Das Ermittlerteam aus Itzehoe sieht sich mit einem neuen Fall konfrontiert. Frieda Paulsen und ihr Kollegen Bjarne Haverkorn sind wieder im Einsatz. Was ist passiert? Friedas guter Freund und Nachbar ist an Krebs gestorben. Einen Tag nach seiner Beerdigung ist allerdings offensichtlich, jemand muss das Grab noch einmal geöffnet haben. Bei seiner Exhumierung finden die Ermittler ein etwa sechzehnjähriges Mädchen auf seiner Leiche liegend vor. Es trägt ein seltsames, altmodisches Kleid, ein auffälliges Kopftuch und hält Tausendgüldenkraut in den Händen.

Die junge Frau wurde erstickt. Anhand einer Narbe hinter ihrem Ohr und intensiver Recherche wird bald klar, es handelt sich um Lilly Harloff. Sie ist vor vier Jahren gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Sophie spurlos aus ihrer Pflegefamilie verschwunden. Niemand hat jemals wieder etwas von den beiden Mädchen gesehen oder gehört. Warum taucht Lilly jetzt tot und kostümartig gekleidet im Grab eines etwa vierzigjährigen Familienvaters auf? Und wo ist ihre Schwester? Lebt sie noch? Wurden die Mädchen gekidnappt und irgendwo eingesperrt? Andererseits deutet alles darauf hin, dass jemand sie liebevoll bestatten wollte.

Etwa zeitgleich wird auf Friedas Kollegen Leonard Bootz ein Anschlag verübt. Auf offener Straße schießt jemand auf ihn.Bootz wird lebensgefährlich am Hals verletzt, kann aber gerettet werden. Frieda drückt so lange ihre Finger auf die sprudelnde Wunde, bis der Notarzt kommt. Der Vorfall traumatisiert sie. Eine Beurlaubung schlägt sie allerdings aus. Die Tatwaffe ist amtsbekannt. Sie wurde vor Jahren bei einem Fall im Drogenmilieu verwendet und ist aus der Asservatenkammer verschwunden. Ein Polizist muss sie entwendet haben.

Was verschweigt der wortkarge Bootz? Steckt womöglich sogar sein Chef hinter dem Attentat? Er hat Bootz und Frieda zu dem Imbissstand geschickt, vor dem der Täter auf Bootz gewartet hat.Ein zweiter Schuss verfehlt sein Ziel. Wäre der für Frieda bestimmt gewesen? Haverkorn und sie machen sich daran, die verstrickten Fäden dieser beiden Fälle zu entwirren. Bis zum Schluss weiß man nicht, wer die Guten sind. Die Zusammenhänge werdenam Ende allerdings etwas zurasant dargelegt. Die Geschichte hätte noch ein paar Seiten vertragen. Grundsätzlich aber gilt: Wo Romy Fölck draufsteht, ist Qualität drin. Dieses Buch ist ein Pageturner. Absolute Leseempfehlung.

Romy Fölck: Düstergrab. Elbmarsch- Krimi 06.
Lübbe, Juli 2023.
Hardcover, 398 Seiten, 22,70€.

Diese Rezension wurde verfasst von Karina Luger.