

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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