Drei Geschichten von jeweils ungefähr hundert Seiten sind in Reinhard Kaiser-Mühleckers Roman „Zeichnungen“ zu lesen.
Der Titel „Zeichnungen“ ist von der dritten Erzählung übernommen.
Jede Geschichte legt Hintergründe und Wahrheiten offen, die das Leben der Agierenden elementar beeinflusst haben und noch beeinflussen. Immer wieder holt die Vergangenheit das Jetzt ein.
Kaiser-Mühleckers Figuren sind von einem inneren Antrieb gesteuert, der einmal aktiviert, ungeahnte und unerwartete Veränderungen offenlegt. Etwas lief/läuft schief, wird verheimlicht, verleugnet und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf.
Es sind bedrückende Erlebnisse, in die die Agierenden mit ihren ureigenen Wertvorstellungen eingebettet sind.
Die Zeilen verströmen eine bittere Schwere, die berührt.
Reinhard Kaiser-Mühlecker ist ein wahrer Satzbaumeister eines ergreifend poetischen Stils.
Reinhard Kaiser-Mühlecker: Zeichnungen: Drei Erzählungen.
Fischer, Februar 2015.
304 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Annegret Glock.